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<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – POSTER<br />
Fluge aufgetretene Trommelfellveränderungen informiert.<br />
Ergebnisse: Im Zeitraum Januar 2009 bis November 2009 wurden 42<br />
beatmete Patienten von med call transportiert. 19 Patienten erfüllten<br />
die Einschlusskriterien (beatmet, GCS < 9, keine Schädelbasisfraktur,<br />
keine vorbestehenden oder akuten Schädigungen des Trommelfells,<br />
Transport nicht auf Meereshöhe). Bei vier Patienten fand sich nach<br />
Durchführung des Transportes eine nicht vorbestehende Veränderung<br />
des Trommelfells. In einem der Fälle eine Trommelfellruptur. Die Studie<br />
ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beendet, bis Anfang 2011 sollten<br />
ingesamt 30 Patienten in die Studie eingeschlossen worden sein.<br />
Schlussfolgerung: Für beatmete Patienten besteht das Risiko einer<br />
druckdifferenzbedingten Schädigung des Trommelfells. Otoskopie<br />
ist eine einfach zu handhabende und wirkungsvolle Methode um<br />
vorbestehende oder akute Schädigungen des Trommelfells zu<br />
diagnostizieren. Vorbestehenden Erkrankungen oder Schädigungen<br />
des Mittelohrs kann durch eine Änderung des Transportmodus, z.B. ein<br />
Flug auf Meereshöhe, Rechnung getragen werden.<br />
P/04/11<br />
Stufeneinteilung transportrelevanter Erkrankungen<br />
beim Lufttransport, ein Score zur Stratifizierung der<br />
Lufttransportfähigkeit von Patienten<br />
M. Tursch 1 , M. Meyer 2 , A. Veldman 1,3 , A. Kwam 4 , M. Diefenbach 1<br />
1 Med Call GmbH, Air Ambulance, Idstein, Deutschland, 2 ADAC Service<br />
GmbH, Ambulance Service, München, Deutschland, 3 Monash Medical<br />
Centre and The Ritchie Centre for Baby Health Research, Monash<br />
University, Melbourne, Australia, 4 SOS Global Medical Support, Oslo,<br />
Norway<br />
Hintergrund und Fragestellung: Die zunehmende Zahl an Urlaubs-<br />
und Geschäftsreisen bedingt unter anderem eine deutliche Zunahme<br />
von Erkrankungsfällen im Ausland. Nicht zuletzt in Kombination mit<br />
vorbestehenden Grunderkrankungen führen diese häufiger zu einer<br />
Hospitalisierung der Patienten. Der durch Reiseversicherungen<br />
angebotene Rücktransport erfolgt in der Regel auf dem Luftweg.<br />
Häufig wird der Transport mehrerer Patienten mit einem Einsatzmittel<br />
angestrebt. Ziel eines solchen Transportes ist der sichere aber<br />
auch ökonomische Transport der Patienten. Eine möglichst genaue<br />
Einschätzung des Partientenstatus ist für eine erfolgreiche Abwicklung<br />
der Transporte wesentlich.<br />
Methoden: Wir entwickelten ein einfach zu handhabendes, speziell<br />
auf die Bedürfnisse der koordinierenden Stellen im Ambulanzflugwesen<br />
zugeschnittenes, vier Stufen umfassendes Scoresystem<br />
STEP (Stufeneinteilung tranportrelevanter Erkrankunsausprägung)<br />
und wendeten dies bei 100 Patienten an. Ausgehend von der<br />
Erkrankungsausprägung soll es den Disponenten auch ohne Inanspruchnahme<br />
des medizinischen Dienstes eine rasche Einschätzung<br />
der Patientenkategorie ermöglichen und eine Entscheidungsgrundlage<br />
darstellen. Es kann weiterhin als Basis zur Auswahl von Monitoring und<br />
Behandlungsumfang Verwendung finden. Dargestellt wird der Score<br />
