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<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – E-POSTER<br />

We analyzed 798 cases of MRSA in a large German University Hospital<br />

over 7 years retro- and prospectively regarding age, sex, diagnosis,<br />

type of ward and duration of inpatient stay. In addition we explored in the<br />

ICU wards the cases concerning cross infection and MRSA genotype.<br />

Unlike previous studies which show no or no conclusive evidence of<br />

gender as a risk factor (1,2,3), our data confirm that male gender is a<br />

significant (p< 0.001) risk factor for MRSA status. Further research will<br />

be required to investigate the origin of these findings.<br />

EP/03/04<br />

Einfluss der perioperativen Statintherapie auf die<br />

postoperative Hämodynamik nach herzchirurgischen<br />

Operationen mit Herz-Lungenmaschine<br />

J. Hinz 1 , P. Gehoff 1 , C. Bireta 2 , J.D. Schmitto 2 , K.O. Coskun 2 , H. Schotola 1 ,<br />

C.H. Wiese 1 , M. Quintel 1 , F.A. Schoendube 2 , A.-F. Popov 2<br />

1 Universitätsmedizin Göttingen, Zentrum Anästhesiologie-, Rettungs-<br />

und Intensivmedizin, Göttingen, Deutschland, 2 Universitätsmedizin<br />

Göttingen, Thorax,-Herz- und Gefäßchirurgie, Göttingen, Deutschland<br />

Fragestellung: Die kontrovers in der Literatur diskutierte klinische<br />

Evidenz für eine intensivierte präoperative Statintherapie bei herzchirurgischen<br />

Patienten scheint einen Einfluss auf den postoperativen<br />

Verlauf nach Herzoperation zu haben; insbesondere auf die Reduktion<br />

von Mortalität, Schlaganfall, Ausbildung von postoperativem Vorhofflimmern<br />

und systemischer Inflammation. Jedoch konnte bisher nicht<br />

nachgewiesen werden ob die beobachtete systemische Inflammation<br />

anhand erhöhter Inflammationsmarker eine klinische Relevanz nach<br />

sich zieht. Daher untersuchten wir den Einfluss der Statintherapie<br />

auf die postoperative Hämodynamik mit dem Hintergrund, dass die<br />

systemische Inflammation reduziert wird.<br />

Methodik: Es wurden 478 Patienten mit herzchirurgischen Eingriffen<br />

mittels Herz-Lungenmaschine zwischen 2006 und 2007 in die klinisch<br />

prospektive Studie eingeschlossen. Diese wurden unterschieden in<br />

zwei Gruppen: mit Statintherapie (n=276; Statingruppe) und Patienten<br />

ohne Statintherapie (n=202; Non-Statingruppe). Präoperative und intraoperative<br />

