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Die Verbindung von Tradition und Moderne - MGV 1911 Harthausen

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Grußwort Markus Hary<br />

100 Jahre, dies ist, so die landläufige Meinung, ein biblisches<br />

Alter. Ich übermittle Ihnen, liebe Sängerinnen<br />

<strong>und</strong> Sänger der Chöre des <strong>MGV</strong>, auf die sem Weg meine<br />

herzlichsten Glück- <strong>und</strong> Segens wünsche zur Erreichung<br />

„ihres“ biblischen Alters. Singen hält jung, dies<br />

bestä tigen sie mit jedem ihrer Auftritte <strong>und</strong> mit jeder<br />

Mitgestal tung unse rer Gottesdienste. Ich möchte daher<br />

diese Gelegenheit nicht verstrei chen lassen, um Ihnen,<br />

liebe Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger, an die ser Stel le meinen<br />

herzlichsten Dank für Ihr Engagement zu sagen.<br />

Sie treten in ein biblisches Alter ein. Was läge da näher,<br />

als gerade in dieser zu blättern, um herauszufinden, was<br />

die Heilige Schrift denn so über das Singen aussagt.<br />

Eine gute Zusammenfassung, so glaube ich, gibt<br />

der Jakobusbrief. Da lesen wir im 5. Kapitel: „Ist einer<br />

<strong>von</strong> euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich?<br />

Dann soll er ein Loblied singen.“ (Jak 5,13) Das<br />

Singen hat etwas mit unserer Fröhlichkeit gemein. Das<br />

Singen vermag die Seele <strong>und</strong> die Herzen so anzurühren,<br />

dass sie in Berüh rung mit Gott <strong>und</strong> somit mit dem<br />

Himmel kommen. „Halleluja! Gut ist es, un serm Gott zu<br />

singen; schön ist es, ihn zu loben“ (Ps 147,1), weiß da her<br />

der Psalmist zu singen.<br />

Das Singen <strong>und</strong> Musizieren gehörten daher als wichtige<br />

gottesdienstli che Elemente zum <strong>Die</strong>nst im Jerusalemer<br />

Tempel. So wird <strong>von</strong> König Salomon berichtet:<br />

„Dem Auf trag seines Vaters David folgend,<br />

bestell te er die Abteilungen der Priester für ihren<br />

<strong>Die</strong>nst <strong>und</strong> die Leviten für ihre Aufgabe, Loblieder zu<br />

singen <strong>und</strong> an der Seite der Priester <strong>Die</strong>nst zu tun, wie<br />

es für je den Tag vorgeschrieben war.“ (2 Chr 8,14) Singen,<br />

so können wir Kö nig Salomon zustimmen, ist eine<br />

der wichtigs ten <strong>und</strong> schönsten For men unseres Gottesdienstes.<br />

<strong>Die</strong> biblische Weisheit weiß auch um die Wirkung des<br />

Singens auf un ser Gemüt <strong>und</strong> unsere Herzen. „Essig auf<br />

Laugensalz - so ist, wer Lie der singt vor einem missmutigen<br />

Her zen. Wie die Motte am Kleid, der Wurm im Holz,<br />

so nagt der Kummer am Herzen des Menschen.“ (Spr.<br />

25,20) Der Klugheitsregel unseres Weisheitslehres ist<br />

sicher darin zuzustimmen, dass es Lieder zur falschen<br />

Zeit <strong>und</strong> auch zur falschen Gelegenheit gibt. <strong>Die</strong>s ist jedoch<br />

nur die halbe „Weisheit“. Weiß doch ein jeder, dass<br />

das Singen die Macht besitzt, die Seele <strong>und</strong> das Herz<br />

des Menschen zu verändern.<br />

„<strong>Die</strong> Musik wirkt wie die Sonne, die alle Blumen des Feldes<br />

mit ihren Strahlen zum Leben erweckt. Sie gleicht<br />

einer Lampe, die mit ihrem Licht die Finsternis der Seele<br />

vertreibt.“ <strong>Die</strong>se Zeilen stammen <strong>von</strong> Khalil Gibran, einem<br />

libanesischen Dichter, der trefflich über das We sen<br />

der Musik zu dichten <strong>und</strong> zu schreiben wusste. „Als Gott<br />

den Menschen schuf, gab er ihm die Musik als Sprache<br />

des Himmels <strong>und</strong> der Herzen. Es ist eine Sprache,<br />

die anders ist als alle Sprachen, denn sie offenbart die<br />

Geheimnisse der Seele <strong>und</strong> hält Zwiesprache mit dem<br />

Herzen. Sie ist die Sprache der Liebe, die alle Herzen erreicht.“<br />

Wohl schöner kann man das Wesen der Musik<br />

<strong>und</strong> damit auch das Wesen des Singens nicht preisen<br />

<strong>und</strong> loben.<br />

Dass diese Sprache, die Gott in Ihre <strong>und</strong> unsere Herzen<br />

gelegt hat, eine Sprache bleibe, die die Herzen der<br />

Menschen erreicht <strong>und</strong> sie zum Himmel führt. Dass sie<br />

nicht nur Ihre eigenen dunklen <strong>und</strong> trü ben Gedanken<br />

zu erhellen, sondern auch Licht, Hoffnung <strong>und</strong> Freude<br />

in den Seelen <strong>und</strong> Herzen der Zuhörer zu wecken vermag.<br />

<strong>Die</strong>s, liebe Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger der Chöre des<br />

<strong>MGV</strong>, wünsche ich Ihnen an lässlich der Erreichung „ihres“<br />

biblischen Alters.<br />

Mit den herzlichsten Segenswünschen für Sie, Ihr Festjahr<br />

<strong>und</strong> alle Familien des <strong>MGV</strong><br />

Markus Hary<br />

Pfarrer<br />

100 Jahre <strong>MGV</strong> <strong>1911</strong> <strong>Harthausen</strong> 2011<br />

10 20 30 40 50 60<br />

70 80 90 2000 10 20<br />

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