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<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – FREIE VORTRÄGE<br />
n=52).<br />
Schlussfolgerung: In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass<br />
die dAR bei 66% der Patienten mit Sepsis eingeschränkt ist aber kein<br />
Zusammenhang mit dem auftreten eines SAD besteht. Weiterhin zeigte<br />
sich ein signifikanter Zusammenhang des Index Mx mit der Höhe des<br />
pCT und somit der Schwere der Infektion. Auch korreliert die Höhe der<br />
NSE mit dem Index Mx, als Hinweis auf eine neuronale Schädigung.<br />
Dies zeigte sich klinisch allerdings nicht mit einem SAD.<br />
Literatur: 1 Eggers V. Anaesthesist 52:294-303, 2 Lang EW. J Neurol<br />
Neurosurg Psychiatry 72:583-6, 3 Schmitt TK. Anaesthesist 57:403-31<br />
FPV/07/05<br />
Epidemiologische Untersuchung von MRSA am<br />
Uniklinikum Dresden von 2001 - 2007: Eine interne und<br />
externe Analyse mit Fokus auf die Intensivstationen<br />
M.M. Kupfer 1 , L. Jatzwauk 1<br />
1 Uniklinikum Dresden, Institut für Krankenhaushygiene, Dresden,<br />
Deutschland<br />
Fragestellung: Wie ist die MRSA Situation am UK-Dresden,<br />
Risikofaktoren, Stationsbetroffenheit, Übertragungswege/ epidemiologische<br />
Aspekte.<br />
Methode: In einer retrospektiven 7- Jahresstudie (2001 bis 2007)<br />
wurden 798 stationäre MRSA- Fälle in Anlehnung an MRSA-KISS<br />
betrachtet. Eine Gruppierung in 4 Stationsgruppen (Intensivstationen<br />
(ITS), chirurgische, konservative und andere operative Stationen)<br />
erfolgte. Zusätzlich wurden aus dem Jahr 2007, 22 MRSA- Fälle<br />
der ITS genotypisiert (Microarray Technology, CLONDIAG®) und<br />
Transmissionswege aufgezeigt.<br />
Ergebnisse: Durchschnittlich waren MRSA Patienten 59,8 Jahre alt.<br />
Eine signifikante (p< 0,001) Häufung von MRSA konnte im Bezug auf<br />
das männliche Geschlecht herausgestellt werden. Die Verweildauer<br />
der MRSA- Patienten war im Vergleich zu Patienten ohne MRSA-<br />
Nachweis um den Faktor 4,15 höher. Im nationalen Vergleich mit<br />
den MRSA-KISS Referenzdaten ordnet sich das UKD bezüglich<br />
nosokomialer und nicht nosokomialer Inzidenzdichte und MRSA- Last<br />
von 2004 bis 2007 jeweils kleiner/ gleich des 25%- Quantils ein. Die<br />
nosokomialen Fälle pro 1.000 MRSA- Tage sind im nationalen Vergleich<br />
über dem 50%- Quantil einzuordnen. Intensivstationen zeigten im UKD<br />
internen Stationsgruppenvergleich die höchsten Inzidenzdichten, die<br />
höchste MRSA- Last und die meisten nosokomialen MRSA- Fälle<br />
pro MRSA- Tage. Die Genotypisierung auf ITS ergab, dass 10x ST<br />
5, 8x ST 22 und 4x ST 228 als MRSA- Epidemiestämme vorkamen.<br />
13 von 22 MRSA- Fälle wurden durch genotypisch unterschiedliche<br />
MRSA ausgelöst. Die restlichen 9 Fälle konnten mit vier verschiedenen<br />
MRSA- Genotypen in Verbindung gebracht werden. MRSA persistierten<br />
auch ohne Patientenkontakt auf einer ITS- Station. Ebenfalls wurde<br />
die Übertragung zwischen sich zeitgleich auf Station befindenden<br />
Patienten gezeigt.<br />
Zusammenfassung: Das Universitätsklinikum Dresden zeigt aktuell<br />
im nationalen Vergleich eine gute MRSA Position, die MRSA- Belastung<br />
