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<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – FREIE VORTRÄGE<br />
FPV/08/06<br />
Global Cerebral Edema and Brain Metabolism after<br />
Subarachnoid Hemorrhage<br />
R. Helbok 1,2 , S.-B. Ko 2 , M. Schmidt 2 , P. Kurtz 2 , L. Fernandez 2 ,<br />
S.E. Connolly 2 , N. Badjatia 2 , S.A. Mayer 2 , J. Claassen 2<br />
1 Medical University Innsbruck, Clinical Department of Neurology,<br />
Neurological Intensive Care Unit, Innsbruck, Österreich, 2 Columbia<br />
University Medical Center, Dept. of Neurology, Division of Critical Care<br />
Neurology, New York, USA<br />
Introduction: Global cerebral edema (GCE) is common amongst<br />
poor-grade subarachnoid hemorrhage (SAH) patients and associated<br />
with poor outcome. Currently no targeted therapy exists largely due to<br />
an incomplete understanding of the underlying mechanisms.<br />
Methods: This is a prospective observational study including 39<br />
consecutive poor-grade SAH patients with multimodal neuromonitoring.<br />
Levels of microdialysate lactate/pyruvate ratio (LPR), episodes of<br />
cerebral metabolic crisis (MC; LPR >40 and brain-glucose < 0.7<br />
mmol/L), brain tissue oxygen tension (PbtO2), cerebral perfusion<br />
pressure (CPP), and transcranial Doppler sonography flow velocities<br />
were analyzed.<br />
Results: Median age was 54 years (45-61) and 62% were female.<br />
Patients with GCE on admission (n=24, 62%) had a higher incidence<br />
of MC in the first 12 hours of monitoring than those without GCE (n=15;<br />
15% v.s. 2%, P< 0.05) and during total time of neuromonitoring (20% v.s.<br />
3%, P< 0.001). There was no difference in PbtO2 and CPP between the<br />
groups, however, in patients with GCE a higher CPP was associated<br />
with lower LPR (P< 0.05). Episodes of crisis were associated with poor<br />
outcome (modified Rankin Score 5 or 6, P< 0.05).<br />
Conclusions: In poor-grade SAH patients, GCE is associated with<br />
early brain metabolic distress. Optimizing cerebral blood flow and<br />
homeostasis early after SAH may prove beneficial for patients with GCE.<br />
Financial support: None<br />
Beatmungsdauer<br />
interdisziplinär<br />
FPV/09/01<br />
Standardisiertes Weaning-Protokoll bei Patienten in<br />
einem interdisziplinärem Weaning-Zentrum<br />
F. Oehmichen 1 , K. Schneider 1 , M. Pohl 1 , M. Ragaller 2<br />
1 Klinik Bavaria Kreischa, Fach- und Privatkrankenhaus, Kreischa,<br />
Deutschland, 2 Universitätsklinik der TU Dresden, Klinik und Poliklinik<br />
für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Dresden, Deutschland<br />
Fragestellung: In unser interdisziplinäres Weaningzentrum wurden<br />
zwischen 1994 und 2009 insgesamt 4621 Patienten zur Beatmungsentwöhnung<br />
übernommen. Als konzeptionelle Schwerpunkte gelten:<br />
26<br />
(a) Ernährungstherapie,<br />
(b) Physiotherapie,<br />
(c) Wiederherstellung eines regulären Tag-Nacht-Rhythmus und<br />
(d) regelmäßiger Wechsel zwischen Beatmung und beatmungsfreien<br />
Intervallen.<br />
Das Ziel der monozentrischen prospektiven Studie war es<br />
(1) zu prüfen, ob unter Beibehaltung des Gesamtkonzeptes die<br />
