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<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – POSTER<br />
P/03/08<br />
Transpulmonale Thermodilutionsmessung mittels PICCO<br />
bei kritisch kranken Patienten mit Nierenersatztherapie<br />
S. Geith 1 , K. Knochel 1 , T. Schuster 2 , A. Hapfelmeier 2 , G. Scheible 1 ,<br />
F. Weissthanner 1 , S. Sack 1<br />
1 Städtisches Klinikum München, Klinikum Schwabing, Klinik für<br />
Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Zentrale<br />
Notaufnahme, Sektion Innere Medizin, München, Deutschland,<br />
2 Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut<br />
für Medizinische Statistik und Epidemiologie, München, Deutschland<br />
Fragestellung: Beim Einsatz der transpulmonalen Thermodilution<br />
(TPTD) im Rahmen eines erweiterten hämodynamischen Monitorings<br />
bei kritisch Kranken mit slow-extended daily dialysis (SLEDD) als<br />
Nierenersatztherapie stellt sich die Frage nach Vergleichbarkeit<br />
und Validität der unter unterschiedlichen Bedingungen gewonnenen<br />
Messergebnisse. Erste Analysen zur TPTD unter laufender und<br />
bei pausierter Hämodialyse (HD) zeigten unerwartete Ergebnisse,<br />
welche im Folgenden zusammengefasst und um Daten zum Einfluss<br />
variierender Katheterorte und Hämodialyseparameter ergänzt werden.<br />
Methodik: Wir führten insgesamt 52 TPTD-Messungen von Herzindex<br />
(HI), extravaskulärem Lungen-Wasser-Index (ELWI), globalem enddiastolischen<br />
Volumenindex (GEDVI) und systemischem vaskulären<br />
Widerstandsindex (SVRI) an 14 Patienten während laufender HD, bei<br />
pausierter HD, sowie zeitnah nach HD-Ende durch. Für die statistische<br />
Analyse der intra-individuellen Werteänderungen wurden lineare<br />
gemischte Regressionsmodelle herangezogen, um dem Gegenstand<br />
wiederholter Messungen pro Patient Rechnung zu tragen.<br />
Ergebnisse: Die statistische Auswertung ergab signifikante<br />
Unterschiede für sämtliche Parameter der TPTD sowohl zwischen<br />
laufender und pausierter als auch zwischen pausierter und beendeter<br />
HD. Demgegenüber zeigten sich bei Gegenüberstellung der<br />
Messergebnisse während laufender im Vergleich zu abgehängter<br />
HD signifikant äquivalente Werte für die Parameter HI, ELWI und<br />
SVRI. Weiterhin fielen bei angehaltener versus laufender HD höhere<br />
mittlere Standardabweichungen für die Parameter HI und GEDVI<br />
auf. Messungen an Patienten mit in der V. femoralis platziertem<br />
Shaldonkatheter erbrachten verglichen mit dessen Lage in der V.<br />
iugularis interna oder V. subclavia geringere Auswirkungen dieses<br />
Katheterortes auf die TPTD bei pausierter HD.<br />
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten mit eindeutiger Beeinflussung<br />
der TPTD durch Unterbrechung der HD einerseits und<br />
vergleichbaren Werten für die Parameter HI, ELWI und SVRI bei<br />
laufender und beendeter HD andererseits legen im klinischen<br />
Alltag eine Messung unter laufender HD nahe, was durch eine<br />
erhöhte Wertevariabilität der Einzelmessungen bei Pausieren der<br />
HD untermauert wird. Erste Ergebnisse zur Abhängigkeit der TPTD<br />
von der Lokalisation des Dialysekatheters deuten auf eine geringere<br />
Störanfälligkeit der TPTD bei Lage des Shaldonkatheters in der V.<br />
femoralis hin. Für die Bestätigung dieser Beobachtung ist jedoch<br />
künftig der Einschluss weiterer Patienten nötig.<br />
56<br />
P/03/09<br />
Vergleich verschiedener Methoden zur Bestimmung<br />
des Kohlendioxid-Partialdrucks (pCO2) bei beatmeten<br />
Patienten auf einer Intensivstation<br />