ist im Stationsgruppenvergleich auf den Intensivstationen besonders<br />
22<br />
groß. Zusätzlich zu den Risikofaktoren des Robert-Koch-Institutes hat<br />
sich das männliche Geschlecht als signifikanter Risikofaktor darstellt.<br />
MRSA treten mehrheitlich bei älteren Menschen auf. Aufenthaltsort<br />
nicht nosokomialer MRSA Fälle vor Hospitalisation ist mehrheitlich<br />
die häusliche Umgebung. MRSA Patienten verweilen länger im<br />
Krankenhaus und die Genotypisierung stellt eine sinnvolle Maßnahme<br />
dar um die Transmissionskette von MRSA zu verstehen.<br />
FPV/07/06<br />
Enterale, parenterale oder kombinierte Ernährungstherapie<br />
bei Patienten mit schwerer Sepsis? Ergebnisse<br />
der VISEP-Studie<br />
G. Elke1 , E. Kuhnt2 , D. Schädler 1 , M. Ragaller 3 , F.M. Brunkhorst 4 , I. Frerichs 1 ,<br />
N. Weiler1 , für das Deutsche Kompetenznetzwerk Sepsis (SepNet)<br />
1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für<br />
Anästhesiologie & Operative Intensivmedizin, Kiel, Deutschland,<br />
2Universität Leipzig, Zentrum für Klinische Studien (ZKS) Leipzig,<br />
Leipzig, Deutschland, 3Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden,<br />
Klinik & Poliklinik für Anästhesiologie & Intensivtherapie, Dresden,<br />
Deutschland, 4Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie &<br />
Intensivtherapie, Jena, Deutschland<br />
Fragestellung: Die europäischen Leitlinien empfehlen einen frühzeitig<br />
kombinierten Aufbau der Ernährungstherapie (enteral und parenteral)<br />
bei kritisch Kranken, sofern der Kalorienbedarf in den ersten Tagen nicht<br />
alleine enteral gedeckt werden kann (1). Die amerikanischen Leitlinien<br />
dagegen vertreten ein „erlaubtes Energiedefizit“ mittels alleiniger<br />
enteraler und Vermeidung zusätzlicher parenteraler Ernährungstherapie<br />
(2).<br />
Ein möglicher Einfluss der Ernährungstherapie auf relevante Outcomeparameter<br />
sollte bei Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock<br />
untersucht werden.<br />
Methodik: Die im Rahmen der VISEP-Studie (3) erhobenen Daten zur<br />
Ernährungstherapie wurden bei 477 Patienten mit schwerer Sepsis/<br />
septischem Schock analysiert. Kategorische Daten sind als absolute<br />
bzw. relative Häufigkeiten, kontinuierliche Daten als Mediane und<br />
Interquartile angegeben. Chi-Quadrat-, Kruskal-Wallis H-Test sowie<br />
logistische Regression wurden für den Vergleich kategorischer und<br />
kontinuierlicher Variablen verwendet.<br />
Ergebnisse: 107 der 477 Patienten wurden rein enteral (EE), 62 rein<br />
parenteral (PE) und 272 kombiniert (EE+PE) ernährt, 36 Patienten<br />
erhielten keine Ernährungstherapie. Die mittlere Energiezufuhr betrug<br />
1066 [569-1511] kcal/d. 761 [388-1173] kcal/d wurden enteral, 844<br />
[454-1472] kcal/d parenteral und 1263 [875-1668] kcal/d kombiniert<br />
zugeführt (p< 0,001). Es gab keine signifikanten Unterschiede in bezug<br />
auf epidemiologische Daten. Patienten mit PE hatten einen signifikant<br />
niedrigeren APACHE II Score (17 [13 - 22]) verglichen mit EE (20 [17<br />
- 24]) bzw. EE+PE (20 [16 - 24]) und keiner Ernährungstherapie (21<br />
[15 - 27]). Während die Patienten mit PE keine erhöhte Morbidität<br />