Häufigkeit und Dauer der Beatmungspausen standardisierbar ist,<br />
(2) zu ermitteln, in welchen Fällen ein Abweichen vom Standard<br />
erforderlich wird und<br />
(3) wie oft das Weaning erfolglos bleibt.<br />
Methodik: Nach Ethik-Votum und Einwilligung wurden die<br />
Patienten nach einem einheitlichen Weaningkonzept entwöhnt.<br />
Im standardisierten Protokoll wurden in verschiedenen Schritten<br />
Dauer und Häufigkeit der Spontanatmungsphasen vorgegeben. Die<br />
Festlegung der jeweiligen Schritte erfolgte durch speziell trainiertes<br />
Pflege- und ärztliches Personal.<br />
Bei Scheitern musste auf ein individuelles Vorgehen gewechselt<br />
werden.<br />
Ergebnisse: 2008 wurden 644 Patienten in die Studie eingeschlossen.<br />
Die mittlere Beatmungszeit vor Übernahme in das Weaningzentrum<br />
betrug 39,4 Tage. Als Gründe für die Langzeitbeatmung ließen sich<br />
feststellen: 33,1% cerebrale Ursachen, 31,5% cardio-vaskuläre<br />
Ursachen, 28,7% pulmonale Ursachen und 5,6% neuromuskuläre<br />
Erkrankungen.<br />
77,3% der Patienten konnten primär entwöhnt werden (nach Protokoll<br />
85,9%, nach individuellem Vorgehen 14,1%). Bei nach Protokoll<br />
entwöhnten Patienten betrug die mittlere Weaningdauer 17 Tage,<br />
bei individuellem Vorgehen 29 Tage. In 12,6% der Fälle scheiterte<br />
der primäre Weaningversuch. 10,1% der Patienten verstarben unter<br />
Beatmung.<br />
Nach primärer Beatmungsentwöhnung kam es bei 111 Patienten im<br />
Verlauf der stationären Behandlung erneut zu einer beatmungspflichtigen<br />
respiratorischen Insuffizienz. Von diesen Patienten konnten 36,4%<br />
entwöhnt werden, unter Berücksichtigung im Verlauf geänderter<br />
Therapieziele verstarben 35,1%.<br />
Schlussfolgerungen: Bei langzeitbeatmeten Patienten ist innerhalb<br />
eines Entwöhnungskonzepts ein standardisiertes Protokoll effektiv<br />
anwendbar. Patienten, die nach primärer Entwöhnung eine erneute<br />
respiratorpflichtige Insuffizienz erleiden, sind zu einem deutlich<br />
geringeren Prozentsatz entwöhnbar, die Sterblichkeit steigt an. Dabei<br />
sind auch verlaufsabhängige Änderungen des Therapiezieles<br />
bedeutsam.<br />
FPV/09/02<br />
Ringeracetat vs. Ringerlactat in der Schockphase bei<br />
schweren Verbrennungen. Ergebnisse der VolTRAB-<br />
Studie<br />
J. Gille 1 , B. Angrick 1 , T. Raff 2 , A. Sablotzki 1<br />
1 Klinikum St. Georg Leipzig gGmbH, KAIS, Leipzig, Deutschland,<br />
2 Klinikum St. Georg Leipzig gGmbH, Klinik für Plastische Chirurgie,<br />
Leipzig, Deutschland<br />
www.divi2010.de<br />
<strong>Abstracts</strong><br />
DIVI2010 – FREIE VORTRÄGE<br />
Hintergrund: Aktuell gibt es keine Daten zum Einfluß der Art der<br />
kristalloiden Infusionslösung auf den klinischen Verlauf und Outcomeparameter<br />
bei schwerbrandverletzten Patienten. Gerade aufgrund der<br />
in der Schockphase mitunter exzessiven Flüssigkeitsmengen ist ein<br />
solcher Einfluß jedoch denkbar. Ziel der vorliegenden Untersuchung<br />
war der Vergleich des Einflusses einer Ringerlaktat-basierten vs.<br />
Ringeracetat-basierten Infusionstherapie auf die Organfunktionen nach<br />
