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<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – E-POSTER<br />

EP/02/05<br />

Relevanz von CO-Intoxikationen bei Brandereignissen -<br />

Negieren, Triagieren oder pragmatisch therapieren?<br />

M. Euler 1 , E. Monaca 2 , H. Strelow 1 , J. Schneppendahl 1 , D. Miersch 1 ,<br />

M. Wild 1 , J. Windolf 1<br />

1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie,<br />

Hyperbare Sauerstofftherapie, Düsseldorf, Deutschland,<br />

2 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Anästhesiologie, Düsseldorf,<br />

Deutschland<br />

Fragestellung: Weltweit ist die Kohlenmonoxidvergiftung die häufigste<br />

Todesursache bei unbeabsichtigten Vergiftungen. Die verzögert<br />

einsetzenden neurologischen Schädigungen (delayed neurological<br />

sequela, DNS) sind häufig (bis 30%) und werden meist unterschätzt.<br />

Methodik: Anhand einer Fallserie von mehreren Arbeitern mit einer<br />

CO-Intoxikation möchten wir das präklinische Management und die<br />

aktuellen Behandlungsempfehlungen aufzeigen. Zwei Notärzte wurden<br />

an eine Einsatzstelle entsendet, an der zwei Patienten über Symptome<br />

einer CO-Intoxikation (Kopfschmerzen, Schwindel) klagten. Beide<br />

Patienten hatten an der Einsatzstelle einen pathologisch erhöhten<br />

COHb-Wert. Während sich ein Notarzt entschied seinen Patienten<br />

unmittelbar einer hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) zu zuführen,<br />

transportierte der andere Notarzt seinen Patienten in das nahe gelegene<br />

Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Dieser Patient wurde<br />

sekundär zur HBO-Therapie verlegt, während drei weitere primär<br />

asymptomatische Arbeiter ambulant der HBO zugeführt wurden.<br />

Ergebnis: Erst im Verlauf zeigte sich bei allen am Brand beteiligten<br />

Arbeitern eine CO-Intoxikation. Das primäre Erkennen dieser Vergiftung<br />

kann schwierig sein, da die Symptome von Beschwerdefreiheit über<br />

Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit bis zu kardialen und zerebralen<br />

Symptomen reichen können. Der COHb-Wert kann dabei leicht (>10%)<br />

oder stärker (>20%) erhöht sein. Deshalb sollte an der Einsatzstelle ein<br />

Screeningverfahren (z.B. transcutane Messung, BGA mit CO-Modul,<br />

Expirationsmonitoring) durchgeführt werden um das Ausmaß der<br />

Intoxikation und die Anzahl der Betroffenen festzustellen. Dabei gilt es<br />

Risikogruppen (Pat. mit neurologischen Symptomen, Schwangerschaft,<br />

Kind) zu identifizieren und die sofortige Gabe von 100% Sauerstoff<br />

(SpO2-unabhängig) und die Vorstellung (< 24h) zur HBO einzuleiten,<br />

da die derzeitige Datenlage ein deutlich verbessertes Outcome nach<br />

CO-Intoxikation durch die Anwendung der HBO zeigt . Diese kann<br />

sowohl in der Akutphase die Giftelimination um ein vielfaches Steigern<br />

und damit die hypoxische Wirkung des CO reduzieren als auch die<br />

Wahrscheinlichkeit einer DNS senken.<br />

Schlussfolgerung: Im Zweifel sollten bei allen Beteiligten, die ungeschützt<br />

Verbrennungsgase inhaliert haben, an eine CO-Intoxikation<br />

gedacht werden. Da einige Druckkammerzentren bis zu zwölf Patienten<br />

gleichzeitig behandeln können, ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme zu<br />

