BIR-Herbsttagung, 25. - 26- Oktober 2010 in Brüssel - Metall-web.de
BIR-Herbsttagung, 25. - 26- Oktober 2010 in Brüssel - Metall-web.de
BIR-Herbsttagung, 25. - 26- Oktober 2010 in Brüssel - Metall-web.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
METALL-WIRTSCHAFT<br />
arbeitet, betonte e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich die Rolle<br />
<strong>de</strong>r Nichteisen-<strong>Metall</strong><strong>in</strong>dustrie als<br />
Problemlöser im Klimaschutz. Grund<br />
und Anlass für die Gründung <strong>de</strong>r Klimaschutz<strong>in</strong>itiative<br />
<strong>de</strong>r Nichteisen-<br />
<strong>Metall</strong><strong>in</strong>dustrie sei nicht die Tatsache,<br />
dass Klimaschutz im Trend liege, son<strong>de</strong>rn<br />
die Tatsache, dass Klimaschutz<br />
für die Industrie Risiko und Chance<br />
zugleich ist. Um <strong>in</strong>novative Produkte,<br />
die für <strong>de</strong>n Klimaschutz unerlässlich<br />
s<strong>in</strong>d, auch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
und Europa herzustellen zu können,<br />
seien sichere, saubere und bezahlbare<br />
Energie und Rohstoffe unerlässlich.<br />
Jedoch: Im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />
s<strong>in</strong>d die Industriestrompreise<br />
<strong>in</strong> Deutschland aufgrund <strong>de</strong>r staatlichen<br />
Kosten von EEG, Ökosteuer<br />
und Emissionshan<strong>de</strong>l um 30 bis 50 %<br />
höher.<br />
Bereits zum dritten Mal veranstaltete<br />
<strong>de</strong>r BDI se<strong>in</strong>en<br />
Rohstoffkongress. Im engen<br />
Dialog mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
und unter Teilnahme u.a. von<br />
Bun<strong>de</strong>swirtschaftsm<strong>in</strong>ister Ra<strong>in</strong>er<br />
Brü<strong>de</strong>rle, Bun<strong>de</strong>sentwicklungsm<strong>in</strong>ister<br />
Dirk Niebel sowie <strong>de</strong>m Generaldirektor<br />
<strong>de</strong>r Welthan<strong>de</strong>lsorganisation,<br />
Pascal Lamy, erörterten Experten Strategieansätze<br />
für e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Rohstoffpolitik Deutschlands<br />
und <strong>de</strong>r EU.<br />
Auf die mittlerweile teils dramatische<br />
Lage verwies BDI-Präsi<strong>de</strong>nt Hans-Peter<br />
Keitel mit <strong>de</strong>n Worten „Wenn wir<br />
nichts gegen <strong>de</strong>n politisch verursachten<br />
Mangel bei wichtigen Rohstoffen<br />
tun, wer<strong>de</strong>n unsere Wertschöpfungsketten<br />
brechen.“ Er warnte: „ Das ist<br />
e<strong>in</strong>e Gefahr für unser Industrieland.“<br />
608<br />
Bell und Kneer sprachen sich daher<br />
für e<strong>in</strong> Level Play<strong>in</strong>g Field <strong>de</strong>r energie<strong>in</strong>tensiven<br />
Grundstoff<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong><br />
Deutschland und Europa aus. Dafür<br />
sei e<strong>in</strong>e Kompensation <strong>de</strong>r <strong>in</strong>direkten<br />
CO 2 -Kosten <strong>de</strong>s Strompreises bed<strong>in</strong>gt<br />
durch <strong>de</strong>n Emissionshan<strong>de</strong>l dr<strong>in</strong>gend<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Ohne diese Kompensation<br />
seien die Produktion und die Aufrechterhaltung<br />
<strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />
und die Leistungen <strong>de</strong>r Branche<br />
zum Klimaschutz <strong>in</strong> Deutschland gefähr<strong>de</strong>t.<br />
Das e<strong>in</strong>hellige Fazit <strong>de</strong>r Redner„Wir<br />
brauchen <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähige<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die<br />
NE-<strong>Metall</strong><strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> Deutschland<br />
und Europa, um das Industrieland<br />
Deutschland zu stärken und die wesentlichen<br />
Beiträge für Klimaschutztechnologien<br />
und mo<strong>de</strong>rnes Leben<br />
Bei Seltenen Er<strong>de</strong>n droht Rohstoffklemme<br />