Daten, sowie der postoperative Verlauf wurden untersucht.<br />

Ergebnisse: Die untersuchten Patienten unterschieden sich nicht<br />

hinsichtlich Alter, Body-mass-index, Geschlecht und Euroscore.<br />

Es zeigte sich kein Unterschied im Euroscore, SAPS II-Score und<br />

APACHE-II Score, im Lung injury Score, in der Liegedauer auf der<br />

Intensivstation, sowie in der Dauer des Krankenhausaufenthaltes.<br />

Das postoperative Vorhofflimmern war ebenfalls unbeeinflusst. In der<br />

Non-Statingruppe zeigte das erweiterte hämodynamische Monitoring<br />

lediglich für den SVRI (systemischer Gefäßwiderstandsindex) signifikant<br />

erhöhte Werte (882±206 vs. 1050±501, p=0.022), wobei jedoch<br />

der Inotropikaverbrauch nicht unterschiedlich war. Die Gesamt-<br />

Mortalität war nicht signifikant unterschiedlich in den Gruppen.<br />

Schlussfolgerungen: Die perioperative Statintherapie bei Patienten<br />

mit herzchirurgischen Eingriffen mittels Herz-Lungenmaschine zeigte<br />

auf die postoperative Hämodynamik sowie auf den postoperativen<br />

Verlauf keinen klinisch relevanten Effekt. Auch wenn der postoperative<br />

SVRI in den Gruppen signifikant untertschiedlich war, konnte eine<br />

36<br />

Reduktion der systemischen Inflammation anhand der Hämodynamik<br />

nicht durch Statine gezeigt werden. Möglicherweise könnten sich<br />

Einflüsse im Langzeitverlauf ergeben, sodass eine Untersuchung nach<br />

Ablauf einiger Jahren gerechtfertigt erscheint.<br />

EP/03/05<br />

Induziert Linezolid bei lebertransplantierten Patienten<br />

eine Thrombozytopenie?<br />

S. Radünz 1 , B. Juntermanns 1 , G.M. Kaiser 1 , J. Treckmann 1 , A. Paul 1 ,<br />

F.H. Saner 1<br />

1 Uniklinik Essen, Allg-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen,<br />

Deutschland<br />

Hintergrund: Bakterielle Infektionen sind die Haupttodesursache<br />

lebertransplantierter Patienten im ersten Jahr nach Transplantation, und<br />

das vermehrte Auftreten multiresistenter grampositiver Erreger ist mit<br />

einer deutlich höheren Mortalität assoziiert. Linezolid aus der Gruppe<br />

der Oxazolidinone bietet eine wertvolle Option in der Behandlung<br />

grampositiver Infektionen, jedoch werden im Zusammenhang mit der<br />

Therapie vermehrt Thrombozytopenien beschrieben. In dieser Studie<br />

prüften wir die Sicherheit und Effektivität von Linezolid in der Behandlung<br />

