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DIVI2010 – POSTER<br />

P/01/09<br />

Faktor XIII beim Polytrauma - Ergebnisse einer Pilotuntersuchung<br />

A.A. Hanke 1 , J. Pishgah 2 , J. Häcker 2 , T. Lögters 3 , F. Flöricke 1 ,<br />

M. Jetzek-Zader 2 , K. Görlinger 4 , P. Kienbaum 2<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin, Hannover, Deutschland, 2 Universitätsklinikum<br />

Düsseldorf, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Düsseldorf,<br />

Deutschland, 3 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und<br />

Handchirurgie, Düsseldorf, Deutschland, 4 Universitätsklinikum Essen,<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Essen, Deutschland<br />

Fragestellung: Faktor XIII (FXIII) ist notwendig für die Fibrinquervernetzung<br />

und damit für die Bildung eines stabilen Blutgerinnsels. Des<br />

Weiteren spielt FXIII auch durch Erhöhung der Fibroblasten-Anzahl<br />

im Wundgebiet bei der Wundheilung eine wichtige Rolle. Ziel unserer<br />

Studie war es, den FXIII-Verlauf bei polytraumatisierten Patienten zu<br />

untersuchen.<br />

Methodik: Nach Ethikkommissionszulassung wurden zunächst fünf<br />

Patienten mit einem ISS > 15 in die Studie eingeschlossen. Aufklärung<br />

und Einwilligung erfolgte nach Entwöhnung vom Respirator. Es wurden<br />

Blutproben direkt nach Aufnahme im Schockraum, wie auch an den<br />

ersten 10 Tagen (jeweils morgens um 8.00 Uhr) entnommen. Die FXIII-<br />

Aktivität wurde mit einem BCS XP- Analysegerät (Siemens, Deerfield,<br />

IL, USA) bestimmt. Für die statistische Analyse der Daten erfolgte eine<br />

ANOVA mit Bonferroni post hoc Testung.<br />

Ergebnisse: Die demographischen Daten der Patienten sind in<br />

Tabelle 1 dargestellt. Bei Aufnahme war der FXIII bei 86% ± 33% (MW<br />

± SD). Von Tag 1 bis Tag 8 lagen die FXIII-Aktivitäten bei 56%-63%<br />

mit einem Tief an Tag 7. Signifikante Unterschiede zum Aufnahmewert<br />

fanden sich an Tag 3, 6 und 7. Die höchste gemessene Aktivität war<br />

bei Aufnahme (126%) während die niedrigste Aktivität (38%) an Tag 8<br />

gesehen wurde.<br />

Schlussfolgerung: Traumatisierte Patienten erreichen das Krankenhaus<br />

mit einem bereits reduzierten FXIII. Während des Aufenthalts<br />

fällt dieser weiter ab und bleibt über die erste Woche stabil niedrig.<br />

Unsere Pilotdaten zeigen, dass im Falle einer Blutungsneigung bei<br />

Polytrauma-Patienten eine FXIII Bestimmung erfolgen sollte, da<br />

dieser nicht mit Routine-Laboruntersuchungen detektiert wird. Bislang<br />

kann kein Zusammenhang zwischen FXIII und Blutungsneigung,<br />

Transfusionsmengen oder gar Outcome geschlossen werden, daher<br />

werden weitere Untersuchungen diesbezüglich durchgeführt.<br />

46<br />

Nr. Geschlecht Alter Verletzungsmechanismus ISS<br />

1 w 32 Fussgänger gegen Auto 34<br />

2 m 21 Motorradunfall 22<br />

3 w 96 Fall aus 4 m Höhe 18<br />

4 w 64<br />

Fussgänger gegen<br />

Strassenbahn<br />

5 m 55 Fall aus 10 m Höhe 19<br />

[Demographische Daten]<br />

18<br />

[FXIII-Verlauf bei polytraumatisierten Patienten]<br />

P/01/10<br />

Das Potential von Desmopressin und Fibrinogen zur<br />

Gerinnungsstabilisierung unter Hypothermie und<br />

Azidose<br />

A.A. Hanke 1 , C. Dellweg 2 , B. Jüttner 1 , K. Johanning 1 , K. Görlinger 3 ,<br />