schwerer Verbrennung (VolTRAB, ClinicalTrials.gov, NCT00609700).<br />
Methodik: In die klinische Observationsstudie wurden 80 schwerbrandverletzte<br />
Patienten (VKOF 20-70 %) eingeschlossen. Ein prospektiver<br />
Arm umfasste 40 konsekutive Patienten, die in der Schockphase<br />
Ringeracetat als Kristalloid erhielten (Gruppe A). Diese Patienten<br />
wurden mit einer historischen Kontrollgruppe von ebenfalls 40<br />
Patienten verglichen, die mit Ringerlaktat behandelt wurden (Gruppe<br />
B). Als primären Outcome-Parameter untersuchten wir den Verlauf<br />
des SOFA-Scores vom 3 bis zum 7 Tag nach Verbrennung. Sekundäre<br />
Outcome-Parameter waren die Mortalität am Tag 28 und 60 und die<br />
Lokalisation der Patienten am Tag 28.<br />
Ergebnisse: Die Patienten der Gruppen A und B waren hinsichtlich Alter<br />
(49,5 ± 18,8 vs. 48,6 ± 16,4 Jahre), Geschlechtsverteilung [männlich 29<br />
(72,5%) vs. 35 (87,5%)], Verbrennungsausmaß (36,8 ± 14,9 vs. 36,2<br />
± 13,9 % VKOF) und Verbrennungsschwere (ABSI 8,6 ± 1,71 vs. 8,3<br />
± 1,83) vergleichbar. Bezüglich des SOFA Scores am Aufnahmetag<br />
zeigte sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied (4,3 ± 3,1 vs. 4,7 ±<br />
3,2). Der SOFA-Score war in Gruppe A vom 3. bis zum 7. Tag signifikant<br />
niedriger. Dieses Ergebnis ließ sich im gesamten Verlauf vom 3. bis<br />
zum 28. Tag als Gruppeneffekt nachweisen (p=0,002). Hinsichtlich des<br />
Überlebens am Tag 28 [38 (95 %) vs. 38 (95 %)] und Tag 60 [34 (89,5<br />
%) vs. 29 (82,9 %)] zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Dagegen<br />
befanden sich am Tag 28 weniger Patienten der Gruppe A noch auf<br />
der Intensivstation [17 (42,5 %) vs. 26 (65 %), p=0,043) und auch die<br />
Dauer der Krankenhausbehandlung insgesamt war kürzer (42,5 ± 25,7<br />
vs. 59,2 ± 38,3 Tage, p=0,023).<br />
Schlussfolgerung: Die Infusionstherapie mit Ringeracetat in der<br />
Initialphase einer Schwerbrandverletzung geht im Vergleich zu<br />
Ringerlaktat mit besseren Organfunktionen einher. Im Verlauf resultiert<br />
eine kürzere Intensivbehandlung und Krankenhausverweildauer.<br />
FPV/09/03<br />
Schwerbrandverletzung:<br />
Die Verkürzung der Beatmungszeiten ist möglich und<br />
mit einer Verbesserung des Outcomes verbunden<br />
J. Gille 1 , R. Blankenburg 1 , T. Raff 2 , A. Sablotzki 1<br />
1 Klinikum St. Georg Leipzig gGmbH, KAIS, Leipzig, Deutschland,<br />
2 Klinikum St. Georg Leipzig gGmbH, Klinik für Plastische Chirurgie,<br />
Leipzig, Deutschland<br />
Hintergrund: Schwerbrandverletzte werden in der Initialphase der<br />
Behandlung häufig analgosediert und beatmet. Die Indikation zur<br />
Beatmung wird aus der Schwere des thermischen Traumas und einem<br />
befürchteten schwierigen Atemweg infolge des Verbrennungsödems<br />
abgeleitet. Andererseits gibt es Hinweise, dass die Beatmung per<br />
www.divi2010.de<br />
se zu einer Verschlechterung des Outcomes führen kann. Anhand<br />
der vorliegenden Untersuchung sollte geprüft werden, ob mittels<br />
eines standardisierten Protokolls zum Atemwegsmanagement eine<br />
Verkürzung der Beatmungszeiten möglich ist und welcher Einfluss sich<br />