sowie Eckdaten der ersten 100 Patienten. Verglichen wurde die von<br />
der koordinierenden Stelle vor dem Einsatz vergebene Kategorie mit<br />
64<br />
der Einschätzung der ärztlichen Kollegen bei bzw. nach dem Transport.<br />
Ergebnisse: Von den ersten 100 erfassten Patienten wurde 19 der<br />
Kategorie 1 zugeordnet, 38 der Kat. 2, 43 der Kat. 3 (0 STEP 3a,<br />
13 STEP 3b and 3 STEP 3c). Die Kat 4 wurde keinem Patienten<br />
zugeordnet. Unterschiede in der Einteilung von OPS und Flugarzt<br />
wurden in 6 Fällen gefunden. In drei Fällen waren die Patienten im<br />
Prinzip linienflugtauglich (STEP 1 statt STEP 2). In drei Fällen war der<br />
Patientenzustand ernster als erwartet. In zwei Fällen mussten Patienten<br />
beatmet transportiert werden (STEP 3b statt STEP 3), In einem Fall<br />
musste der Transport aufgrund einer unmittelbar vor dem Transport<br />
aufgetreten Verschlechterung des Allgemeinzustandes abgesagt<br />
werden (STEP 3b auf STEP 4). Entscheidungen zu Transportart und<br />
-modus mussten in keinem Fall revidiert werden.<br />
Schlussfolgerung: Das Scoresystem STEP stellt sich als hilfreiche<br />
Anwendung zur Spezifizierung des Patientenstatus und Evaluierung des<br />
Transportmodus anhand Einschätzung der Erkrankungsausprägung<br />
dar.<br />
P/04/12<br />
Verbreitung und Einsatz von Frühdefibrillatoren im<br />
betrieblichen Umfeld<br />
N.P. Mayr 1 , T. Leban 1 , P. Tassani 1<br />
1 Deutsches Herzzentrum München, Klinik a.d. TUM, Institut für<br />
Anästhesiologie, München, Deutschland<br />
Hintergrund: Durch verbesserte Technik und sinkende Gerätekosten<br />
erfuhren Frühdefibrillatoren (sog. „AED“) eine steigende Akzeptanz<br />
und Verbreitung. Während die Bundesärztekammer in ihren Richtlinien<br />
die medizinischen Voraussetzungen regelt, ist die Organisation<br />
der Frühdefibrillation den Firmen überlassen. In den USA hat die<br />
Gesellschaft für Arbeitsmedizin (ACOEM) Guidelines erstellt, in denen<br />
die Organisation eines betrieblichen AED-Programmes dargestellt ist.<br />
Um nun den Bedarf solcher Richtlinien für den deutschen Bereich zu<br />
ermitteln, war es zunächst notwendig, die Verbreitung und den Einsatz<br />
von AED in hier ansässigen Unternehmen zu erfassen.<br />
Methodik: Wir führten über einen Zeitraum von vier Monaten eine<br />
Erhebung durch, in der die Vorhaltung und der Einsatz von AED erhoben<br />
wurde. Dazu wurden Betriebsärzte telefonisch kontaktiert und über das<br />
Studiendesign informiert. Bei einer Bereitschaft zur Studienteilnahme<br />
wurde zeitnah ein Fragebogen versandt.<br />
Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum erhielten wir 232 Rücklaufbögen.<br />
Die überwiegende Anzahl (58%) entstammte produzierenden<br />
Firmen, gefolgt von Unternehmen des Dienstleistungsgewerbes (25%).<br />
67% (n=115) der befragten Unternehmen gaben an, einen oder mehrere<br />
AED vorzuhalten. Als Ort der Stationierung wurden am häufigsten die<br />
betriebsärztlichen Räume (50%) und die Pforte (41%) angegeben.<br />
Kantinen oder weitere Orte mit hohem Publikumsverkehr waren<br />
unterrepräsentiert. Organisatorische Handlungsabläufe im Sinne von<br />
Standard-Operation-Procedures waren bei 59% der Unternehmen mit<br />