P. Kienbaum 2 , N. Rahe-Meyer 1<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin, Hannover, Deutschland, 2 Universitaetsklinikum<br />

Duesseldorf, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Düsseldorf,<br />

Deutschland, 3 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin, Essen, Deutschland<br />

Fragestellung: Hypothermie und Azidose beeinflussen Gerinnselfestigkeit<br />

und -bildung negativ. Wir testeten den Einfluss von<br />

Desmopressin und Fibrinogen auf die Gerinnselviskoelastizität unter<br />

Hypothermie und Azidose in vitro.<br />

Methodik: Nach Zulassung durch die Ethikkommission und Einwilligung<br />

erfolgte eine Blutentnahme bei 10 gesunden Probanden.<br />

Durch Zusatz von HCl wurden neben pH-normwertigen Proben,<br />

Proben mit moderater (pH~7.2) und ausgeprägter Azidose (pH~7.0)<br />

hergestellt. Es erfolgte die Einteilung in vier Gruppen: Kontrollgruppe<br />

(ISO): Zugabe von NaCl0.9% zum Dilutions-Ausgleich, DDAVP+:<br />

Zugabe von Desmopressin (entsprechend einer Endkonzentration<br />

1nM), FIB+: Zugabe von Fibrinogen (entsprechend 60 mg/kg KG),<br />

DDAVP+FIB+: Zugabe beider Substanzen. Als Baseline wurde eine ISO<br />

Probe bei 37°C gemessen. Es erfolgte eine 30 minütige Inkubation und<br />

ROTEM-Analyse bei 32°C nach extrinsischer Aktivierung (EXTEM) mit<br />

den Parametern Coagulation Time (CT) und Maximum Clot Firmness<br />

(MCF). Angegeben sind MW ± SD. Die Ergebnisse wurden mittels einer<br />

ANOVA für Messwiederholungen und post hoc mit dem Bonferroni-Test<br />

analysiert, Signifikanzgrenze p< 0.05.<br />

Ergebnisse: Hypothermie und Azidose schränkten synergistisch die<br />

Gerinnung ein. DDAVP+ normalisierte die MCF bei normalem pH,<br />

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DIVI2010 – POSTER<br />

jedoch nicht bei reduziertem pH, während die CT nicht beeinflusst<br />

wurde. FIB+ führte zu einer Verbesserung der MCF mit Normalisierung<br />

bei pH 7.35 und pH 7.2, während die CT unabhängig von der Azidose<br />

in allen Proben verkürzt und normalisiert wurde. DDAVP+FIB+ führte<br />

zu keiner Verbesserung im Vergleich zu FIB+.<br />

Schlussfolgerung: Demopressin und Fibrinogen führten unter<br />

Hypothermie zu einer Stabilisierung des Gerinnsels. Azidose minderte<br />

diesen Effekt, so dass diese zunächst therapiert werden sollte. Beide<br />

Substanzen könnten bis zur Normothermie zum Bridging genutzt<br />

werden. Fibrinogen zeigte hierfür ein deutlich höheres Potential. Die<br />

Desmopressinwirkung wurde bei Kombination vollständig maskiert, so<br />

dass die gemeinsame Gabe keinen weiteren Vorteil zeigte.<br />

[Ergebnisse der ROTEM-Messungen]<br />

P/01/11<br />

Aussagekraft der Global-Gerinnungsparameter Prothrombinzeit<br />

(PT) und aktivierter partieller Thromboplastinzeit<br />

(aPTT) in der Dilutionskoagulopathie<br />

G. Weiß 1 , S. Lison 2 , M. Spannagl 2 , B. Heindl 1 , Studiengruppe<br />

Perioperative Haemostase<br />

1 Klinikum der Universität München, Klinik für Anaesthesiologie,<br />

München, Deutschland, 2 Klinikum der Universität München,<br />

Abteilung für Haemostaseologie und Transfusionsmedizin, München,<br />

Deutschland<br />

Fragestellung: Bei Blutungen führt der initial zumeist plasma-freie<br />

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Volumenersatz regelhaft zur einer Dilutionskoagulopathie. In dieser<br />