aufwiesen, zeigte sich eine signifikant höhere 28-d-Sterblichkeit (EE:<br />
18.7%, PE: 29.0%, EE+PE: 25.4%, keine Ernährung 50.0%, p=0,003).<br />
Nach multivariater Adjustierung blieb dieser Unterschied signifikant<br />
www.divi2010.de<br />
<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – FREIE VORTRÄGE<br />
(odds ratio, 95% Konfidenzintervall): EE vs PE (0,3 [0,1 - 0,7]); EE+PE<br />
vs PE (0,5 [0,2 - 1,0]); PE vs keine Ernährung (1,6 [0,6 - 4,2]).<br />
Schlussfolgerungen: PE war in dieser Studie mit einer erhöhten<br />
Sterblichkeit assoziiert. Im Hinblick auf die Leitlinien zur Ernährungstherapie<br />
scheinen diese Ergebnisse das „amerikanische Konzept“<br />
zu rechtfertigen, um einen möglich schädlichen Einfluss zusätzlicher<br />
früher PE zu vermeiden.<br />
1) Kreyman et al. Clin Nutr 2006; 25:210-223,<br />
2) McClave et al. JPEN 2009; 33:277-316,<br />
3) Brunkhorst et al., NEJM 2008; 358:125-139<br />
Intensivmedizinisches<br />
Monitoring<br />
FPV/08/01<br />
Voraussage von Volumenreagibilität mittels funktioneller<br />
Parameter der kardialen Vorlast und des Respiratory<br />
Systolic Variation Test bei akut eingeschränkter Herzfunktion<br />
V. Eichhorn 1 , C. Trepte 1 , H.P. Richter 1 , M.S. Göpfert 1 , A.E. Goetz 1 , D.A. Reuter 1<br />
1 UKE Hamburg, Anästhesiologie, Hamburg, Deutschland<br />
Fragestellung: Bei Patienten mit akut beeinträchtigter Herzfunktion<br />
ist die korrekte Einschätzung der Volumenreagibilität wichtig, da<br />
hier selbst kleine Volumenmengen zu Flüssigkeitsüberladung führen<br />
können. Aus diesem Grunde untersuchten wir, inwieweit statische<br />
(druckbasiert: rechtsatrialer Druck (RAP), volumenbasiert: globales<br />
end-diastolisches Volumen (GEDV, transkardiopulmonale Thermodilution)),<br />
sowie funktionelle Parameter der kardialen Vorlast (linksventrikuläre<br />
Schlagvolumenvariation (SVV), Pulsdruckvariation (PPV),<br />
beide arterielle Pulskonturanalyse) 1,2 unter den Bedingungen einer<br />
experimentell induzierten, akut eingeschränkten globalen Pumpfunktion<br />
eine Volumenreagibilität vorhersagen können. Zusätzlich wurde der<br />
Respiratory-Systolic-Variation-Test 3,4 (RSVT-angle), erstmals als<br />
integrierte Software-Applikation (Evita XL, Drägermedical, Lübeck,<br />
Deutschland) integriert, untersucht.<br />
Methodik: Bei 13 anästhesierten und beatmeten Hausschweinen<br />
wurde eine akute Reduktion der globalen Pumpfunktion (50% Abfall der<br />
maximalen linksventrikulären Druckanstiegsgeschwindigkeit (dP/dt))<br />
durch eine Infusion von Verapamil (0.24 mg kg -1 h -1 ) erzielt. Nach Blutentzug<br />
(20 ml/kg) erfolgten 4 Schritte einer Volumenbelastung (VLS) von<br />
jeweils 7 ml/kg, (Blut, HES 6% 130KD). Eine positive Volumen-reagibilität<br />
wurde definiert als Anstieg des Herzzeitvolumens (CO) um 10%.<br />
Ergebnisse: Von den durchgeführten 52 VLS (4 / Tier) resultierten 15 in<br />
einem Anstieg des CO >10%. Die Fläche unter den ROC Kurven (AUC)<br />
für den RSVT-angle betrug 0.88 (95% CI: 0.77-0.98) für PPV 0.84 (95%<br />
0.71-0.97), für SVV 0.82 (95% 0.70-0.94), für RAP 0.78 (95% 0.63-0.93)<br />
und für GEDV 0.77 (95% 0.62-0.92) (ohne signifikante Unterschiede).<br />