auf Outcome-Parameter ergibt.<br />
Methodik: Im Rahmen einer klinischen Observationsstudie wurden<br />
einfache Kriterien für eine frühzeitige Spontanatmung formuliert<br />
und die nach diesem Protokoll behandelten Patienten (2008-2009,<br />
Gruppe B) hinsichtlich der Beatmungszeiten, Komplikationen und<br />
Outcomeparameter mit einem Patientenkollektiv vor Einführung des<br />
Protokolls (2005-2006, Gruppe A) verglichen. Die weitere Auswertung<br />
erfolgte nur für Patienten mit einem ABSI > 6.<br />
Ergebnisse: Im Zeitraum von 2005 bis 2006 wurden 57 (Gruppe A),<br />
von 2008 bis 2009 61 Patienten (Gruppe B) mit einem ABSI > 6 stationär<br />
aufgenommen. Die Gruppen waren hinsichtlich Alter (58,7±17,2 vs.<br />
58,7±19,1 Jahre), VKOF gesamt (28,9±17,2 vs. 27,2±19,2 %) sowie<br />
ABSI (8,4±1,3 vs. 8,2±1,7), Häufigkeit eines Inhalationstraumas [14<br />
(24,6%) vs. 7 (11,5 %)] und Beatmung bei Aufnahme [21 (36,8 %) vs.<br />
18 (29,5 %) Patienten] vergleichbar. Patienten der Gruppe B wurden im<br />
Gesamtverlauf kürzer beatmet (17,1±19,6 vs. 3,9±11,7 Beatmungstage,<br />
p=0,001). Die Zugehörigkeit zur Gruppe B korrelierte mit einer kürzeren<br />
Fortführung der bei Aufnahme bestehenden Beatmung (p< 0,01).<br />
Bezüglich der Dauer der Beatmung im Rahmen operativer Eingriffe<br />
zeigte sich kein signifikanter Unterschied (4,8±8,4 vs. 4,5±8,4). Die<br />
Mortalität war in Gruppe B geringer [8 (14 %) vs. 1 (1,4 %), p=0,011],<br />
die Krankenhausverweildauer kürzer (50±38,4 vs. 34,2±23,9 Tage,<br />
p=0,014). Es zeigte sich für diese Patienten ebenfalls eine geringere<br />
Häufigkeit septischer Komplikationen [39 (68,4 %) vs. 24 (39,3%),<br />
p=0,002]. Komplikationen in Bezug auf das Atemwegsmanagement<br />
(notfallmäßige (Re)-Intubation) traten in beiden Gruppen nicht auf.<br />
Schlussfolgerungen: Eine Verminderung der Beatmungszeiten,<br />
insbesondere in der Initialphase ist unter Beachtung eines einfachen<br />
Protokolls möglich. Die Reduktion der Beatmungszeiten geht mit einer<br />
Verbesserung des Outcomes einher.<br />
FPV/09/04<br />
Algorithmus-basierte Analgosedierung nach überlebtem<br />
plötzlichen Herztod<br />
N. Abanador-Kamper 1 , J. Wolfertz 1 , L. Kamper 2 , P. Thürmann 3 , H. Gülker 1<br />
1 Helios Klinikum Wuppertal/Universitätsklinik Witten/Herdecke,<br />
Kardiologie, Wuppertal, Deutschland, 2 Helios Klinikum Wuppertal/<br />
Universitätsklinik Witten/Herdecke, Klinik für Diagnostische und<br />
Interventionelle Radiologie, Wuppertal, Deutschland, 3 Helios Klinikum<br />
Wuppertal/Universitätsklinik Witten/Herdecke, Philipp-Klee-Institut für<br />
Klinische Pharmakologie, Wuppertal, Deutschland<br />
Fragestellung: Die Beatmungszeit von kritisch kranken Patienten wird<br />
maßgeblich von der Sedierungsdauer und -tiefe beeinflusst, wobei<br />
eine adäquate Analgosedierung prolongierte Intensivaufenthalte<br />
vermeiden kann. Standardisierte Sedierungs-Schemata können die<br />
Beatmungsdauer positiv beeinflussen. Der Effekt einer algorithmusbasierter<br />
Analgosedierung bei der Beatmung von Patienten nach<br />
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