W.A. Wetsch 1 , M. Carlitscheck 1 , J. Hinkelbein 1<br />
1 Klinik für Anaesthesiologie und Operative Intensivmedizin, Köln,<br />
Deutschland<br />
Fragestellung: Die Messung des Kohlendioxid-Patialdruckes (pCO 2 )<br />
bei beatmeten Patienten gehört zum Standard bei kritisch kranken<br />
Patienten auf einer Intensivstation (ICUs). Hyper- und Hypoventilation<br />
mit konsekutiver Hyper- und Hypokapnie müssen bei diesen Patienten<br />
vermieden werden. Verschiedene Methoden zur Messung des pCO 2<br />
stehen zur Verfügung, darunter arterielle Blutgasanalyse (p a CO 2 ), endtidale<br />
(p et CO 2 ) und transkutane (p tc CO 2 ) Verfahren.<br />
Ziel dieser Studie war, die Genauigkeit (Bias) und Streuung (SD) der<br />
verschiedenen Methoden zur Bestimmung des pCO 2 bei beatmeten<br />
Patienten auf einer ICU zu vergleichen.<br />
Patienten und Methoden: Nach Information und Zustimmung des<br />
gesetzlichen Vertreters erfolgte die Bestimmung von pCO 2 bei n=32<br />
beatmeten Patienten. Die Messungen wurden über einen Zeitraum<br />
von 2 Stunden alle 30 Minuten durchgeführt. Die Messung des pCO 2<br />
erfolgte mittels<br />
1. Radiometer ABL 625 (ABL; Radiometer, Copenhagen, Denmark;<br />
Goldstandard),<br />
2. Immediate Response Mobile Analyzer (IRMA) POCT (Keller<br />
Medical, Bad Soden, Deutschland),<br />
3. end-tidaler p et CO 2 -Messung (im Hauptstrom) mittels Propaq 106<br />
EL (Protocol Systems, Beaverton, OR, USA) und<br />
4. transkutaner p tc CO 2 -Bestimmung mit Tina TCM4 (Radiometer,<br />
Copenhagen, Denmark).<br />
Zur Analyse der Genauigkeit wurde das jeweilige Messergebnis mit<br />
dem Goldstandard vergleichen. Die Bland-Altman-Methode wurde für<br />
die statistische Analyse benutzt. p< 0.05 wurde als statistisch signifikant<br />
betrachtet.<br />
Ergebnisse: Die mittlere Genauigkeit (Bias±SD) lag bei +2.0±3.7<br />
für die IRMA, +2.2±5.7 für die transkutane und -5.5±5.6 für die endtidale<br />
Messung. Mit der Bland-Altman-Analyse wurde eine exzellente<br />
Korrelation zwischen IRMA und ABL (r=0.88) sowie zwischen<br />
transkutaner Messung und ABL (r=0.79) nachgewiesen, wohingegen<br />
die Korrelation zwischen end-tidaler Messung und ABL schwächer war<br />
(r=0.64).<br />
Schlussfolgerung: P a CO 2 mittels IRMA und p tc CO 2 boten die höchste<br />
Genauigkeit im Vergleich zur Referenzmethode. Für Patienten, die eine<br />
engmaschige Kontrolle des pCO 2 benötigen, könnte die transkutane<br />
Messung eine bessere Ergänzung zur arteriellen Blutgasanalyse sein,<br />
als die Kapnometrie/Kapnographie.<br />
Schlüsselwörter: Kapnometrie, Kapnographie, Arterielle Blutgasanalyse,<br />
Point-of-care Test, POCT<br />
www.divi2010.de<br />
<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – POSTER<br />
P/03/10<br />
Evaluierung eines kontinuierlichen nicht-invasiven Blutdruckmonitorings<br />
(CNAP) im Vergleich zur invasiven<br />
arteriellen Messung bei kritisch kranken internistischen<br />
Patienten<br />
K.H. Smolle 1 , C. Weger 1 , H. Prettenthaler 1 , M. Schmid 1 , W. Spindelböck 1<br />
1 Klinik für Innere Medizin, Graz, Österreich<br />
Nicht-invasive Messmethoden gewinnen in der Intensivmedizin auf<br />
Grund geringerer Komplikationsraten zunehmend an Bedeutung. Der<br />
arterielle Blutdruck (RRart) intermittierend oder kontinuierlich gemessen<br />
nimmt dabei eine ganz zentrale Stellung in der hämodynamischen<br />
Überwachung von Intensivpatienten ein. Eine neuentwickelte kontinuierliche<br />
nicht-invasive RR-Messung (CNAP, CNSystems, Graz,<br />
Österreich) steht nun zur VerfügungZiel unserer Untersuchung war es<br />