3. BDI-Rohstoffkongress: Zugang zu Rohstoffen zum G20-Thema machen<br />
BERLIN. <strong>26</strong>. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> - „Bun<strong>de</strong>sregierung und EU-Kommission müssen im Interesse<br />
<strong>de</strong>r Existenzfähigkeit <strong>de</strong>r Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland auf e<strong>in</strong>e schnelle<br />
Lösung <strong>de</strong>r von e<strong>in</strong>igen Län<strong>de</strong>rn verfügten Exportbeschränkungen bei Seltenen Er<strong>de</strong>n<br />
drängen. Die Sicherung <strong>de</strong>r Rohstoffbasis ist längst zu e<strong>in</strong>em geopolitischen<br />
Problem gewor<strong>de</strong>n.“ Das sagte BDI-Präsi<strong>de</strong>nt Hans-Peter Keitel auf <strong>de</strong>m 3. BDI Rohstoffkongress.<br />
Exportbeschränkungen von 450<br />
auf 1.000 <strong>in</strong> nur zwei Jahren<br />
mehr als verdoppelt<br />
Die Fakten sprechen für sich: Die Zahl<br />
<strong>de</strong>r weltweiten Exportbeschränkungen<br />
auf Rohstoffe stieg laut BDI von 450 im<br />
Jahr 2008 auf etwa 1.000 im Jahr <strong>2010</strong>.<br />
Damit haben sich die Exportbeschränkungen<br />
<strong>in</strong> nur zwei Jahren mehr als<br />
verdoppelt. Am Beispiel <strong>de</strong>r Seltenen<br />
Er<strong>de</strong>n kritisierte Keitel, dass Ch<strong>in</strong>a <strong>de</strong>n<br />
Export aus ganz eigennützigen Grün<strong>de</strong>n<br />
massiv beschränkt habe.<br />
„Die Verfahren <strong>de</strong>r Welthan<strong>de</strong>lsorganisation<br />
WTO s<strong>in</strong>d zu langwierig“,<br />
betonte Ulrich Grillo, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
BDI-Ausschusses Rohstoffpolitik und<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r Grillo-Werke<br />
AG. „Es ist wichtig, dass die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung Han<strong>de</strong>lsbeschrän-<br />
Oliver Bell, Hydro Alum<strong>in</strong>ium<br />
weiterh<strong>in</strong> zu leisten. Die Industrie ist<br />
Garant für Klimagerechtigkeit, die nur<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Balance von Ökonomie und<br />
Ökologie funktioniert.“<br />
kungen bei Rohstoffen mehr Gewicht<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>n bilateralen Gesprächen mit <strong>de</strong>n<br />
betreffen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn gibt. Wir unterstützen<br />
auch das Vorhaben <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung,<br />
<strong>de</strong>n gleichberechtigten<br />
und fairen Zugang zu Rohstoffen zum<br />
Thema <strong>de</strong>r G20 zu machen.“ Auf diesem<br />
Weg könne <strong>de</strong>r Gefahr e<strong>in</strong>er Eskalation<br />
politischer E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l<br />
mit Rohstoffen begegnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Rohstoffstrategie <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung legt Grundlage<br />
für mehr Rohstoffsicherheit<br />
„Die Rohstoffstrategie <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
ist e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage,<br />
um <strong>de</strong>n politischen Beschränkungen<br />
<strong>de</strong>r Rohstoffsicherheit wirksam zu<br />
begegnen“, sagte Grillo. Mit <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Strategie sei e<strong>in</strong>e wichtige<br />
For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s BDI erfüllt wor<strong>de</strong>n.<br />
„Die Bun<strong>de</strong>sregierung muss die Strategie<br />
nun rasch und ganzheitlich, also<br />
über die Ressortgrenzen <strong>de</strong>r M<strong>in</strong>isterien<br />
h<strong>in</strong>aus, umsetzen und sie wirksam<br />
mit <strong>de</strong>r EU-Rohstoff<strong>in</strong>itiative und <strong>de</strong>r<br />
Politik <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r verzahnen“,<br />
for<strong>de</strong>rte Grillo.<br />
12/<strong>2010</strong> | 64. Jahrgang | METALL<br />
Foto: WVM