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<strong>Abstracts</strong><br />

DIVI2010 – POSTER<br />

bei den übrigen Skalen ist es umgekehrt. Während die ersten beiden<br />

Parameter im Verlauf konstant blieben, nahm die Bewertung der letzten<br />

drei Parameter tendenziell ab. Die Ergebnisse waren nicht signifikant.<br />

[Ergebnisse des TAA-KH-S]<br />

Schlussfolgerungen: Bei der PDMS-Einführung konnten keine<br />

Auswirkungen auf Arbeitsumgebung und Arbeitsabläufe festegestellt<br />

werden. Im Bereich der Belastungen (Zeitdruck, Handlungsaufwand)<br />

war eine Tendenz zur Abnahme erkennbar. Die Erhebung sollte an<br />

einem größeren Kollektiv, sowie zu einem dritten Zeitpunkt unmittelbar<br />

nach der Einführung wiederholt werden.<br />

Literatur:<br />

[1] Martich G et. al.: Clinical Informatics in Critical Care. J Intensive<br />

Care Med 2004<br />

[2] Büssing A, et al. Screening psychischer Belastungen in der<br />

stationären Krankenpflege (Belastungsscreening TAA-KH-S)-Handbuch<br />

zur Erfassung und Bewertung psychischer Belastungen bei<br />

Beschäftigten im Pflegebereich. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW,<br />

2002<br />

P/06/05<br />

Einfluss einer Intermediate-Care-Station auf die<br />

Entlassungen von der Intensivstation. Eine Analyse der<br />

DIVI-Datenbank mit 111.442 Patienten<br />

U. Hamsen 1 , D. Nast-Kolb 1 , C. Waydhas 1 , Sektion Qualität und<br />

Ökonomie in der Intensivmedizin der DIVI<br />

1 Universitaetsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen,<br />

Deutschland<br />

Einführung: Viele Kliniken implementieren eine Intermediate-<br />

Care-Station (IMC), um eine den Bedürfnissen des Patienten<br />

angepasste Qualität und Quantität an Personal, Ausrüstung und<br />

Resourcen bereit zu stellen. Im Idealfall führt dies zu Verbesserung<br />

von ICU und Normalstationskapazitäten. Die Zahl der ungeplanten<br />

Patientenbewegungen von der ICU sollte ebenfalls abnehmen.<br />

Methodik: Retrospektive Analyse der DIVI-Datenbank bis 2007 mit<br />

74<br />

128.000 Patienten. Bei 111.442 Patieten konnte klar unterschieden<br />

werden, ob es sich um eine Klinik mit oder ohne IMC handelt.<br />

Ergebnisse: Intensivstationen von Krankenhäusern ohne IMC entlassen<br />

häufiger am Samstag(10.8 vs. 10.4 %, p< 0.001) , häufiger am<br />

Sonntag (7.6 vs. 6.1 % p < 0.01), und seltener Montags- Freitags (81.6<br />

vs. 83.5 %, p< 0.01).<br />

Intensivstationen von Krankenhäusern ohne IMC entlassen seltener<br />

zwischen 6 und 17 Uhr (85.9 vs.89.9 %, p< 0.001).<br />

Schlussfolgerung: Die Implementierung einer IMC führt zu weniger<br />

Entlassungen von der ICU zu ungünstigen Tageszeiten und am<br />

Wochenende.<br />

P/06/06<br />

Verknappung von Intensivbetten durch multiresistente<br />

Keime<br />

G.M. Edenharter 1 , M. Blobner 1<br />

1 Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik<br />

für Anästhesiologie, München, Deutschland<br />

Fragestellung: Infektionen mit multiresistenten Keimen spielen in<br />

der Intensivmedizin eine immer größere Rolle. Manche dieser Keime<br />

sind gegen alle herkömmlichen Antibiotika resistent und können nicht<br />

mehr suffizient medikamentös behandelt werden. Um eine weitere<br />

Ausbreitung dieser Krankheitserreger zu verhindern, verbleibt oft<br />

nur die Möglichkeit der Isolation des Patienten oder bei bereits<br />

bestehenden Infektionen von mehreren Patienten die komplette<br />

Schließung einer Intensivstation. Bisher unklar ist, wie sich case mix<br />

index (CMI) und Liegedauern der Patienten entwickeln, die bei einer<br />

plötzlichen Verknappung der Anzahl der Betten eine Behandlung auf<br />

einer Intensivstation erhalten.<br />

Methodik: Von Januar 2009 bis März 2010 wurden CMI und<br />

Liegedauer von 3358 Patienten zweier operativer Intensivstationen<br />

retrospektiv analysiert. Von Januar 2009 bis Ende November 2009<br />

standen auf 2 postoperativen Intensivstationen 38 Betten zur<br />

Verfügung. Ab Dezember 2009 bis März 2010 reduzierte sich aufgrund<br />

einer Schließung einer Intensivstation wegen mehrfachen Infektionen<br />

mit einem panresistenten Acinetobacter baumanii die Anzahl der<br />

Intensivbehandlungsplätze auf 21 Betten. Der Einfluss der Verknappung<br />

an Intensivbetten auf die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wurde<br />

