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<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – POSTER<br />

P/12/05<br />

Elektronische Kommunikation vom Notfallort bis ins<br />

Archiv - Datenintegration von Rettungsdienst und Klinik<br />

F. Brenck 1 , R.W. Majeed 1 , R. Röhrig 1<br />

1 Uniklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin,<br />

Schmerztherapie, Gießen, Deutschland<br />

Fragestellung: Im Zuge fortschreitender Digitalisierung von<br />

Dokumentation im Rettungsdienst und Kliniken braucht es eine<br />

Möglichkeit den Medienbruch an der Klinikstür zu überwinden. Daher<br />

soll ein generisches Kommunikationsmodell entwickelt werden um alle<br />

relevanten Parameter aus dem elektronischen Rettungsdienstprotokoll<br />

in das Krankenhausinformationssystem der Zielklinik übertragen<br />

zu können. Die angeschlossene Feasability-Studie soll zeigen, ob<br />

die besetehenden Standards in Bezug auf Datenübertragung (HL7),<br />

Codierung (ICD10) und Klassifizierung (LOINC) ausreichen, welche<br />

Erweiterungen notwendig und welche Probleme noch zu lösen sind.<br />

Methodik: Erstellung einer Kontextanalyse für die Erfassung der<br />

beteiligten IT-Systeme und die daraus resulltierenden benötigten<br />

Kommunikationsschnittstellen. Am Uniklinikum Gießen existiert eine<br />

modulare Infrastruktur mit unterschiedlichen Produkten für KIS, KAS,<br />

high- und low-care Dokumentationssoftware, die über HL7-Nachrichten<br />

im Push-Verfahren kommunizieren. Die Dokumentation auf den<br />

Rettungsmitteln im Landkreis erfolgt mit dem NIS NIDA („Notfall-<br />

Informations- und Dokumentationsassistent“), welches am DIVI-<br />

Protokoll orientiert ist. Nach Sichtung und Evaluierung der Standards<br />

HL7 V2, ICD und LOINC erfolgte die Implementierung eines Prototyps<br />

zur Kommunikation zwischen KIS und NIDA, um Probleme bei der<br />

Implementierung und im Betrieb aufzudecken sowie die Anwendbarkeit<br />

des Konzeptes zu evaluieren.<br />

Ergebnisse: Die Informationsübermittlung erfolgte über HL7 V2<br />

nach den vorgegebenen Parametern. Als problematisch stellten<br />

sich dabei die Patientenidentifikation und die Übermittlung von<br />

Befunden und durchgeführten Maßnahmen heraus. Verschlüsselte<br />

Maßnahmen oder Verdachtsdiagnosen führten im KIS bereits zum<br />

Anstoßen von Abrechungsprozeduren, sodass für diese Zwecke<br />

andere Nachrichtentypen verwendet wurden, als dies in den<br />

Kommunikationsstandards vorgesehen ist. Die Abbildung in LOINC<br />

war zwar praktikabel doch ließen einige Maßnahmen eine genauere<br />

Möglichkeit der Parametrierung vermissen.<br />

Schlussfolgerungen: Die Kommunikation über eine HL7 V2-<br />

Schnittstelle erweist sich auch mit Daten der präklinischen Notfallversorgung<br />

als praktikabel, wenngleich Standards zur Definition der<br />

Observation-Identifier fehlen. Die Erweiterung des LOINC-Standards<br />

wurde beantragt, eine Abbildung in SNOWMED-CT dennoch<br />

längerfristig sinnvoll.<br />

110<br />

P/12/06<br />

Stellenwert innerklinischer Diagnose- und Therapieverfahren<br />

nach präklinischen Reanimationen am<br />

Beispiel der Region Lüneburg<br />

S. Seewald 1 , J. Wnent 1 , T. Zeng 2 , J.-T. Gräsner 1<br />

1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für<br />

Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Kiel, Deutschland,<br />

2 Klinikum Lüneburg, Klinik für Anästhesiologie, Lüneburg, Deutschland<br />

Fragestellung: Die Weiterversorgung präklinisch reanimierter Patienten<br />

tritt vermehrt in den Fokus wissenschaftlicher Diskussionen. Wir<br />

untersuchten den Einfluss von Post-Reanimationsmaßnahmen auf das<br />

Outcome am Beispiel der Region Lüneburg.<br />

Methodik: In Lüneburg wurden präklinische Reanimationen von 2007<br />

bis 2009 im Reanimationsregister der Deutschen Gesellschaft für<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) erfasst. Die vorliegende<br />