empfehlen um die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen.<br />

34<br />

EP/02/06<br />

Das zentral anticholinerge Syndrom in der Notfallmedizin<br />

S. Hochreuther 1 , U. Tebbe 1<br />

1 Klinikum Lippe, Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin, Detmold,<br />

Deutschland<br />

Einleitung: Der Begriff des zentral anticholinergen Syndroms<br />

wurde erstmals von V.G. Longo 1966 erwähnt. Er bezieht diesen<br />

Symptomenkomplex zunächst auf die dosisabhängigen Wirkungen der<br />

beiden Alkaloide Atropin und Scopolamin. Mittlerweile sind jedoch eine<br />

ganze Reihe von Wirkstoffen bekannt, die die gleichen oder ähnliche<br />

Symptome wie die beiden erwähnten Alkaloide bewirken können.<br />

Physiologie und Pharmakologie cholinerger Systeme: Als<br />

Neurotransmitter spielt Acetylcholin eine besondere Rolle bei der<br />

Steuerung von Erregungsübertragungen zentraler Funktionen, wie z.B.<br />

der Regulation der Vigilanz und des Bewusstseins.<br />

Normalerweise wird durch einen Nervenimpuls die präsynaptische<br />

Ausschüttung von Acetylcholin intiiert. Nach Diffusion durch den<br />

synaptischen Spalt bindet das Acetylcholin an spezifische Rezeptoren,<br />

welche den Öffnungszustand von bestimmten Ionenkanälen steuern.<br />

Zu ihnen zählen die muscarinergen Acetylcholinorezeptoren und die<br />

nikotinergen Acetylcholinorezeptoren. Der Abbau von nicht rezeptorgebundenen<br />

Acetylcholin erfolgt über ein Enzym, die Acetylcholinesterase.<br />

Diese spaltet Acetylcholin in Cholin und Acetat. Aufgrund<br />

dieses Wirkmechanismus lassen sich die zentralen Symptome des<br />

ZAS erklären.<br />

Auslöser des zentral anticholinergen Syndroms sind bestimmte<br />

Medikamente, wie z.B. trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika.<br />