AED-System vorhanden, aber nur bei zwei Drittel (66%) waren diese<br />
auch für alle Mitarbeiter abrufbar. Es wurden insgesamt 64 Einsätze<br />
von AED angegeben. Bei 20 Anwendungen wurde ein Einsetzen von<br />
www.divi2010.de<br />
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DIVI2010 – POSTER<br />
Spontankreislauf vor Eintreffen des Notarztes berichtet (31%), bei 22%<br />
weiteren (34%) nach Eintreffen. Insgesamt wurden somit zwei Drittel<br />
(66%) Mitarbeiter primär erfolgreich am Arbeitsplatz reanimiert.<br />
Zusammenfassung: Der bei unserer Studie häufige Einsatz und<br />
auffällig hohe Anteil an primär erfolgreich reanimierten Mitarbeiter zeigt,<br />
welchen Nutzen ein Frühdefibrillationsprogramm in Unternehmen<br />
erzielen kann. Ein schneller Einsatz ist dafür jedoch Voraussetzung.<br />
Hier könnten von Fachgesellschaften erstellte Richtlinien die<br />
organisatorischen Rahmenbedingungen festlegen.<br />
P/04/13<br />
Early Repolarization Syndrom (ERS) - Differentialdiagnose<br />
des ST-Hebungsinfarktes (STEMI)<br />
D. Holzapfel 1<br />
1 Uniklinik Halle, Klinik für Innere Medizin III, Halle, Deutschland<br />
Ein 41- jähriger Patient wurde vom Notarzt mit einer Angina pectoris<br />
vorgestellt. Bereits seit 2 Jahren träten diese Beschwerden auf.<br />
Hinsichtlich kardiovaskulärer Erkrankungen bestand eine leere<br />
Eigen- und Familienanamnese. Im Aufnahme-EKG imponierten<br />
Vorhofflimmern, HF 129/min, ein Indifferenztyp sowie ST-<br />
Streckenelevationen bei prominentem J-Punkt in II, III, aVF, V4-<br />
V6. Laborchemisch fand sich kein Anhalt auf eine Myokardischämie<br />
oder -dekompensation (Labor in SI-Einheiten: CK 2,73, CK-MB 0,12,<br />
Myoglobin 25, Troponin I 0,04 (Ref.-B.< 0,5), BNP 111 (Ref.-B.<<br />
100). Unter dem Vd. eines ST-Hebungsinfarktes erfolgte die invasive<br />
Koronardiagnostik mit Ausschluss einer Makroangiopathie. Die TTE<br />
demaskierte eine Hypertroph Obstruktive Kardiomyopathie (HOCM)<br />
mit mittelgradiger subvalvulärer Stenose (Pmax. 67mmHg, Pmean<br />
25mmHg) sowie hochgradiger septumbetonter Hypertrophie (IVSED<br />
26mm, PLWED 23mm). Eine Cardio-MRT bestätigte die gute rechts-<br />
wie linksventrikuläre Funktion. Zeichen einer Inflammation fanden sich<br />
nicht. Im Bereich des basalen interventrikulären Septums liess sich ein<br />
late enhancement (3x2cm) im Sinne einer Fibrose nachweisen. Die<br />
initial bestehende Tachyarrhythmia absoluta war unter ß-Blocker in ihrer<br />
Frequenz zu limitieren und unter Amiodaron in einen Sinusrhythmus zu<br />
konvertieren. Die persistierenden ST-Elevationen zeichneten sich durch<br />
einen prominenten J-Punkt sowie eine konkave ST-Hebung aus, welche<br />
typisch für ein ERS sind. Ein vom Hausarzt 2007 erhobenes EKG zeigte<br />
identische Alterationen. Im weiteren Verlauf wurden dem Patienten eine<br />
transkoronare Ablation der Septum-hypertrophie (TASH) empfohlen.<br />
Eine AICD-Indikation besteht bei unauffälligen Risikofaktoren aktuell<br />
nicht. Zusammenfassend betrachtet liegt im vorliegenden Fall ein ERS<br />
koinzidentell neben einer HOCM vor. Beschreibungen eines genetischen<br />
Zusammenhanges beider Krankheitsbilder existieren bisher nicht. Das<br />
ERS ist ein elektrokardiographisches Phänomen, welches durch einen<br />