www.divi2010.de<br />
Schwellenwerte für die Vorhersagbarkeit einer Volumenreagibilität<br />
waren: RSVT Angle >15.3° (Sensitivität 80%; Spezifität 84%), PPV<br />
>10.8% (Sensitivität 73%; Spezifität 89%), SVV >9.4% (Sensitivität<br />
73%; Spezifität 81%), RAP < 11.5 mmHg (Sensitivität 69%; Spezifität<br />
77%), GEDV < 395 ml (Sensitivität 80%; Spezifität 73%).<br />
Schlussfolgerung: Im Modell der akut eingeschränkten Pumpfunktion<br />
erlaubten sowohl statische, als auch funktionelle Parameter der kardialen<br />
Vorlast, sowie der RSVT eine Vorhersage der Volumenreagibilität. Der<br />
RSVT, sowie die funktionellen Parameter PPV und SVV scheinen auch<br />
hier den statischen Parametern überlegen zu sein.<br />
Literatur:<br />
1. Chest 2005; 128: 1902-3,<br />
2. Anaesthesist 2003; 52: 1005-7,<br />
3. Anesth Analg 2005; 100: 942-5,<br />
4.Br J Anaesth 2005; 95: 746-55<br />
FPV/08/02<br />
Effekt verschiedener venöser Katheterpositionen auf die<br />
Kalibrierung des PICCO®- Systems<br />
F. Bauerfeind 1 , J. Soukup 1 , P. Kellner 1<br />
1 Universitätsklinikum Halle, Anästhesiologie und Operative Intensiv-<br />
medizin, Halle, Deutschland<br />
Die transpulmonale Thermodilution erfordert standardmäßig die<br />
Kalibration über einen Katheter (ZVK) in der oberen Hohlvene. Ist dies<br />
nicht möglich, sind abweichende Katheterpositionen in der unteren<br />
Hohlvene erforderlich.<br />
Fragestellung: Ziel der deskriptiven Studie ist die Analyse des<br />
Einflusses unterschiedlicher venöser Katheterpositionen (V. jugularis<br />
interna vs. V. femoralis ipsi- oder kontralateral zur PICCO®- Arterie) auf<br />
den Herzindex (HI), intrathorakalen Blutvolumenindex (ITBVI) sowie<br />
den extravaskulären Lungenwasserindex (EVLWI).<br />
Methode: Nach positivem Ethikvotum und Studienzustimmung<br />
wurden von ITS-Patienten die klinischen Daten zur Evaluierung der<br />
Kalibrationsmöglichkeiten des PICCO ® - Systems erhoben. Aus der<br />
Lagebeziehung des ZVK in der unteren Hohlvene und der arteriellen<br />
PICCO ® - Messung ergaben sich 2 Gruppen (ipsi- oder kontralateral zur<br />
PICCO ® - Arterie). Die jeweilige Kalibration erfolgte mittels dreimaliger<br />
schneller Injektion von 20 ml gekühlter 0,9%ige NaCl - Lösung über<br />
den jeweiligen ZVK.<br />
Statisik: Für die Analyse wurden die Mittelwerte der zusammengehörigen<br />
3 Kalibrationsmessungen herangezogen. Es erfolgte der<br />
Methodenvergleich nach Bland - Altmann. Als Maß für die Vergleichbarkeit<br />
wurde der prozentuale Fehler aus dem Verhältnis der doppelten<br />
Standardabweichung und den Mittelwerten errechnet.<br />
Ergebnisse: Daten von insgesamt 28 Patienten und 235 Messungen<br />
wurden analysiert (kontralateral: 102 Messungen/13 Patienten<br />
ipsilateral: 133 Messungen/19 Patienten). Der prozentuale Fehler<br />
aller Patienten betrug dabei für den HI 19,43 %, den ITBVI 35,12<br />
% und für den EVLWI 71,72 %. Ein eichbedingter Bias ist dabei zu<br />
berücksichtigen, welcher im Vergleich zur Kalibration über die obere<br />
Hohlvene für den HI + 0,25 l/min/m², den ITBVI + 345,5 ml/m² und den<br />
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