Arbeit analysiert die klinische Weiterversorgung dieser Patienten<br />

im Hinblick auf die Verwendung der therapeutischen Hypothermie<br />

und Koronarangiographie. Die statistischen Analysen (Fisher-Test)<br />

erfolgten mittels SPSS 18.<br />

Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum wurden 292 Reanimationen<br />

registriert, wobei in 102 Fällen (34,9%) eine Rückkehr des Spontankreislaufes<br />

erzielt werden konnte. Durch Aufnahme von Patienten<br />

unter laufender Herzdruckmassage liegen insgesamt 104 Weiterversorgungsdatensätze<br />

vor. 75 Patienten (25,7%) überlebten die ersten<br />

24h im Krankenhaus und 47 (16,1%) konnten lebend entlassen werden.<br />

Die innerklinische Hypothermie wurde bei 43 Patienten durchgeführt,<br />

wobei der Anteil dieser Behandlung an den aufgenommenen Patienten<br />

von 2007 bis 2009 zunahm (4%→58%). 25 Patienten erhielten eine<br />

Koronarangiographie. Auch dieser Anteil stieg im beobachteten Zeitraum<br />

an (4%→30%). Beide Verfahren zeigten nach ihrer zunehmenden<br />

Anwendung (2008/2009) einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl<br />

lebend aus dem Krankenhaus entlassener Patienten (Coro: p< 0,001;<br />

ODD 6,80; CI95% 2,36< ODD< 19,62 // Hypothermie: p=0,022; ODD<br />

3,19; CI95% 1,25< ODD< 8,17) und auf die Patientenanzahl mit sehr<br />

gutem/gutem CPC bei Entlassung (Coro: p< 0,001; ODD 7,47; CI95%<br />

2,54< ODD< 21,98 // Hypothermie: p=0,015; ODD 3,74; CI95% 1,29<<br />

ODD< 10,86).<br />

Schlussfolgerung: Erste Vorgaben zur klinischen Versorgung<br />

präklinisch reanimierter Patienten machte 2005 das European<br />

Resuscitation Council (ERC). Insbesondere die positive Wirkung der<br />

milden Hypothermie wird hier betont. Diese wird in Lüneburg nur in<br />

41,3% der Fälle angewendet. Hier ist weiteres Optimierungspotenzial<br />

vorhanden. Unsere Daten zeigen weiterhin einen positiven Einfluss<br />

der Koronarangiographie auf das neurologische Outcome. Daher<br />

sollte sie verstärkt in das Therapieregime bei Verdacht auf kardiale<br />

Herzkreislaufstillstände (in Westeuropa 60-70%) integriert werden.<br />

Literatur: Gräsner J-T et al.: Plötzlicher Herztod und Reanimation.Eine<br />

Analyse der Jahre 2007 und 2008 in Deutschland.A&I.2010 Feb;2:66-<br />

74.<br />

www.divi2010.de<br />

<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – POSTER<br />

P/12/07<br />

20 Jahre Christoph Hansa - Entwicklung eines dual use<br />

Standortes<br />

A. Uhl 1 , H. Keßler 1<br />

1 BG-Unfallkrankenhaus, Anästhesie, Hamburg, Deutschland<br />

Einführung: ImJahr 1990 wurde der erste Ambulanzhubschrauber der<br />

ADAC - Luftrettung GmbH in Hamburg in Dienst gestellt. Die Maschine,<br />

stationiert am Berufsgenossenschaftlichen - Unfallkrankenhaus<br />

übernahm den Interhospitaltransfer für die Region, der bis dahin von<br />

seiten der DRF dargestellt wurde.Sehr schnell wurde offensichtlich, daß<br />

der Standort mit rund 250 Einsätzen in den ersten beiden Jahren nicht<br />

wirtschaftlich zu betreiben war. Im Jahr 1992 wurde der Hubschrauber in<br />

die Primärrettung eingebunden. Zwischenzeitlich war der Hubschrauber<br />

Christoph Hansa der meistbeschäftigste Ambulanzhubschrauber<br />

Deutschlands. Wie stellt sich die Einsatzentwicklung der letzten 20<br />

Jahre dar ?<br />

Methode: Es ergfolgte eine Tabellarische Auswertung der Einsätze.<br />

www.divi2010.de<br />

1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008<br />

Primär 0 250 458 569 850 954 1292<br />

Secundär 229 234 163 210 180 178 98<br />

[Einsatzentwicklung]<br />

Ergebnis: Die Auswertung der Einsätze der letzten 20 Jahre ergab<br />

eine Übersicht über die Steigerung der Primäreinsätze zu Lasten der<br />

Secundäreinsätze und bei einer erheblichen Zunahme der Einsätze<br />

mit dem Anforderungsgrund internistischer Notfall eine Abnahme<br />

der Einsätze mit dem Anforderungsgrund traumatischer Notfall. Die<br />

Fehleinsatzquote, im Secundärbereich nahezu null, wurde gleichfalls<br />

mit Aufnahme der Primärrettung gesteigert.<br />

Schlussfolgerung: Das dual use Prinzip hat sich bewährt. Die<br />

Einsatzquote wurde erheblich gesteigert. Bei Betrachtung der Gesamteinsätze<br />