prominenten J-Punkt sowie ST-Elevationen charakterisiert ist. Es wird<br />
davon ausgegangen, dass bei 1-2% der jungen Erwachsenen dieser<br />
EKG-Befund zu finden und mit einer guten Prognose assoziiert ist.<br />
Aufgrund der Parallelen zum Brugada-Syndrom wird zunehmend von<br />
einer erhöhten pathologischen Signifikanz ausgegangen. Das ERS ist<br />
eine seltene Differential-diagnose des STEMI. Eine differenzierte EKG-<br />
www.divi2010.de<br />
Kenntnis, ein nicht erhöhtes Troponin sowie eine diffizile Anamnese<br />
sind die entscheidenden diagnostischen Mittel.<br />
P/04/14<br />
Langzeitreanimation, milde therapeutische Hypothermie<br />
und extrakorporale Membranoxygenierung bei einer<br />
Jugendlichen mit einer schweren Eibenvergiftung<br />
M. Wattenberg 1 , P.H. Tonner 1<br />
1 Klinikum Links der Weser gGmbh, Anästhesie, Operative u. Allg.<br />
Intensivmedizin, Rettungsmedizin, Bremen, Deutschland<br />
Fallbericht über ein 16-jähriges Mädchen, welches auf dem Weg zur<br />
Schule einen Herzstillstand erlitten hatte. Reanimationsmassnahmen<br />
wurde sofort eingeleitet, aber weil auch nach 2,5 Stunden dauernder<br />
kardiopulmonaler Reanimation kein Spontankreislauf zu etablieren war,<br />
wurde das Kind an eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)<br />
angeschlossen. Milde therapeutische Hypothermiebehandlung wurde<br />
begonnen.<br />
Das Mädchen hatte in suizidaler Absicht aufgelöste Eibenblätter<br />
getrunken. Gastroskopisch konnten ca. 20 g Eibenblätter entfernt<br />
werden. Zwei Tage nach dem Ereignis konnte bei deutlicher kardialer<br />
Stabilisierung die ECMO entfernt werden. Die Katecholamintherapie<br />
wurde am dritten Tag beendet und am fünften Tag konnte das Mädchen<br />
extubiert werden Ein neurologisches Defizit bestand nicht. Sie wurde<br />
nach sieben Tagen von der Intensivstation in die Kinderklinik verlegt.<br />
Nach 15 Tagen wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen und<br />
ambulant psychiatrisch behandelt.<br />
Dieser Fall zeigt verschiedene interessante Aspekte auf: den mit<br />
2,5 Stunden sehr langen Zeitraum über den Herzdruckmassage<br />
durchgeführt wurde, den ersten beschriebenen Einsatz von extrakorporaler<br />
Membranoxygenierung bei schwerer Eibenvergiftung und<br />
die Anwendung von milder, therapeutischer Hypothermie bei einer<br />
Jugendlichen mit Herzstillstand durch Vergiftung. Bis heute gab<br />
es keine Beschreibung einer erfolgreichen Therapie der schweren<br />
Eibenvergiftung. Die drei oben genannten Verfahren mögen in der<br />
Kombination zu dem erfolgreichen Outcome geführt haben.<br />
P/04/15<br />
N-methyl Acetazolamide Mitigates Hypoxic Pulmonary<br />
Vasoconstriction (HPV) in Conscious Dogs<br />
P.A. Pickerodt 1,2 , R.C.E. Francis 1 , C. Philippi-Hoehne 3 , W. Boemke 1 ,<br />
E.R. Sweinson 2<br />
1 Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin,<br />
Berlin, Deutschland, 2 Division of Pulmonary and Intensive Care<br />
Medicine, University of Washington and VA Puget Sound Health<br />
Care System, Seattle, USA, 3 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Leipzig,<br />
Deutschland<br />
Objective: The critical event in the pathophysiology of high altitude<br />
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