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<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – POSTER<br />
[odds ratio 4,5], in Gruppe II 24% [or 4,4], bei Laktat bis 10 mmol/l in<br />
Gruppe I 33% [or 9], in Gruppe II 45% [or 8,2], bei Laktat bis 20 mmol/l<br />
in Gruppe I 79% [or 21], in Gruppe II 76% [or 14]. Die ROC-Kurven<br />
hatten eine Fläche von 0,967 (G I) und 0,920 (G II).<br />
Schlussfolgerung: Die besondere Wertigkeit des Laktat in der Intensivmedizin<br />
ist unbestritten und gilt als state-of-the-art zur Überwachung<br />
der Kreislaufeffektivität des Patienten bei jeder Blutgasanalyse. Die<br />
Mortalität steigt bereits bei leichten Laktatanstiegen enorm und erhöht<br />
das Risiko von ca. 3,5-6% bei herzchirurgischen Patienten mit einem<br />
einmaligen Laktat von 5 mmol bereits um 300 bis 400%.<br />
P/03/12<br />
Erst eine Hyperlaktatämie bei erniedrigter zentralvenöser<br />
Sauerstoffsättigung führt zu einer erhöhten Mortalität<br />
bei Patienten nach herzchirurgischem Eingriff<br />
B. Zante 1 , M. Kubik 1 , H. Reichenspurner 1<br />
1 Universitäres Herzzentrum Hamburg, Hamburg, Deutschland<br />
Fragestellung: Erhöhte Laktatwerte können aus einem anaeroben<br />
Stoffwechsel resultieren. Die zentralvenöse Sauerstoffsättigung<br />
(ScvO2) reflektiert die Balance zwischen Sauerstoffverbrauch und<br />
-angebot. Diese retrospektive Studie wurde initiiert um die Bedeutung<br />
einer Hyperlaktatämie bei Patienten mit erniedrigten ScvO2-Werten<br />
nach herzchirurgischem Eingriff zu klären.<br />
Methodik: In dieser Studie wurden 986 Patienten retrospektiv untersucht.<br />
Daten zum Zeitpunkt der niedrigsten ScvO2 auf Intensivstation<br />
wurden aufgezeichnet. Die Patienten wurden anhand der ScvO2 in zwei<br />
Gruppen aufgeteilt (Patienten mit einer ScvO2< 60% gegen Patienten<br />
mit einer ScvO2≥60%). Die Patienten mit einer ScvO2< 60% wurden<br />
anhand der gemessenen Laktatwerte erneut in zwei Subgruppen<br />
aufgeteilt (high-lac: Laktat ≥2mmol/l vs. low-lac: Laktat< 2mmol/l).<br />
Für ScvO2 und Laktat wurden ROC-Kurven generiert. Die statistische<br />
Auswertung erfolgt mittels Mann-Whitney-U-Test, Chi-Quadrant-Test<br />
und Fischer´s exaktem Test. Ein p-Wert von < 0,05 wurde als statistisch<br />
signifikant angesehen.<br />
Ergebnisse: Statistische Unterschiede ergaben sich bei den<br />
Patientengruppen (ScvO2≥60% vs. ScvO2< 60%) für ITS-Aufenthalt<br />
(2,6±1,99Tg vs. 3,07±2,45Tg; p< 0,001) und Beatmungsdauer<br />
(13,65±38,86Std. vs. 17,65±37,56Std.; p< 0,001). Die Laktatwerte<br />
waren in beiden Gruppen unterhalb der anaeroben Schwellen von<br />
2mmol/l (1,63±1,6mmol/l vs. 1,92±1,5mmol/l; p< 0,001). Keinen<br />
Unterschied gab es bezüglich von Morbidität (5,65% vs. 9,67%;<br />
p=0,17) und Mortalität (1,13% vs. 2,48%; p=0,14). In den Subgruppen<br />
der Patienten mit einer ScvO2< 60% (high-lac vs. low-lac) gab es<br />
statistisch signifikante Unterschiede für Laktat (3,26±1,93mmol/l<br />
vs. 1,23±0,36mmol/l; p< 0,001), ITS-Aufenthalt (3,55±3,06Tg vs.<br />
2,83±2,04Tg; p< 0,001), Beatmungszeit (26,84±58,31Std. vs.<br />
13,02±18,8Std.; p=0,03) und Mortalität (6,45% vs. 0,33%; p< 0,001).<br />
Die ROC-Analyse ergab eine Fläche unter der Kurve (AUC), für ScvO2<br />
alleine, von 0,58, für eine zusätzliche Hyperlaktatämie eine AUC von<br />
0,81.<br />
Schlussfolgerungen: Patienten mit einer erniedrigten ScvO2 haben<br />
58<br />
eine längere Beatmungszeit und einen längeren ITS-Aufenthalt.<br />
Die Mortalität ist bei diesen Patienten jedoch nicht erhöht. Erst eine<br />
zusätzliche Hyperlaktatämie führt zu einer erhöhten Mortalität. Somit<br />
sollte die Kombination aus ScvO2- und Laktatmessungen benutzt<br />
werden, um diese Hochrisikogruppe zu identifizieren.<br />
[Abb. 1]<br />
[Abb. 2]<br />
www.divi2010.de<br />
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DIVI2010 – POSTER<br />
[Abb. 3]<br />
P/03/13<br />
Rationelles laborchemisches Monitoring: Frühzeitige<br />
Detektion sekundär auftretender inflammatorischer<br />
Reaktionen während Intensivtherapie<br />
D. Werner 1 , T. Annecke 1 , J. Tschöp 1 , L. Ney 1,2<br />
1 Klinik für Anaesthesiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />
München, Deutschland, 2 Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-<br />
Maximilians-Universität München, München, Deutschland<br />
Einleitung: Die Bedeutung laborchemischer Parameter für die<br />
initiale Diagnose- und Prognosestellung einer Sepsis ist gut belegt.<br />