der letzten 20 Jahre, gesamt 20517, ist der Anteil der<br />

Secundäreinsätze mit 3537 geringer als der der Fehleinsätze mit 3628,<br />

die Primäreinsätze dominieren mit 13362 Einsätzen.<br />

P/12/08<br />

Personenrettung mittels Hubschrauberrettungswinde<br />

im Hessischen Mittelgebirge<br />

V. Lischke 1 , G. Windhausen 2<br />

1 Hochtaunus-Kliniken gGmbH, Anästhesie und Op. Intensivmedizin,<br />

Bad Homburg, Deutschland, 2 DRK-Bergwacht Hessen, Wiesbaden,<br />

Deutschland<br />

Der Einsatz leistungsstarker Rettungshubschrauber mit Rettungswinde<br />

oder Bergetau im europäischen Alpenraum ermöglicht das Ideal einer<br />

kurzen Such- und Rettungsoperation auch in (Hoch)-Gebirgsregionen<br />

zu realisieren.<br />

Da vergleichbare Rettungssysteme in Mittelgebirgsregion in Deutschland<br />

nicht vorhanden waren, hat sich die Bergwacht frühzeitig für die<br />

Etablierung von Hubschraubern mit Rettungswinde oder Bergetau<br />

auch in diesem Einsatzgebiet eingesetzt und die Ausbildung<br />

geeigneter Bergwachthelfer und Notärzte im Bereicht der Luftrettung<br />

vorangetrieben.<br />

In Zusammenarbeit mit der Bergwacht Bayern, der Air Zermatt, der<br />

Fliegerstaffel der Bundespolizei und der Polizeifliegerstaffel Hessen<br />

wurde ein Ausbildungskonzept für aktive Einsatzkräfte der DRK-Bergwacht<br />

Hessen erstellt.<br />

Nach umfangreicher theoretischer Schulung erfolgten weitere<br />

Trainingseinheiten im neu errichteten Bergwacht-Zentrum für Sicherheit<br />

und Ausbildung in Bad Tölz an einer Simulationsanlage für Gebirgsluftrettung.<br />

Zeitgleich wurde das notwendige Ausrüstungsmaterial (Luftrettungsgurt,<br />

alpintauglicher Funkhelm, Antirotationsschnur, Rettungssitz und luftfahrtauglicher<br />

Bergrettungssack) für verschiedene Standorte in Nord-,<br />

Mittel- und Süd-Hessen angeschafft und die Helfer im Umgang damit<br />

unterwiesen.<br />

Die praktischen Rettungsübungen mit den Hubschrauber Typ EC 155<br />

der Bundespolizei mit 90 m Rettungswinde erfolgte an verschiedenen<br />

unzugänglichen Einsatzstellen in Nord-Hessen. Einsatzübungen mit<br />

dem Hubschrauber Typ EC 145 der Polizeifliegerstaffel Hessen mit 90<br />

m Rettungswinde erfolgten in einem Klettergarten in der Hessischen<br />

Rhön.<br />

Hierbei wurde das Absetzten eines Bergwachthelfers an der Einsatzstelle<br />

sowie das nachfolgende Aufwinschen eines Verunfallten im Bergrettungssack<br />

in Begleitung eines Bergwachthelfers geübt.<br />

Im Mai 2010 wurde der erste Realeinsatz im Nationalpark Kellerwald<br />

in Nord-Hessen in Zusammenarbeit mit einem Hubschrauber Typ EC<br />

155 der Bundespolizei erfolgreich durchgeführt. Hierbei musste ein an<br />

der Wirbelsäule verletzter Mountain-Biker auf einem für Fahrzeuge<br />

unzugänglichem Steig durch Bergwachthelfers versorgt werden.<br />

Nach Stabilisierung und Lagerung auf einer Vakuummatratze im<br />

Bergrettungssack erfolgte die eigentliche Rettung des Verunfallten in<br />

Begleitung eines Bergwachthelfers aus dem Wald mittels Rettungswinde<br />

des Hubschraubers der Bundespolizei. Am Zwischenlandeplatz wurde<br />

der Verunfallte an den bodengebundenen Rettungsdienst übergeben.<br />

P/12/09<br />

Reanimation im Rettungshubschrauber (RTH)<br />

- Praktikabilität und Effizienz einer mechanischen Reanimationshilfe<br />

im RTH-Simulator<br />

M. Münch 1 , G. Rehatschek 2 , M. Strohm 3 , I. Schenk 4 , R. Hering 2<br />

1 Kreiskrankenhaus Mechernich, Mechernich, Deutschland,<br />

2 Kreiskrankenhaus Mechernich, Anästhesiologie und Operative<br />

Intensivmedizin, Mechernich, Deutschland, 3 Kliniken der Stadt Köln<br />

- Merheim, Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Köln,<br />

Deutschland, 4 Klinik für Psychiatrie, Universitätsklinikum Essen,<br />

Psychiatrie, Essen, Deutschland<br />

Zielstellung: Potentiell reanimationspflichtige Patienten werden<br />

meistens von Rettungshubschrauber (RTH)-Transporten ausgeschlossen,<br />

obwohl im RTH durchgeführte manuelle Thoraxkompressionen<br />

vergleichbar zum Rettungswagen (RTW) sind(1).<br />

111

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