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Bayreuth wird bayerisch

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jekttage, Initiativen, Demonstrationen). Zivilgesellschaftliche<br />

Akteure können (wie auch<br />

engagierte AnwältInnen) zudem die Möglichkeiten<br />

der Individualbeschwerde für eine gezielte<br />

Einflussnahme auf die Staatenpraxis<br />

und die Herstellung von Öffentlichkeit nutzen.<br />

So haben sich die Beschwerde- und Klagemöglichkeiten,<br />

etwa im Fall von<br />

Diskriminierung, in den letzten Jahren verbessert<br />

(vor allem durch das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz). Für die Rechtsprechung<br />

handelt es sich zum Teil noch um<br />

Neuland, und bei einigen Rechtsvorschriften<br />

muss auf eine Auslegung der Gerichte gewartet<br />

werden. Zivilgesellschaftliche Organisationen<br />

könnten zu mehr Klarheit beitragen,<br />

indem sie Musterprozesse anstrengen.<br />

3. Resümee<br />

Engagement gegen Rechtsradikalismus durch<br />

Politik und zivilgesellschaftliche Akteure kann<br />

und muss vielfältig aussehen. Dringlich für die<br />

Auseinandersetzung sind aktuell neue soziale<br />

Fragen, die sich aufgrund der gegenwärtigen<br />

politischen und ökonomischen Entwicklungen<br />

stellen. Sie werden sich nicht von alleine erledigen,<br />

sondern müssen mit Nachhaltigkeit<br />

von der Politik aufgegriffen und bearbeitet<br />

werden. Soziale Themen dürfen nicht der Interpretation<br />

durch die Rechtsradikalen über-<br />

36 DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012<br />

lassen werden, die mit Schuldzuweisungen<br />

antworten und letztlich Regression und eine<br />

Spaltung der Gesellschaft einleiten. Demokratische<br />

Politik und zivilgesellschaftliche Akteure<br />

sind gefragt, Menschen besser auf die<br />

Anforderungen des Lebens und Arbeitens im<br />

Informationszeitalter und einer globaler zugänglichen<br />

Welt vorzubereiten. Dafür sind<br />

vielschichtige Ansätze notwendig. Bildung<br />

spielt eine grundlegende Rolle (u.a. fachliche<br />

Qualifikationen, Bildung für die Einwanderungsgesellschaft,<br />

Ausbildung sozialer Kompetenzen).<br />

Engagement gegen Rechtsradikalismus<br />

geht Hand in Hand mit Engagement<br />

für eine positive Entwicklung demokratischer<br />

Kultur. Dafür scheint es sinnvoll, dem<br />

Rechtsradikalismus nicht vor allem repressiv<br />

zu entgegnen, sondern bereits an seinen Ursachen<br />

anzusetzen und konsequent die Auseinandersetzung<br />

zu suchen.<br />

Zudem erweisen sich zivilgesellschaftliche<br />

Ansätze als besonders geeignet, um angemessen<br />

auf bewegungsförmige rechtsextreme<br />

Mobilisierungen zu reagieren. Damit<br />

Bürger kreative Formen der Abwehr rechtsextremer<br />

Mobilisierung entwickeln, dürfen<br />

allerdings friedliche Protestformen nicht kriminalisiert<br />

werden, sondern sollten als Beitrag<br />

zu unserer pluralen und liberalen<br />

Demokratie wertgeschätzt werden.<br />

1 Britta Schellenberg, Dispersion and Differentiation: Tht Structures and Trends of<br />

the Radical Right in Europe, in: Bertelsmann Stiftung (ed.), Strategies for Combating<br />

Right-Wing Extremism in Europe, Gütersloh 2009, S. 531-546, S. 531.<br />

2 Vgl. Britta Schellenberg, Integration ist Integration ist Integration. Deutschlands<br />

Einwanderungspolitik: Bildung ist der erste Schritt. In: Internationale Politik, Nov.<br />