lebertransplantierter Patienten im septischen Schock, die aufgrund<br />

des Hypersplenismus ein erhöhtes Risiko für Thrombozytopenien<br />

aufweisen.<br />

Methoden: Wir untersuchten in einem Zeitraum von November 2003<br />

bis Dezember 2009 retrospektiv 46 lebertransplantierte Patienten mit<br />

nachgewiesener oder vermuteter Infektion durch grampositive Erreger,<br />

die mit Linezolid therapiert wurden.<br />

Ergebnisse: Bei 43 der 46 Patienten konnte die Sepsis erfolgreich<br />

behandelt werden. Die mittlere Behandlungsdauer betrug 11 ± 7<br />

Tage. Als Ursache der Sepsis wurden in 19 Fällen Staphylokokken<br />

(in 17 Fällen MRSA) und in 22 Fällen Enterokokken (in 6 Fällen<br />

VRE) nachgewiesen. In 5 Fällen konnte kein grampositiver Erreger<br />

isoliert werden. Im Verlauf kam es zu einem signifikanten Abfall des<br />

Procalcitonins sowie des CRP. Die Beatmungsdauer betrug im Median<br />

432 [20-2590] Stunden, der Intensivaufenthalt 45 ± 30 Tage sowie der<br />

Krankenhausaufenthalt 89 ± 53 Tage. Während der Therapie trat keine<br />

Thrombozytopenie auf. Die Thrombozytenzahl stieg von Tag 1 (110 ±<br />

73 / nl) zu Tag 7 (165 ± 116 / nl) und Tag 14 (180 ± 140 / nl) statistisch<br />

signifikant an. Schwerwiegende neurologische Komplikationen traten<br />

nicht auf.<br />

Schlussfolgerung: Linezolid stellt eine effektive Therapieoption für<br />

lebertransplantierte Patienten mit grampositiven Infektionen dar. Bei<br />

einer Anwendungsdauer < 21 Tagen traten in unserem Kollektiv weder<br />

Thrombozytopenien noch neurologische Störungen auf.<br />

www.divi2010.de<br />

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DIVI2010 – E-POSTER<br />

EP/03/06<br />

Vermeidbarkeit endogener nosokomialer Infektionen -<br />

Oder Patientenschicksal?<br />

F. Sitzmann 1,2<br />

1 Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin, Deutschland,<br />

2 Filderklinik, Filderstadt, Deutschland<br />

Die meisten krankenhauserworbenen Infektionen sind endogen<br />

bedingt. Beteiligt ist die körpereigene, normalerweise völlig harmlose<br />

mikrobielle Flora des Patienten. So werden am häufigsten nosokomiale<br />

Infektionen (NKI)- während der Beatmungstherapie begünstigt<br />

durch die Keimlast der naso- und oropharyngealen Mikroflora des<br />

Schwerstkranken,- des Harntrakts durch katheterbedingte Infektionen<br />

gefördert durch endogene Mikroorganismen der Perinealregion<br />

und- unterstützt durch Hautkeime des Patienten (Standortflora) bei<br />

Venenkatheter assoziierten Blutstrominfektionen.Da häufig Antibiotika<br />

angewendet werden, existiert ein Selektionsdruck, bei dem die empfindlichen<br />

