Bayreuth wird bayerisch
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Es fällt auf, dass der Anteil derjenigen, die angeben, eine rechtsextreme Partei wählen zu wollen, sehr gering ist. Dies kann eine Erklärung<br />
in der sozialen Erwünschtheit finden, also darin, dass die Befragten die soziale Akzeptanz rechtsextremer Parteien niedrig einschätzen und<br />
sich deswegen auch nicht offen zu ihnen bekennen. Zwar greift diese Veränderung des Antwortverhaltens im Sinne der sozialen Erwünschtheit<br />
auch bei den Aussagen des Rechtsextremismusfragebogens – allerdings, die hohen Zustimmungswerte beachtend, nicht im selben Maße<br />
wie das Bekenntnis zu rechtsextremen Parteien. Das deutet noch einmal daraufhin, dass die im Fragebogen formulierten Aussagen von<br />
einem großen Teil der Bevölkerung zum Common Sense gerechnet werden und man sich durchaus zu ihnen bekennen kann.<br />
Bei der Frage des rechtsextremen Einstellungspotenzials bei Parteianhänger/innen wurde auf eine Berechnung der Signifikantzunterschiede<br />
aus zwei Gründen verzichtet: zum einen aufgrund der leeren Felder in der Dimension der Verharmlosung des Nationalsozialismus (vgl. Tabelle<br />
3.1.8b), zum anderen lässt die relativ geringe Stichprobengröße in Ostdeutschland eine Verteilung auf diese Anzahl an Dimensionen eigentlich<br />
nicht zu, sodass die Befunde mit ausgesprochener Vorsicht wahrgenommen werden müssen.<br />
Unter Gewerkschaftsmitgliedern ist eine rechtsextreme Einstellung in etwa im gleichen Maße vorzu-finden wie in der Gesamtgesellschaft.<br />
Die den einzelnen Dimensionen vorliegenden Abweichungen sind zwar aussagekräftig, wie etwa die deutlich höhere Zustimmung zum Chauvinismus,<br />
aber nicht signifikant.<br />
Fazit<br />
Die hier vorgestellten Befunde sind rein beschreibend. Sie illustrieren,<br />
dass die rechtsextreme Einstellung in allen gesellschaft- lichen Gruppen,<br />
in allen Alterstufen, unabhängig vom Erwerbsstatus und Bildungsgrad<br />
und bei beiden Geschlechtern in hohem Maße zu finden<br />
ist. Diese Beschreibung – auch wenn sie auf teststatistisch bedeutsamen<br />
Ergebnissen beruht – ist jedoch keine Ursachenbeschreibung,<br />
darauf sei in aller Deutlichkeit hingewiesen. Im Anschluss an die Ergebnisdarstellung<br />
im Zeitverlauf soll der Versuch unternommen wer-<br />
Medizinische Versorgung<br />
Berlin<br />
den, einige Aspekte des Einflusses zu klären und eine Analyse der<br />
Befunde auf die Wirkfaktoren durchzuführen.<br />
Zuerst erschienen: „Die Mitte in der Krise“, Rechtsextreme Einstellungen<br />
in Deutschland 2010, Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Berlin,<br />
Projekt: Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus<br />
Prof. ad. Hon. RCH Dr. med. Kirsten Böhm<br />
Dermatologie � Ästhetische Dermatologie � Allergologie<br />
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DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012 27