2006, Nr. 11, 61. Jahr, S. 90-96.<br />

3 In Deutschland auch die einfachen Angestellten.<br />

4 Vgl. Schellenberg 2009, S. 538f.<br />

5 Pia Kjærsgaard 2006, zitiert in: Dansk Folkeblad, 2006/5:4-5 (Zitat aus dem Dänischen/Englischen<br />

übertragen von M.S. und B.S.). Vgl. Susi Meret, Country report<br />

on Denmark, in: Bertelsmann Stiftung (ed.), Strategies for Combating Right-Wing<br />

Extremism in Europe, Gütersloh 2009, S. 81-125, S. 85.<br />

6 http://www.jobbik.com/ deutsch.html (13.4.2010)<br />

7 Die Beschäftigungsquote in der EU variiert stark mit dem Niveau der Qualifizierung:<br />

bei Hochqualifizierten beträgt sie 84 %, bei Mittelqualifizierten 70 %<br />

und bei Geringqualifizierten 49 %. Vgl. New Skills for New Jobs: Action Now. A<br />

report by the Expert Group on New Skills for New Jobs prepared for the European<br />

Commission. European Union 2010 .<br />

http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=568&langId=en Vgl. auch Klaus Wahl<br />

et al, Entwicklungs- und Sozialisationsbedingungen für Toleranz, in Bertelsmann<br />

Stiftung/Bertelsmann Forschungsgruppe Politik (Hrsg.), Strategien gegen Rechtsextremismus,<br />

S. 16-79.<br />

8 Vgl. Roth, Roland: „Die dunklen Seiten der Zivilgesellschaft – Grenzen einer zivilgesellschaftlichen<br />

Fundierung von Demokratie“, in: Klein, Ansgar/Kern, Kristine/Geißel,<br />

Brigitte/Berger, Maria (Hg.): Zivilgesellschaft und Sozialkapital.<br />

Herausforderungen politischer und sozialer Integration, Wiesbaden: VS Verlag für<br />

Sozialwissenschaften 2004, S. 41-64.<br />

9 Hierzu regt ECRI (2004) unter Ziffer. 23 an. Vgl. auch ECRI Grundsatz 2 Abs. 2.<br />

ECRI- European Commission Against Racism and Intolerance. Third Report on<br />

Germany. Strasbourg: Council of Europe, 2004.<br />

10 nschenrechte (2007a), S. 4. Forum Menschenrechte. Memorandum gegen Rassismus<br />

und rassistische Diskriminierung. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte.<br />

Dec. 10, 2007a. http://forum-menschenrechte.de/cms/upload/<br />

PDF/2007-11-19_Endfassung_Memorandum.PDF (Feb. 12, 2008).<br />

11 Vorgeschlagen von ECRI 2004, sowie dem Forum Menschenrechte. Petita des<br />

Forum Menschenrechte. Zum ausstehenden Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung<br />

gemäß Aktionsprogramm der Weltrassismuskonferenz von Durban.<br />

2007b. http://forum-menschenrechte.de/cms/ front_content.php?<br />

idcat=78&idart=246 (Feb. 12, 2008), S. 7.<br />

12 Britta Schellenberg, Country Report Germany, in: Bertelsman stiftung (Ed.),<br />

Strategies for Combating Right-Wing Extremism in Europe, Gütersloh 2009, S.<br />

179-248.<br />

13 Roland Roth. Bundespolitische Rahmenbedingungen für erfolgreiche Arbeit<br />

gegen Rechtsextremismus. Skript zum Vortrag vom 25.02.2010 bei der Friedrich-<br />

Ebert-Stiftung, Berlin, S.6. http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/<br />

pdf/100225_Roth.pdf (2. Mai 20010); Britta Schellenberg 2009.<br />

14 Ludger Klein, Die Demokratie braucht die Zivilgesellschaft. Plädoyer für eine<br />

integrierte Strategie gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit. Created<br />

for the Friedrich Ebert Foundation task force „Bürgergesellschaft und Aktivierender<br />

Staat.“ Bonn: Friedrich Ebert Foundation, 2007, S. 20f.<br />

15 Britta Schellenberg, Möglichkeiten der politischen Bildung im Kampf gegen<br />

Rechtsextremismus, JUNA, Zeitschrift des Bayrischen Jugendrings, 4/2009, S. 14-<br />

15.<br />

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