aus den Daten vor und nach der Schließung von 17 der 38 Betten<br />

analysiert (Mann-Whitney-U-Test, Median [10%-90%-Perzentil]; p <<br />

0,05, SPSS 18.0).<br />

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Zunahme der CMI<br />

von 3,59 [1,41; 11,19] auf 4,37 [1;43; 11,30] nach Schließung einer<br />

Intensivstation. Die Verweildauer der Patienten zeigte einen nicht<br />

signifikanten Trend zu einer Verlängerung von 25 [13; 217] Stunden auf<br />

38 [11; 375] Stunden.<br />

Schlussfolgerung: Die plötzliche Verknappung von Intensivkapazität<br />

stellt ein Krankenhaus vor große Probleme. Die Patienten, die bei<br />

knappen Resourcen die vorhandenen Intensivbetten belegen, sind<br />

kränker. Da der CMI des Gesamthauses in der selben Zeit gleich<br />

geblieben ist, stellen vor allem solche Patienten, die bei ausreichender<br />

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DIVI2010 – POSTER<br />

Kapazität eine Intensivbehandlung erhalten hätten, eine große<br />

Herausforderung an die Logistik im Krankenhaus dar. Ein möglicher<br />

Lösungsweg besteht in der zügigen Umwandlung von Intermediate<br />

Care- und Aufwachraumbetten in Intensivbetten. Zuvor muss jedoch<br />

in Studien geklärt werden, wie für jedes Krankenhaus eine optimale<br />

Mischung aus diesen Behandlungsplätzen aussehen soll, damit auf<br />

derartige Ereignisse zügig und adäquat reagiert werden kann.<br />

P/06/07<br />

Optimierung der Behandlungsabläufe einer Brustschmerzambulanz/<br />

Chest Pain Unit<br />

C. Lange 1 , U. Walter 1 , U. Müller 2 , G. Schuler 2<br />

1 Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik, Kardiologie<br />

Intensivstation ISKA, Leipzig, Deutschland, 2 Herzzentrum Leipzig<br />

GmbH, Universitätsklinik, Kardiologie, Leipzig, Deutschland<br />

Hintergrund: Eine Chest Pain Unit (CPU) dient der Versorgung<br />

von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Zur Etablierung eines für<br />

Deutschland einheitlichen Qualitätsstandards werden CPU‘s von der<br />

Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung<br />

e.V. (DGK) zertifiziert. Die Abläufe in einer 2009 zertifizierten CPU in<br />

einem Krankenhaus der Maximalversorgung über einen Zeitraum von<br />

zwei Jahren sollen dargestellt werden.<br />

Ergebnisse: Nach Einführung und Publikmachen der CPU im Februar<br />

2007 stieg die monatliche Zahl sich selbst vorstellender Patienten von<br />

100 auf 200 Patienten pro Monat. Insgesamt stellten sich von Februar<br />

2007 bis September 2009 4590 Patienten in der Brustschmerzambulanz<br />

vor. Die meisten Patienten (82%) konsultierten die CPU zwischen 8:00<br />

und 18:00 Uhr.<br />

Jeder Patient, der sich ungeplant mit Brustschmerzen in der Klinik<br />

meldet, wird von einer Krankenschwester der kardiologischen Intensivstation<br />

abgeholt und zur CPU (am Eingang der Intensivstation gelegen)<br />

begleitet. Sofort wird ein EKG geschrieben, eine Blutentnahme durchgeführt<br />

und der Patient durch den Arzt der Brustschmerzambulanz<br />

befragt und untersucht. Meist kann bereits hierbei unter Einhaltung leitliniengerechter<br />

