Gesellschaft für Arbeit, Technik und Wirtschaft im Unterricht e.V. Heft ...

GATWU - Forum, Nr. 1/2005 Seite 19
Gedächtnissymposium zum Gedanken an Hartmut
Sellin am außerschulischen Lernort „Technik und Natur“
in Wilhelmshaven
Unter der inhaltlichen Orientierung „Technik und Vernunft“ trafen sich WeggefährtInnen,
freundschaftlich verbundene Kolleginnen und Kollegen des im Sommer 2004 verstorbenen Professors
Hartmut Sellin, langjähriger Ehrenvorsitzender der GATWU am 9. April am Lernort
für Technik und Natur in Wilhelmshaven zu einem Gedächtnissymposium (vgl. auch GATWU-
Forum2004, H.2, 6f). Den Initiatoren dieses Treffens (Duisman, Oberliesen, Plickat) aus der
Fachcommunity, der Freunde und FachkollegInnen Hartmut Sellins ging es dabei zum einen
darum, an diesem, seinem letzten sehr bedeutenden Wirkungsort dem geachteten Kollegen und
geschätzten Freund Hartmut Sellin zu gedenken zum anderen aber zugleich und insbesondere
sich noch einmal der kritisch-aufklärenden Positionen Hartmuts Sellin im Kontexte technischer
Bildung und gesellschaftlicher Entwicklung zu vergewissern und im Sinne nachhaltiger Wirkungen
zu bedenken.
Am Symposium nahmen eine Reihe von FachkollegInnen verschiedener Universitäten und
Hochschulen, KollegInnen aus regionalen und überregionalen Lehrerfortbildungseinrichtungen
verschiedener Bundesländer, LehrerInnen insbesondere aus Schulen in Niedersachsen sowie
auch der Bildungsadministrationen aus den Bundesländern sowie die Familie Sellin teil. Aus
dem europäischen Ausland wurden Grußadressen übermittelt.
Das Symposium war verbunden mit einer Erkundung des außerschulischen Lernorts Technik
und Natur in Wilhelmshaven, einer inzwischen etablierten Einrichtung des Landes Niedersachsen.
Erich Welschehold führte mit seinen dort tätigen Kollegen durch diese in der Initiative mit
Hartmut Sellin im Rahmen der Expo am Meer entwickelten und gestalteten beeindruckende
Einrichtung, außerhalb von Schule und Elternhaus direkt an der Nordsee die Kindern und Jugendlichen
ermöglicht, sich in Projekten handlungsorientiert mit Fragenstellungen aus ihrer direkten
Umwelt zu verschiedenen Themenbereichen im Sinne der Forderungen der Agenda 21
auseinander zu setzen. Für das planende, konstruierende und experimentierende Lernen stehen
in der Zukunftswerkstatt neben einfachen Vorrichtungen und Maschinen ein CAD/CAM Labor,
Internetzugänge und Experimentiereinrichtungen mit Windkanälen, Wassertischen sowie
der Solartechnologie zur Verfügung. Zur Einrichtung gehört ein Techniklabor, ein Labor für
Solar und Windenergie, die jeweils mit Experimentiereinrichtungen auch zum freien Experimentieren
der Kinder und Jugendlichen ausgestattet sind. Begleitende Lehrerfortbildungskurse
werden angeboten
Die Einzelbeiträge der TeilnehmerInnen in mehreren Diskussionsforen (moderiert von Gerhard
Duismann, Hamburg, Rolf Oberliesen, Bremen und Dirk Plickat, Braunschweig) beleuchteten
in der Rückschau auf die mehr als vierzigjährigen Lehr- und Forschungstätigkeiten Hartmut
Sellins noch einmal wichtige bildungspolitische Aktivitäten in ihre gesellschaftlich-historischen
Kontexte aus denen vielfältige entscheidende Impulse und konkrete Unterrichtskonzepte hervorgingen,
die auch weiterhin Ansprüche und Leitlinien für sozial- und ökologischverträgliche
Bildungskonzepte markieren. In der Replik auf seine verschiedene fachdidaktische und lernbereichsdidaktische
Interventionen und Visionen für eine nachhaltige Gestaltung technischer Bildung
in einer Schule der Zukunft bedeutende Grundlinien aus der den fachlichen Arbeiten von
Hartmut Sellin identifiziert. Diese standen zum Teil im Kontext sehr persönlicher Erfahrungen
aber auch Analysen der TeilnehmerInnen verpflichtet einer kritisch-konstruktiver empanzipato-