diese Methode (CNAP) mit dem Goldstandard der invasiven arteriellen<br />
RR-Messung (IBP) zu vergleichen.<br />
Methode: 38 kritisch kranke Patienten (26 Männer, 12 Frauen)<br />
wurden in einer prospektiven Studie untersucht. Alle Patienten waren<br />
analgosediert, mechanisch beatmet (Modus BIPAP, AZV 7-8 ml/kg/KG)<br />
und standen unter einer Vasopressorentherapie. CNAP wurden an den<br />
Fingern der kontralateralen Hand gegenüber der invasiven arteriellen<br />
Messung (Art. radialis) gemessen. Alle Werte wurden im 1-Sekunden<br />
Intervall aufgezeichnet bei einer durchschnittlichen Messdauer von 2<br />
Stunden 44 Minuten.<br />
Resultate: Insgesamt wurden 256000 Blutdruckwerte in die Auswertung<br />
einbezogen. Über alle Blutdruckwerte wurde im Mitteldruck<br />
ein Bias (mittlere Abweichung) von -7,4 mmHg mit einer<br />
Standardabweichung von 10,6 mmHg beobachtet. Der Bland Altman<br />
Plot zeigt eine Gleichverteilung der Abweichungen über alle<br />
gemessenen Blutdruckwerte und der Scatterplot deutet auf eine gute<br />
Übereinstimmung der mittleren Blutdruckwerte zwischen CNAP und<br />
IBP hin.Die Auswertung der einzelnen Patienten zeigte Unterschiede<br />
zwischen den Patienten. Der Betrag des Bias lag in einem Range<br />
von 0,07 mmHg bis 23,1 mmHg (Median = 7,6 mmHg), die<br />
Standardabweichung zwischen 2,9 mmHg und 13,7 mmHg (Median =<br />
5,9 mmHg).<br />
Konklusion: Die Analyse der bisher eingeschlossenen Intensivpatienten<br />
zeigte im Mittel eine sehr gute Übereinstimmung zwischen<br />
CNAP und IBP. Bei der Auswertung der Einzelergebnisse von Patienten<br />
waren Abweichungen bis zu 23 mmHg feststellbar. Weitere Analysen<br />
sollten die Ursachen dieser Abweichungen aufzeigen.<br />
www.divi2010.de<br />
[cnap]<br />
P/03/11<br />
Validierung des maximalen Laktatwerts als prognostisch<br />
wichtigster Parameter der Mortalität auf Intensivstationen<br />
A. Kröner 1 , K. Hekmat 2 , G. Langebartels 1 , P. Rahmanian 1 , T. Wahlers 1<br />
1 Uniklinik Köln, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Köln, Deutschland,<br />
2 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Jena,<br />
Deutschland<br />
Fragestellung: Bereits in der Vergangenheit konnte der maximale<br />
Laktatwert in den Blutgasanalysen (BGA) als prognostisch<br />
wichtigster Parameter dargestellt werden, der im Gegensatz zu allen<br />
Scoringsysteme durch Verbesserung der Intensivmedizin in der Zukunft<br />
wahrscheinlich keinem Verfall oder einer Änderung der Mortalität<br />
unterliegt. Zur Validierung wurden nach Umzug einer herzchirurgischen<br />
Intensivstation 5293 Patienten mit einem historischen Patientengut<br />
verglichen.<br />
Methodik: Im Zeitraum 1998 bis 09/2007 wurden die maximalen<br />
Laktatwerte der BGA (Radiometer) von insgesamt 10747 (Gruppe I)<br />
erwachsenen herzchirurgischen Patienten über ein elektronisches<br />
Dokumentationssystem (Sunrise Critical Care, Eclipsis) bezüglich<br />
Mortalität ausgewertet und nach Umzug und Umstrukturierung der<br />
Station von 10/2007 bis 06/2010 bei 5293 (Gruppe II) herz- und<br />
gefäßchirurgischen Patienten mit der Erfassung der maximalen<br />
Laktatwerte über das POCT (Point-of-Care-Testing) der klinischen<br />
Chemie und die Anbindung an Orbis validiert.<br />
Ergebnisse: Von 10747 Patienten der Gruppe I sind 400 (3,7%)<br />
verstorben, in Gruppe II von 5293 Patienten 289 (5,7%). Die Mortalität<br />
stieg mit dem Laktatwert in beiden Gruppen vergleichbar massiv an,<br />
bei einem Laktat bis 5 mmol/l betrug die Mortalität in Gruppe I 16,7%<br />
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