Ebenfalls für den Rettungsdienst relevant sind bestimmte Giftstoffe wie<br />

Insektizide, die ein ZAS auslösen können. Die benannten Substanzen<br />

und Stoffgruppen verursachen eine direkte anticholinerge Wirkung<br />

durch die Blockade der cholinergen Neurotrasmission am mAChR<br />

durch kompetitive Hemmung. Abzugrenzen davon sind Substanzen<br />

mit indirekter anticholinerger Wirkung. Hierzu zählen bestimmte<br />

Injektionsanästhetika, Benzodiazepine, Opioide, aber auch der<br />

Alkohol und bestimmte synthetische Halluzinogene. Ursächlich für<br />

die indirekte anticholinerge Wirkung ist die Hemmung der Nordrenalin<br />

Wiederaufnahme, welches einen antagonistischen Effekt auf das<br />

Acetylcholin ausüben kann.<br />

Diskussion: Schon alleine diese Auswahl an genannten Stoffgruppen<br />

und Substanzen zeigt welche große Bedeutung der Erkennung und<br />

der Behandlung des ZAS in der Notfallmedizin zukommt. Gerade bei<br />

unklaren komatösen oder deliranten Zuständen muss das zentral<br />

anticholinerge Syndrom als wichtige Differentialdiagnose in Betracht<br />

gezogen werden, da eine kausale Behandlungsoption in Form von<br />

Physostigmin (Anticholium) allgemein zur Verfügung steht.<br />

www.divi2010.de<br />

<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – E-POSTER<br />

Poster Corner A<br />

Session III<br />

EP/03/01<br />

VANISH (Volatile ANesthetics In Ischemic Stroke And<br />

Hemorrhage) - A Prospective Observational Study on<br />

Switching Intravenous Sedation to Volatile Sedation with<br />

Isoflurane: Impact on Intracranial Pressure and Cerebral<br />

Parameters of Perfusion and Oxygenation<br />

J. Bösel 1 , M. Andes 1 , Y. Hook 1 , S. Poli 1 , H. Amiri 1 , T. Steiner 1<br />

1 Uinversitätsklinikum Heidelberg, Neurologische Klinik, Heidelberg,<br />

Deutschland<br />

Introduction: Volatile anesthetics have the advantages of reduced<br />

accumulation, rapid onset and loss of action, easy titration, potent<br />

sedation and partial analgesia. Pre-clinical and short-term clinical<br />

studies additionally suggest pulmo- , cardio- and even neuroprotective<br />

effects. Recently, it has become possible to employ volatile anesthetics<br />

in the ICU by means of a miniature vaporizer (AnaConDa) connected<br />

to any respirator. The use of these sedatives in neurocritical care has<br />

never been reported, one major fear being a potential increase in ICP<br />

by cerebral vasodilation.<br />

Methods: 20 neurocritical care patients with ischemic stroke,<br />

intrecerebral or subarachnoidal hemorrhage, estimated to need<br />

analgosedation not longer than 5 days were allocated to volatile<br />

sedation with isoflurane by our in-house protocol. Patients were<br />

gradually switched from propofol or midazolam to isoflurane by means<br />

of the AnaConDa vaporizer. In addition to standard ICU hemodynamic<br />

and respiratory parameters, intracranial pressure / cerebral perfusion<br />

pressure (ICP and CPP, by EVD or ICP probe), MCA mean velocity<br />

(MCAvmean, by TC duplex) and regional cerebral oxygenation (rSO2,<br />

by NIRS) were measured over the transition period.<br />

Results: While isoflurane resulted in sufficient sedation and often<br />

pulmonary improvement in most patients, cerebral parameters were<br />

not compromised: MCAvmean (mean 53 vs 56 cm/s), rSO2 (mean 71<br />

vs 74%) and ICP (mean 3.5 vs 5.1 mmHg) did not change significantly<br />

1h before compared to 1h after the switch. Demand of vasopressors<br />

increased to raise MAP and keep CPP above 65 mmHg, which was<br />

easily achieved. Demographic data and detailed parameter dynamics<br />

will be presented.<br />

Conclusions: We assume that volatile isoflurane, although still off-label<br />

for long-term ICU administration, can be safely used in cerebrovascular<br />

neurocritical care patients, cerebral monitoring provided. Larger studies,<br />

especially on their potential neuroprotective effects, can be based on<br />

our observations, reported for the first time in patients of this kind.<br />

www.divi2010.de<br />

EP/03/02<br />

Beatmungspneumonie nein danke! Möglichkeiten der<br />

Prävention durch das PneuX P.Y. System<br />

P. Hilbert 1 , S. Langer 1 , R. Stuttmann 1<br />

1 BG-Kliniken Bergmannstrost, Anästhesie, Halle (Saale), Deutschland<br />

Hintergrund: Beatmungspneumonien (VAP) stellen auf Intensivstationen<br />

die häufigste Nosokomiale Infektion dar und tragen<br />

wesentlich zur Morbidität und Moratlität bei. Zur effektiven Reduktion<br />

und Prävention der VAP ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig.<br />

Eine Möglichkeit zur Prävention stellt das seit 2009 in Deutschland<br />

verfügbare Pneux P.Y. System dar, welches mehrer evidence<br />

basierte Präventionsmaßnahmen vereinigt.<br />

Methode: Das PneuX P.Y. Sytem besteht aus einem speziellen,<br />

besonders weichen und flexiblen Trachealtubus mit eine „low volume<br />

/ low pressure“Cuff. Der Cuff ist so beschaffen, dass er bei Insuflation<br />

keinerlei Falten wirft und somit eng an der Trachelawand anliegt. Innen<br />

ist der Tubus beschichtet, so dass das Anheften eines Biofilmen entlang<br />

des Tubus deutlich erschwert ist. Zusätzlich verfügt der Tubus über<br />

drei Spülkanäle oberhalb des Cuffs, über die der subglottische Raum<br />

intermittierend von Sekret frei gespült oder alternativ das Sekret<br />

abgesaugt werden kann. Weiterhin hat der Tubus einen integrierten<br />

Beißschutz. Zum System gehört zusätzlich ein Cuff-Druck-Kontroller,<br />

der den Cuffdruck konstant hält und damit Aspirationen und Trachealschleimhautschäden<br />

vorbeugt. Wir wendeten das System bei<br />

langzeitbeatmeten Intensivpatienten (voraussichtliche Beatmungsdauer<br />

>7 Tage) an und testen es auf technische Probleme, Handlichkeit<br />

und Akzeptanz beim Personal. Zusätzlich wurden alle Parameter zur<br />

Bestimmung des Clinical Pulmonary Infection Scores (CPIS) erhoben<br />

und hinsichtlich eines pulmonalen Infektes ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Es wurden 45 konsekutive Patienten mit einem<br />

Durchschnittsalter von 68,5 Jahren mit dem PneuX P.Y. System<br />

behandelt. Die durchschnittliche Beatmungsdauer mit dem System lag<br />

bei 12,2 Tagen. Technische Probleme traten nicht auf und das<br />

PneuX P.Y. erlangte entsprechende Akzeptanz beim Personal. Der<br />

durchschnittliche CPIS für alle Patienten lag bei 3,1.<br />

Schlussfolgerung: Mit dem PneuX steht eine System zur Verfügung,<br />

welches leicht anwendbar ist, und das das Potential besitz aufgrund der<br />

im System vereinigten evidence basierten Modifikationen, pulmonale<br />

Infekte zu reduzieren.<br />

EP/03/03<br />

Male Gender Is a Significant Risk Factor in Hospital<br />

Acquired MRSA Infection<br />

M.M. Kupfer 1 , L. Jatzwauk 2<br />

1 Uiversitätsklinik der TU Dresen, Dresden, Deutschland, 2 Technische<br />

Universität Dresden, Dresden, Deutschland<br />

The ever rising number of hospital acquired infections and particularly<br />

MRSA colonization poses a major challenge both under clinical and<br />

epidemiological perspectives. The assessment of risk factors is a vital<br />

tool to determine the best prevention, diagnosis and treatment options.<br />

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