Der Waldentwicklungsplan - Nationalpark Berchtesgaden - Bayern
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1. Ausgangslage<br />
1.1 <strong>Der</strong> Wald im <strong>Nationalpark</strong> in seiner Fläche und Zusammensetzung<br />
<strong>Der</strong> <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong> liegt im Südosten der Bundesrepublik Deutschland an der<br />
Grenze zu Österreich und umfasst eine Fläche von 20.816 ha. Davon sind 20.235 ha in der<br />
Verwaltung der Unteren Forstbehörde des <strong>Nationalpark</strong>s. Die restlichen 581 ha umfassen den<br />
Königssee und den Obersee (Staatliche Seen- und Schlösserverwaltung) sowie weitere 14<br />
kleinere Enklaven (s. Methode 3.2). 36,1% der Gesamtfläche sind mit Wäldern bestockt,<br />
13,4% bestehen aus Rasengesellschaften, 37,8% aus Fels und Schuttfluren, 9,7% aus<br />
Latschen- und Grünerlengebüschen und 2,8% sind Seen und Gletscher.<br />
Die Fläche des <strong>Nationalpark</strong>s wurde durch den <strong>Nationalpark</strong>plan (2001) in eine Kernzone und<br />
eine Pflegezone aufgeteilt. 66,3% der <strong>Nationalpark</strong>fläche (13.799 ha) entfallen auf die<br />
Kernzone. Die Pflegezone umfasst 33,7% (7.017 ha) der Fläche. Die 33,7% Pflegezone teilen<br />
sich in 23,5% (4.900 ha) permanente und 10,2% (2.117 ha) temporäre Pflegezone auf. In der<br />
Kernzone des <strong>Nationalpark</strong>s entwickelt sich die Natur möglichst unbeeinflusst vom<br />
Menschen. Die naturbedingten Veränderungen und Entwicklungen in der belebten und<br />
unbelebten Umwelt dieser Zone sollen in möglichst ungestörter Dynamik ablaufen. Sämtliche<br />
Forstschutzmaßnahmen, einschließlich der Borkenkäferbekämpfung, sind in der Kernzone<br />
ausgeschlossen. Die drei großen Bereiche der Kernzone sind „Reiteralm/ Mühlsturzhörner“,<br />
„Zentrale Gebirgsstöcke“ mit „Hochkalter“ und „Watzmann“ und „Hoher Göll“ mit<br />
„Hagengebirge“.<br />
Die permanente Pflegezone erstreckt sich im Klausbachtal, entlang der Nordgrenze des<br />
<strong>Nationalpark</strong>s <strong>Berchtesgaden</strong>, umschließt den Königssee und Obersee sowie die Almen<br />
östlich des Königsees. In der permanenten Pflegezone befinden sich im wesentlichen die<br />
weniger naturnahen und naturfernen Ökosysteme, die durch menschliche Nutzung entstanden<br />
sind sowie die Bereiche mit sehr intensiver touristischer Nutzung. Diese Zone beinhaltet die<br />
Bereiche, in denen zum Schutz von außerhalb des <strong>Nationalpark</strong>s liegenden Wäldern<br />
längerfristig Pflegemaßnahmen erforderlich sind. Die meist naturfernen Fichtenreinbestände<br />
sollen sich dabei durch die Pflegemaßnahmen zu naturnahen Bergmischwäldern<br />
weiterentwickeln.<br />
In der aus 16 Teilflächen bestehenden temporären Pflegezone werden ausschließlich<br />
Maßnahmen der Wildstandsregulierung über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren<br />
durchgeführt, um eine Entwicklung naturnäherer Bestände zu fördern und eine Integrierung<br />
dieser Bestände in die Kernzone zu ermöglichen. In Abb. 1 ist die Zonierung des<br />
<strong>Nationalpark</strong>s grafisch dargestellt.<br />
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