Keime vernichtet werden, resistente sich entwickeln,<br />

überleben und Infektionen unterstützen.Weiter werden endogene<br />

Infektionen zunehmend begünstigt aufgrund der enormen Entwicklung<br />

der Medizin in den letzten 30 Jahren, die es ermöglicht, heute Patienten<br />

mit einem enorm höheren endogenen Risiko zu behandeln.Neben<br />

diesen prädisponierenden patientenseitigen Faktoren existieren aber<br />

auch strukturelle und organisatorische Defizite. Diese Ursache exogen<br />

bedingter Infektionen führt zur Mikrobenübertragung durch Infektionskeime<br />

aus der Umgebung des Patienten, z. B. durch die Hände<br />

der Mitarbeiter. Cofaktor sind die Verschlechterung der Patienten-/<br />

Mitarbeiterrelation („Personalschlüssel“), die unzureichende Ausstattung<br />

mit Einzelzimmern sowie gravierende Kenntnislücken und<br />

fehlendes Problembewusstsein bei Mitarbeitern.Im Vortrag sucht der<br />

Referent Antworten auf eine Reihe von Fragen zur Prävention<br />

von NKI, wie- Sind lediglich „Erreger“ ursächlich für Infektionen?-<br />

Stellen endogene NKI tatsächlich eine nur wenig beeinflussbare<br />

Wirkung der Grunderkrankung bzw. ihrer intensiven Therapie dar?-<br />

Existieren multimodale Ansätze („bundles“) als gegenseitig sich<br />

ergänzende Präventionsmaßnahmen mit dem Ziel evidence based<br />

best practices?Daneben stellt er die besondere Bedeutung von<br />

Standard-Hygienemaßnahmen zur Prävention von NKI heraus.<br />

EP/03/07<br />

Das Biliary Cast Syndrom als Komplikation der Intensivtherapie<br />

J. Jakubetz 1 , C. Schäfer 1 , D. Poling 1 , R. Stuttmann 1<br />

1 Berufsgenossenschaftliche Klinik, Anästhesie, Halle, Deutschland<br />

Einleitung: Es sind heute verschiedene Krankheitsbilder bekannt,<br />

die während der Intensivtherapie zu einer Cholestase führen. Die<br />

Cholestase ist häufig eine Komplikation bei Sepsis. Sewnath et al.<br />

[1] konnten zeigen, dass die proinflammatorischen Zytokine Tumor<br />

Nekrose Faktor (TNF-α), Interleukin-1β (IL-1β) und Interleukin 6 (IL-6)<br />

durch Llipopolysacharid stimulierte Kupffer´sche Zellen und aktivierte<br />

Sinusoidal-Zellen freisetzen. An einem Fallbericht wird aus einer Serie<br />

www.divi2010.de<br />

von Fällen das gar nicht so seltene Krankheitsbild Biliary Cast Syndrom<br />

(bcs) dargestellt.<br />

Fallbeschreibung: Ein 22-jähriger Mann zog sich als Unfallfolge<br />

schwere Weichteilverletzungen beider Oberschenkel, eine III° offene<br />

Oberschenkelfraktur und eine Beckenringfraktur zu. Vorerkrankungen<br />

waren nicht bekannt. Der intensivmedizinische Verlauf war durch<br />

Fieberschübe und einen Anstieg der Entzündungsparameter gekennzeichnet.<br />

Es kam zu einer Weichteilinfektion mit Enterococcus faecium,<br />

die resistogrammgerecht über 4 Wochen behandelt wurde. Nach 70<br />

Tagen stiegen die Cholestaseparameter und das konjugierte Bilirubin<br />

stetig an. An diagnostische Maßnahmen wurden Sonographien,<br />

CT-Abdomen Untersuchungen, eine Leberbiopsie und eine ERCP<br />

durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Sonographisch wurde eine Dreischichtung der Gallenblase<br />

ohne extrahepatische Cholestase nachgewiesen. In der Computertomographie<br />

der Leber lagen intrahepatisch flüssigkeitsgefüllte Areale<br />

ohne Abszessmembran vor. Bei den mehrfach durchgeführten<br />

Punktionen gelang nie ein Keimnachweis. Die Papille war makroskopisch<br />

unauffällig (ERCP) und wurde gespaltet. In den Gallengängen fanden<br />

sich in den zentralen und beidseits in den Segmentästen längliche<br />

Kontrastmittelaussparungen. Die intrahepatischen Gallengänge waren<br />

erweitert. Der Ductus hepatocholedochus hatte eine normale Weite<br />

von 6 mm. Die Leberbiopsien waren bis auf eine diskrete Cholangiolitis<br />

unauffällig. Der Patient verstarb nach 227 Behandlungstagen unter<br />

dem Bild eines Multiorganversagens.Bei der Obduktion waren in der<br />

gesamten Leber die Gallengänge mit kristallartigen Konkrementen<br />

okkludiert.<br />

Diskussion: Gelbmann et al. [2] konnten an 26 Patienten zeigen,<br />

dass einem bcs ein schwerer intensivmedizischer Verlauf,<br />

Katecholamintherapie, antibiotische Behandlung und für lange Zeit ein<br />

Horovitz-Quotienten< 200 vorausgingen. Das bcs ist eine schwere<br />

Komplikation im Rahmen der intensivmedizinischen Behandlung.<br />

Eine kausale Therapie ist nicht bekannt.<br />

EP/03/08<br />

Delir/Delirantes Syndrom beim Intensivpatienten<br />

M. Röttger 1<br />

1 Clemenshospital GmbH, Interdisziplinäre Intensivstation, Münster,<br />

Deutschland<br />

Das Delir bzw. das delirante Syndrom ist das häufigste psychiatrische<br />

Krankheitsbild auf Intensivstationen. Ziel ist es ein Delir frühzeitig<br />

zu erkennen und schließlich adäquat zu behandeln. In diesem<br />

Zusammenhang tragen sowohl besondere pflegerische Aspekte, als<br />

auch eine pharmakologische Therapie eine bedeutende Rolle. Auf<br />

das Alkoholentzugsdelir wird hier nicht eingegangen. Das Ausmaß<br />

dieser oftmals Begleiterkrankung, mit der immensen Belastung für<br />

den Patienten, seinen Angehörigen und dem therapeutischen Team,<br />

muss mehr in das Bewusstsein des Klinikpersonals treten. Es gibt<br />

keinen Zweifel mehr an der prognostischen Bedeutung des deliranten<br />

Syndroms, welches sogar bis zum Tod führen kann. Es gilt also einen<br />

besonderen Augenmerk auf die Prävention solcher Begleiterkrankungen<br />

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