Situation wird zum Monitoring der Haemostase die Bestimmung von<br />

Prothrombinzeit (als PT-Index [PTI] in %) und der aktivierten partiellen<br />

Thromboplastinzeit (aPTT) empfohlen. Beide Parameter wurden hierfür<br />

jedoch weder konzipiert noch ausreichend evaluiert. Ziel dieser in-vitro<br />

Studie war es, die Auswirkung einer Hämodilution auf PTI/aPTT und<br />

deren abhängige Gerinnungsfaktoren (GF) zu untersuchen.<br />

Methoden: Blutproben von je 10 Probanden wurden mit NaCl 0,9%<br />

oder HAES 6% 130/0,4 in 10%-Schritten von 30-80% diluiert. Folgende<br />

Analysen wurden bei den jeweiligen Dilutionsstufen durchgeführt:<br />

Einzelfaktorenanalysen, PTI, aPTT und ROTEM-Messungen (Clotting<br />

Time (CT) und Maximum Clot Firmness (MCF)).<br />

Ergebnisse: Dilutionsabhängig nahm die Konzentration der GF<br />

nahezu linear ab und blieb durch die Art des Diluens unbeeinflußt.<br />

Kritisch niedrige Konzentrationen der GF von ca. 30% und ein<br />

Plasmafibrinogen < 100 mg/dl wurden bei 60-75% Dilution gemessen.<br />

Kritisch niedrige GF Aktivitäten von ca. 30% bildeten sich durch einen<br />

PTI von 35-40% ab. PTI und MCF nahmen durch Dilution kontinuierlich<br />

ab und korrelierten dabei gut mit den Konzentrationen von GF und<br />

Plasmafibrinogen. aPTT und CT veränderten sich hingegen zwischen<br />

0% und 60-75% Dilution kaum und reagierten erst bei weiterer Dilution<br />

mit einem Übergang zu pathologischen Werten. PTI und aPTT<br />

blieben durch die Art des Diluens unbeeinflußt, während sich in der<br />

Thrombelastographie erhebliche Unterschiede zeigten. Diese waren<br />

in den MCF FIBTEM Messungen besonders ausgeprägt. Die kritisch<br />

niedrige Clot-Festigkeit von 8 mm wurde mit NaCl erst bei 70% Dilution<br />

erreicht, bei HAES bereits bei 30-40%.<br />

Schlussfolgerungen: PTI and MCF bilden den Verlauf der Dilution<br />

linear ab und eignen sich daher sowohl als Verlaufs- als auch Interventionsparameter<br />

in der Dilutionskoagulopathie. Aufgrund ihres stark<br />

verzögerten Ansprechens auf Dilution ab 60-75% sind aPTT und CT<br />

hingegen ausschließlich als Interventionsparameter geeignet. PTI und<br />

aPTT sind diluent-unabhängig, jedoch nicht Fibrinogen und ROTEM-<br />

Messungen.<br />

P/01/12<br />

Der intravasale Volumeneffekt von Ringerlaktat ist<br />

kleiner als 20%<br />

M. Jacob 1 , D. Chappel 1 , K. Hofmann-Kiefer 1 , T. Helfen 1 , A. Schülke 1 ,<br />

B. Jacob 1 , P. Conzen 1 , M. Rehm 1<br />

1 Universitätsklinikum München, Klinik für Anaesthesiologie, München,<br />

Germany<br />

Problemstellung: Isotone Kristalloide werden in der perioperativen<br />

Versorgung primär zur Substitution extrazellulärer Verluste eingesetzt,<br />

vielfach jedoch auch zur Stabilisierung der kardialen Vorlast. Letztere<br />

Indikation erscheint aufgrund physiologischer Erwägungen fragwürdig<br />

[1], wenngleich die retrospektive Bewertung klinischer Daten<br />

andeutete, dass der Volumeneffekt von isoonkotischen Kolloiden<br />

und Kristalloiden durchaus vergleichbar sein könnte [2]. Vorliegende<br />

Studie untersuchte prospektiv den intravasalen Volumeneffekt von<br />

Ringerlaktat nach intravenöser Infusion zur Kompensation eines<br />

47

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