BIR-Herbsttagung, 25. - 26- Oktober 2010 in Brüssel - Metall-web.de

METALL-WIRTSCHAFT
Die globale Produktion von Edelstahl hält Kurs
29. Okt. 2010 - Das Edel- und Spezialstahl-Komitee
des BIR sieht die globale
Produktion von Edelstahl weiter auf
dem Kurs einer Steigerung um 20 %
auf 30 Mio. t in diesem Jahr, trotz einer
Produktionsverlangsamung im dritten
Quartal und dem Trend zu kurzfristigen
Bestellungen durch die Kunden. Allerdings,
so berichtete Michael Wright
von ELG Haniel in Großbrtannien, sei
die erwartete Produktionssteigerung
im vierten Quartal durch das Wort
„Unsicherheit“ geprägt, das alles nur
kurzfristig passiere.
Das aktuelle Jahr habe auch eine um
20 % verbesserte Verfügbarkeit von
Edelstahlschrott ergeben, die mit
8,5 Mio. t erwartet werde. Die Importe
in den meisten Märkten seien gestiegen,
wobei Indien seine Importe um
606
32 % gegenüber dem Vorjahr steigerte,
wie Anand Gupta von Ambica Steels
erklärte.
China zeige eine Ausnahme im generellen
Importtrend, da „Schrott im
direkten Wettbewerb zur Steigerungen
in der Produktion von nickelhaltigem
Roheisen steht“, so Wright. Von den
12 Mio. t Edelstahlproduktion in China
seien nur etwa 5 Mio. t austenitische
Qualitäten.
Über die deutschen und belgischen
Märkte berichtete Franck Wäckerle
(Cronimet). Die Händler sehen „mit
Besorgnis“ auf die LME, da die steigenden
Nickelnotierungen „nicht zum aktuellen
Marktverhalten passen“. Seine
Vorhersage: „Voraussichtlich werden
sinkende Kaufpreise die Verfügbarkeit
der Schrotte sinken lassen.“
Steigerung des Stahlschrottverbrauchs im zweiten Halbjahr 2010
02. Nov. 2010 - Das zweite Halbjahr
2010 brachte eine deutliche Steigerung
des Stahlschrottverbrauchs und ein
Ungleichgewicht zwischen Verfügbarkeit
und Bedarf, das zu einem starken
Ansteigen der Preise führte. Dies
berichtete der Vorsitzende der Stahlkomites
der BIR, Christian Rubach
von der TSR Gruppe aus Deutschland,
während der BIR-Tagung in Brüssel.
Er erwarte eine „ziemlich geringe“
Steigerung der Stahlproduktion in
den nächsten Monaten, wobei eine
Stagnation in den westlichen Ländern
möglich sei. Er fügte hinzu, dass einige
Teile der Welt eine Erholung des
Schrottbedarfs in den zwei Wochen
vor der Tagung gesehen haben.
Blake Kelley von Sims Metal Management
(USA) stimmte zu, dass
die Schrottpreise „bereits in manchen
Märkten über dem Boden“ seien, einschließlich
den USA, Spanien, der
Türkei, Indien und Südostasien. Er
sagte vorraus, dass die Schrottpreise
und -mengen kurzfristig steigen
werden, wenn die Stahlproduktion
etwa auf dem gegenwärtigen Niveau
Sicherheitsrichtlinien zu radioaktiven Materialien im Schrott
02. Nov. 2010 - Der Internationale
Umweltrat (IEC) des BIR tagte am 25.
und 26. Oktober in Brüssel. Während
der Veranstaltung informierte Andreas
Versmann, zuständig für Nachhaltige
Produktion und Verbrauch
bei der Europäischen Kommission,
dass Ende Februar 2011, feststehen
werde, ob die bisher vorgeschlagenen
Kriterien zum Abfallende für
Eisen- und Aluminiumschrott bestätigt
werden. Nach dem Fehlen einer
qualifizierten Mehrheit, die nur um
eine Stimme verfehlt wurde, wird nun
im Ministerrat und eventuell im Parlament
über die Frage entschieden.
Er bestätigte, dass die Abfallendekriterien
für Kupferschrott und zurückgewonnenes
Papier möglicherweise
bis zum Ende des aktuellen Jahren
verabschiedet werden können.
Der Strahlungssicherheitsexperte der
internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) bestätigte, dass seine Organisation
erwarte, Anfang 2011 eine
Sicherheitsrichtlinie zu radioktiven
Materialen in Schrotten zu veröffentlichen.
Sie wird die Aufgaben für
„Es gibt einen gesunden skandinavischen
Markt in den letzten drei Monaten“,
erklärte Claes Merborn von
Kolbäcks Återvinning AB (Schweden),
sah aber keine großen Bestände in den
Lagern. Der Bedarf der Hütten sei stabil.
Nach Berichten von Sandro Giuliani
(Giuliani Metalli-Cronimet Group,
Italien) gebe es keine offensichtliche
Erklärung, warum die Schrottpreise in
seinem Heimatmarkt höher seien als
im Durchschnitt des restlichen Europas.
Der Superlegierungs-Bericht, vorgetragen
von Phil Rosenberg, Keywell,
USA, bestätigte, dass der Bedarf an
sekundärem Titan schwächer sei und
„für den Rest dieses Jahres und den
Beginn von 2011 so bleibt“.
verbleibe. In dieser Betrachtung sei
berücksichtigt, dass es einen Wettbewerb
unter den Verarbeitern um Rohstoff
gebe, der Winter die Versorgung
in den GUS-Staaten und den USA beeinträchtige
und einige Schrottkäufer
„zu lange mit dem Kauf warteten“.
Der EU-Marktbericht vom Präsident
der ERM, Tom Bird, Van Dalen Recycling,
zeigte ebenfalls ein erneutes
Kaufinteresse aus Spanien und der
Türkei. „Das generelle Gefühl“ sei
„eine relative starke Aussicht, nachdem
der Markt am Boden war“.
Regierungen und Sicherheitsbehörden
beschreiben, während auch die
Recycling- und Produktionsunternehmen
aufgerufen werden, u. a. ein
Monitoring einzuführen, Mitarbeiter
entsprechend zu schulen, einen Aktionsplan
für Problemfälle zu erstellen
und die Behörden über das Auftreten
von radioaktiven Stoffen zu informieren.
Er bestätigte, dass Recyclingunternehmen
solche Vorfälle berichten
können sollten, „ohne Sanktionen“
zu erwarten.
12/2010 | 64. Jahrgang | METALL