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BIR-Herbsttagung, 25. - 26- Oktober 2010 in Brüssel - Metall-web.de

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METALL-FORSCHUNG<br />

Innerbetriebliches <strong>Metall</strong>recycl<strong>in</strong>g aus Ofenkrätzen<br />

<strong>de</strong>r Verarbeitung von Z<strong>in</strong>kdruckgusslegierungen<br />

Niemann, A. (1)<br />

Die Verarbeitung von Z<strong>in</strong>kdruckgusslegierungen (Legierungsbestandteile: Z<strong>in</strong>k,<br />

Alum<strong>in</strong>ium, Magnesium und Kupfer) führt zum Anfall spezifi sch großer Mengen an<br />

Angussmaterial, das im Kreislauf geführt wird. Das Rückschmelzen dieses Materials<br />

sowie die durch das Warmkammergießverfahren bed<strong>in</strong>gte Schmelzeumwälzung<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Öfen <strong>de</strong>r Gießmasch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d Prozesse, die zum Anfall von Ofenkrätze<br />

führen. Der durch die Produktion vorgegebene Schmelz- und Beschickungszyklus<br />

lässt ke<strong>in</strong>en Spielraum für genügend lange Ruhezeiten. Abgezogene Ofenkrätze ist<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Realität immer e<strong>in</strong> Schlacke-Schmelze-Gemisch mit erfahrungsgemäß erheblichem<br />

Schmelzeanteil. Die Fachhochschule Bran<strong>de</strong>nburg hat zwischen Juni 2008<br />

und Dezember 2009 im Rahmen e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes Untersuchungen zum<br />

Recycl<strong>in</strong>g verwendbaren <strong>Metall</strong>s aus Ofenkrätzen <strong>de</strong>r Verarbeitung von ZAMAK-Legierungen<br />

durchgeführt. Ziel <strong>de</strong>s Projektes war es, praktikable Lösungen zur Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Schmelzeverlustes und zur Rückgew<strong>in</strong>nung für <strong>de</strong>n Produktionse<strong>in</strong>satz<br />

zu entwickeln.<br />

Voruntersuchungen <strong>de</strong>s<br />

Z<strong>in</strong>kdruckgussprozesses<br />

beim Projektpartner zeigten,<br />

dass e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong><strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Krätzebildung, <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re<br />

schaumartiger Krätzen <strong>in</strong>folge von<br />

För<strong>de</strong>rprozessen, nur durch konstruktive<br />

Verän<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>r Ausrüstung<br />

möglich ist. Da <strong>de</strong>r betrachtete<br />

Masch<strong>in</strong>enpark <strong>de</strong>n aktuellen Stand<br />

<strong>de</strong>r Z<strong>in</strong>kgießereitechnik repräsentiert,<br />

s<strong>in</strong>d zurzeit nur nachsorgen<strong>de</strong> Maß-<br />

596<br />

nahmen zur Steigerung <strong>de</strong>r Ressourceneffizienz<br />

möglich.<br />

Versuchsstand<br />

Auf Basis <strong>de</strong>r Vorbetrachtung wur<strong>de</strong><br />

e<strong>in</strong> Versuchsstand konzipiert, <strong>de</strong>r über<br />

<strong>de</strong>n Labormaßstab h<strong>in</strong>ausgeht und sich<br />

an <strong>de</strong>n Industrieschmelzöfen orientiert.<br />

Er besteht aus vier Baugruppen:<br />

Vertikalmuffelofen <strong>de</strong>r Fa. Roh<strong>de</strong><br />

mit hoher spezifischer Heizleistung,<br />

Bild 1: Versuchsstand für Rückschmelzversuche, bestehend aus Vertikalmuffelofen<br />

mit e<strong>in</strong>gehängtem Tiegel, Plattenwaage sowie Peripheriegeräten.<br />

Speziell gefertigter Schmelztiegel für<br />

max. 120 kg Schmelze aus <strong>de</strong>m Material,<br />

das <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Produktionsöfen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt ist (Vermeidung stofflicher<br />

Bee<strong>in</strong>flussung <strong>de</strong>r Schmelze),<br />

Anordnung bei<strong>de</strong>r auf e<strong>in</strong>er Plattenwaage<br />

<strong>de</strong>r Fa. Sartorius mit e<strong>in</strong>em<br />

Messbereich von 600 kg und e<strong>in</strong>er<br />

Auflösung von 20 g zur Bilanzierung<br />

behan<strong>de</strong>lter Mengen,<br />

Energieversorgung mit <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

zur Verbrauchsmessung.<br />

E<strong>in</strong> Foto <strong>de</strong>s Versuchsstan<strong>de</strong>s ist <strong>in</strong><br />

Bild 1 enthalten.<br />

Versuchsdurchführung<br />

Grundlage für die Vergleichbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Rückschmelzversuche, unabhängig<br />

davon, ob sie mit o<strong>de</strong>r ohne Re<strong>in</strong>igungssalz<br />

durchgeführt wur<strong>de</strong>n, ist<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Vorgehensweise sowie<br />

die Festlegung fixer und variabler<br />

Versuchsparameter.<br />

Die zu behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Ofenkrätze wur<strong>de</strong><br />

zufällig und bei Raumtemperatur aus<br />

<strong>de</strong>m Gießereiprozess entnommen (siehe<br />

Bild 2), da das Anliegen <strong>de</strong>r Versuche<br />

die Gew<strong>in</strong>nung <strong>in</strong>tegraler Aussagen<br />

über e<strong>in</strong>en betriebsbegleiten<strong>de</strong>n Rückschmelzprozess<br />

für anfallen<strong>de</strong> Ofenkrätzen<br />

ist. Das Aufschmelzen und Erwärmen<br />

auf Behandlungstemperatur<br />

<strong>de</strong>r Ofenkrätze erfolgte <strong>in</strong> vorgelegter<br />

Schmelze. Dem folgte das Stampfen<br />

<strong>de</strong>r Schwimmschicht, um e<strong>in</strong>e gute<br />

Wärmeleitung zum Ausschmelzen<br />

e<strong>in</strong>gelagerten <strong>Metall</strong>s zu erreichen.<br />

Beim E<strong>in</strong>satz von Re<strong>in</strong>igungssalz war<br />

<strong>de</strong>m Stampfen das E<strong>in</strong>rühren vorgelagert.<br />

Dann begann die Behandlungszeit,<br />

über die die Schmelze ruhte. Bei<br />

<strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n manuellen Krätzeentnahme<br />

wur<strong>de</strong> die Schwimmschicht<br />

bis zur blanken Schmelzeoberfläche<br />

abgetragen. Die Probenahme war <strong>in</strong><br />

die Entnahme <strong>in</strong>tegriert. Je Versuch<br />

liegen Krätzeproben von Entnahmebeg<strong>in</strong>n<br />

und -en<strong>de</strong> sowie Schmelzepro-<br />

12/<strong>2010</strong> | 64. Jahrgang | METALL

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