Behandlungspfade entschieden werden, ob eine<br />

stationäre Aufnahme erforderlich ist. Dies erfordert eine gute Kommunikation<br />

zwischen CPU, stationärer Notaufnahme und kardiologischer<br />

Intensivstation, um insbesondere bei unmittelbar lebensbedrohlichen<br />

Diagnosen, wie Myocardinfarkt, Lungenembolie oder kardialer<br />

Dekompensation eine sofortige Weiterbehandlung zu gewährleisten.<br />

Eine räumliche Nähe der genannten Abteilungen ist von Vorteil.<br />

Die Patientenbehandlung und die Arbeitsbelastung für pflegerisches<br />

und ärztliches Personal wurden durch kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

der räumlichen und personellen Versorgungsstrukturen optimiert. Die<br />

Zeit für die Bestimmung der kardialen Biomarker (Troponin T und Ck<br />

- MB) konnte nach Einführung einer kleinen Point-of-Care-Testeinheit<br />

(AQT90Flex, Radiometer) mit direktem Stellplatz in der CPU deutlich<br />

verkürzt werden.<br />

Schlussfolgerung: Die Zertifizierung der CPU gewährleistet eine<br />

hochqualifizierte, standardisierte, zügige Versorgung der Patienten.<br />

Eine Analyse der Patientenstruktur sowie des hauptsächlichen<br />

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Patientenaufkommens hilft bei der Optimierung des Personaleinsatzes.<br />

Der Einsatz von hochqualifiziertem Pflegepersonal mit langjährigen<br />

Erfahrungen in der Notfallversorgung hat sich als vorteilhaft erwiesen.<br />

P/06/08<br />

Outcome kardiopulmonaler Reanimationen auf<br />

deutschen Intensivstationen<br />

S. Tampier 1 , C. Waydhas 1 , R. Lefering 2 , Arbeitsgruppe Qualitätssicherung<br />

in der Intensivmedizin der DIVI<br />

1 Universitätsklinikum Essen, Unfallchirurgie, Düsseldorf, Deutschland,<br />

2 Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Institut für Forschung in<br />

der Operativen Medizin, Köln, Deutschland<br />

Fragestellung: Das Ziel dieser multizentrischen Studie ist es,<br />

Charakteristika kardiopulmonal reanimierter Patienten auf deutschen<br />

Intensivstationen aufzuzeigen und das Outcome beeinflussende<br />

Faktoren zu evaluieren.<br />

Methodik: Als Grundlage diente der Kerndatensatz Intensivmedizin<br />

der DIVI mit Einschluß aller Patienten auf 75 Intensivstationen in<br />

deutschen Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufe im Zeitraum<br />

07.02.2000 bis zum 31.01.2008. Hieraus wurde der Datensatz der<br />

auf Intensivstation kardiopulmonal reanimierten Patienten näher<br />

untersucht.<br />

Ergebnisse: Die Inzidenz für eine Reanimation auf Intensivstation<br />

bei gesamt 127.892 Patienten lag bei 1,1%. Von 1455 auf Station<br />

reanimierten Patienten überlebten 608 bis zur Entlassung, damit<br />

lag die Überlebenrate bei 41,8%. Das durchschnittliche Alter lag bei<br />

67,9 Jahren, der SAPS II bei Aufnahme im Durchschnitt bei 46,7.<br />

Der überwiegende Anteil der Patienten kam aus der Inneren Medizin<br />

(49,2%) und wurde zu 68,1 % aus der Ambulanz oder von peripherer<br />

Station aufgenommen, 16,8% kamen aus dem OP.<br />

Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Mortalität in Bezug auf<br />

SAPS II, Alter und Fachrichtung. Die höchste Intensivmortalität nach<br />

Reanimation hatten die Patienten aus der Inneren Medizin mit 48,3%.<br />

Ab einem Lebensalter von 70 Jahren zeigte sich eine erhöhte Mortalität<br />

( 61%>70 Jahre vs. 54,9%< 70 Jahre). Von den 608 Überlebenden<br />

zeigten 53,8% eine passagere geringfügige Beeinträchtigung bzw. eine<br />

Restitutio ad integrum bei Verlegung.<br />

Die Subgruppenanalyse bzgl. Anzahl und Tage der Reanimationen<br />

zeigte, daß der größte Anteil aller 1455 Patienten einmalig am erstenTag<br />

ihres Aufenthaltes reanimiert wurde. Es zeigte sich eine signifikant<br />

erhöhte Mortalität je später im Aufenthalt das Reanimationsereignis<br />

auftrat, der Anteil postoperativer Patienten nahm bei späteren<br />

Reanimationsereignissen signifikant zu. Bei den mehrfach Reanimierten<br />

zeigt sich eine zunehmende Mortalität, die bei den >3x reanimierten<br />

Patienten wieder abnimmt. Unter den Überlebenden werden 50% der<br />

>3x Reanimierten mit passageren geringfügigen Beeinträchtigungen<br />

verlegt.<br />

Schlussfolgerungen: Es zeigen sich mehrere Prädiktoren für ein<br />

Überleben nach kardiopulmonaler Reanimation auf Intensivstation.<br />

Auch der Tag und die Anzahl der Reanimationen beeinflussen das<br />

Outcome. Bemerkenswert ist, daß selbst mehrfach reanimierte<br />

75

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