Ihr Einsatz im Labormonitoring intensivmedizinischer Verläufe zur<br />
frühzeitigen Detektion von sekundär neu- oder wiederauftretenden<br />
inflammatorischen Episoden ist dagegen nur unzureichend systematisch<br />
untersucht.<br />
Ziele dieser Untersuchung waren die Bestimmung der Sensitivität und die<br />
vergleichende Quantifizierung der Kinetiken der Serumkonzentrationen<br />
von C-reaktivem-Protein (CRP), Procalcitonin (PCT), Interleukin 6<br />
(IL6) sowie der Leukozytenzahl (L) in der Frühphase sekundärer<br />
inflammatorischer Reaktionen bei Intensivpatienten.<br />
Methodik: Täglich wurden bei chirurgischen Intensivpatienten, die<br />
absehbar länger als 72 h auf der ICU bleiben würden, CRP, PCT, IL6<br />
und L bestimmt. Anhand vordefinierter Kriterien von Klinik, Bildgebung<br />
und Mikrobiologie wurde der erneute Beginn (d 0 ) einer sekundären<br />
Inflammation von 12 Intensivpatienten retrospektiv identifiziert,<br />
nachdem die erste Entzündung (i. d. R. zum Aufnahmezeitpunkt)<br />
abgeklungen war. Kam es in den folgenden drei Tagen (d 1-3 ) zu einem<br />
relevanten Anstieg eines Parameters gegenüber dem jeweiligen<br />
Vortag (vordefinierte Kriterien), wurde dieser als richtig-positiv für diese<br />
Episode gewertet. Ein ausbleibender Anstieg oder ein Abfall galt als<br />
falsch-negativ.<br />
Berechnet wurden die Sensitivität (Sens) und der maximale prozentuale<br />
Anstieg (Δ% max ) innerhalb d 1-3 gegenüber d 0 . Zudem wurden die richtig-<br />
www.divi2010.de<br />
positiven Anstiege bereits an d 1 gezählt als Hinweis auf eine besonders<br />
frühzeitige Detektion.<br />
Ergebnisse: Die 12 Patienten (m:w = 6:6) hatten ein medianes Alter von<br />
63 Jahren. Die 12 untersuchten sekundären Entzündungsreaktionen<br />
traten im Median am 8,5 ICU-Tag auf (d 0 ). Die Sensitivität lag bei<br />
folgenden Werten: CRP 0,92*; PCT 0,08; IL6 0,83*; L 0,33. Der Median<br />
von Δ% max erreichte: CRP 0,60*; PCT 0,00; IL6 0,92*; L 0,22. Richtigpositive<br />
Anstiege an d 1 waren in dieser Zahl von Fällen zu verzeichnen:<br />
CRP 5; PCT 0; IL6 6; L 2.<br />
(* p < 0,002 vs. PCT und L; ANOVA)<br />
Schlussfolgerung: Für die frühzeitige Detektion sekundärer<br />
inflammatorischer Reaktionen während ICU-Therapie ist das Monitoring<br />
von CRP und/oder IL6 geeignet. CRP erreicht die höchste Sensitivität,<br />
IL6 reagiert tendenziell mit deutlicheren Änderungen und noch schneller.<br />
Eine Untersuchung mit mehr Patienten wird derzeit durchgeführt, um<br />
Einflussfaktoren auf diese Ergebnisse zu identifizieren.<br />
P/03/14<br />
Intracerebral Monitoring of Silent Infarcts after<br />
Subarachnoid Hemorrhage<br />
R. Helbok 1,2 , P. Kurtz 2 , M. Schmidt 2 , N. Badjatia 2 , S. A. Mayer 2 ,<br />
A. J. Khandji 3 , J. Claassen 2<br />
1 Medical University Innsbruck, Clinical Department of Neurology,<br />
Neurological Intensive Care Unit, Innsbruck, Österreich, 2 Columbia<br />
University Medical Center, Dept. of Neurology, Division of Critical Care<br />
Neurology, New York, USA, 3 Columbia University Medical Center,<br />
Department of Radiology, New York, USA<br />
Introduction: Silent infarction is common in poor-grade subarachnoid<br />
hemorrhage (SAH) patients and associated with poor outcome. Invasive<br />
neuromonitoring devices may detect changes in cerebral metabolism<br />
and oxygenation.<br />
Methods: From a consecutive series of 32 poor-grade SAH patients<br />
we identified all CT-scans obtained during multimodal neuromonitoring<br />
and analyzed microdialysis parameters and brain tissue oxygen tension<br />
(PbtO2) preceding CT-scanning.<br />
Results: Eighteen percent of the reviewed head-CTs (12/67) revealed<br />
new infarcts. Of the eight infarcts in the vascular territory of the<br />
neuromonitoring, seven were clinically silent. Neuromonitoring changes<br />
preceding radiologic evidence of infarction included lactate-pyruvateratio<br />
elevation and brain-glucose decreases when compared to those<br />
with distant or no ischemia (P≤0.03, respectively). PbtO2 was lower but<br />
this did not reach statistical significance.<br />
Conclusion: These data suggest that there may be distinct changes<br />
in brain metabolism and oxygenation associated with the development<br />
of silent infarction within the monitored vascular territory in poor-grade<br />
SAH patients. Larger prospective studies are needed to determine if<br />
treatment triggered by neuromonitoring data has an impact on outcome.<br />
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