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Bayreuth wird bayerisch

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Darunter befinden sich auch sehr wertvolle<br />

Schmuckmedaillen aus dem Barock und ein<br />

Unikat zur Gründung der Passauer Jesuitenkirche.<br />

Andere Münzen kann er zunächst<br />

zwar nicht zuordnen, hofft aber auf Hinweise<br />

aus der Region. Er fände es prima, wenn<br />

Münzexperten auf ihn zukommen würden.<br />

Wennerhold vermutet, dass die Münzen in<br />

Zeiten der Säkularisation um das Jahr 1803<br />

versteckt wurden, um sie am Ort zu halten.<br />

Damals wurden viele Kirchenschätze in Archive<br />

der Landeshauptstadt gebracht. «Alles<br />

wurde eingesackt und kam nach München»,<br />

sagte Herbert Wurster vom Passauer Diözesanarchiv<br />

der «Passauer Neuen Presse».<br />

Den genauen materiellen Wert kann die<br />

Staatliche Bücherei erst nach Begutachtung<br />

durch einen Numismatiker beziffern. Wennerhold<br />

hat aber bereits herausgefunden, dass<br />

es eine Münze aus der Barockzeit auf Auktionen<br />

durchaus auf mehrere tausend Euro bringen<br />

kann - vom ideellen Wert des Fundes<br />

ganz abgesehen. Inzwischen weiß er auch,<br />

dass sein Vorgänger die Münzsammlung bereits<br />

kannte, dem Fund aber weiter keine Bedeutung<br />

beimaß. Das Schatzkästlein sei vom<br />

Personal der Bibliothek auch regelmäßig abgestaubt<br />

worden.<br />

Der Leiter der Staatlichen Bücherei hat indessen<br />

keine Angst, dass er den sensationellen<br />

Fund wie bei der Säkularisation vor über 200<br />

Jahren an eine übergeordnete Stelle abgeben<br />

muss. Zwar sei der Generaldirektor von Bayerns<br />

staatlichen Bibliotheken bereits informiert,<br />

aber «die Zeiten sind andere», ist sich<br />

Wennerhold sicher. «Heute ist es undenkbar,<br />

dass die Schätze weggehen.» Er will die Münzen<br />

schon bald einzeln abfotografieren lassen<br />

und die Bilder auf die Homepage der Bibliothek<br />

stellen.<br />

Der wertvolle Münzfund dürfte auch ein<br />

Glanzpunkt der Ausstellung werden, die zum<br />

400-jährigen Bestehen der Bibliothek im<br />

nächsten Jahr geplant ist. Wennerhold überlegt,<br />

aus diesem Anlass eine neue Gedenkmünze<br />

prägen zu lassen. «Wir stehen da in<br />

bester Tradition», sagte er der Zeitung. Die<br />

erst vor kurzem ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

übernommene ehrliche Finderin soll<br />

indessen eine angemessene Belohnung erhalten.<br />

Das Beamtenrecht sehe dafür entsprechende<br />

Leistungen vor, erläuterte<br />

Wennerhold. «Auf alle Fälle werde ich Frau<br />

Höls zum Essen einladen», versprach er.<br />

Die Bibliothek in der nieder<strong>bayerisch</strong>en Drei-<br />

Flüsse-Stadt geht auf das Jahr 1612 zurück<br />

und gilt als eine der ältesten öffentlichen Büchersammlungen<br />

Deutschlands. Sie ist auf<br />

Veröffentlichungen zur Theologie und das sogenannte<br />

Emblembuch des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

spezialisiert.<br />

Vom Eisbein<br />

getroffen:<br />

Skurrile Polizeieinsätze<br />

Ein Elefant auf der Autobahn, Drachengebrüll<br />

in Wuppertal und Waschbären im<br />

Wagen - die Polizei verzeichnete auch 2011<br />

eine Menge kuriose Einsätze. Ein Vierjähriger<br />

radelt zu nachtschlafender Zeit in die Kita.<br />

Eine agile Rentnerin spielt Miss Marple.<br />

Düsseldorf (dpa/lnw) - «Drachengebrüll»<br />

und «Elefantengetröte» melden die verschreckten<br />

Bürger. Bei der Wuppertaler Polizei<br />

klingelt pausenlos der Notruf. Vier<br />

Streifenwagen machen das laute Monster im<br />

Klärwerk ausfindig: Ein Kessel lässt nachts<br />

zischend Dampf ab. Ob nun Waschbären<br />

einen Geländewagen besetzen, Haie gerettet<br />

werden oder ein Chamäleon auf der<br />

Wache sitzt, die Polizei in Nordrhein-Westfalen<br />

bestand 2011 tierische und andere<br />

schräge Einsätze.<br />

Das Navi als Falle: Eine 35 Jahre alte Autofahrerin<br />

strandete im Winter auf einem<br />

Waldweg im Sauerland mit einem Achsbruch;<br />

sie war ihrem Navigationsgerät und<br />

der «kürzesten Route» gefolgt. Hubschrauber<br />

und Handyortung wurden eingesetzt,<br />

aber erst nach zwei Stunden waren die Frau<br />

und ihre vier Monate alte Tochter befreit.<br />

Kein Glück brachte der kleine Wegweiser<br />

einem Hehler in Köln: Der 21-Jährige wollte<br />

einen geklauten Navi in einem Café verhökern<br />

und sprach ausgerechnet den Bestohlenen<br />

an.<br />

Eine 17-Jährige verriet sich durch die Note<br />

«ausreichendt» im Fach Geschichte. Sie<br />

wollte sich mit einem getürkten Zeugnis an<br />

eine Schule im Sauerland einschwindeln.<br />

«Setzen, sechs», kommentierte die Polizei.<br />

Die Idee, den abgelaufenen Kinderausweis<br />

eigenhändig zu verlängern, brachte eine 16-<br />

Jährige in Düsseldorf um eine Asienreise. Die<br />

Eltern flogen allein nach Malaysia, das Kind<br />

wurde von Bekannten abgeholt.<br />

Mit elterlichem Wagen und Blaulicht versuchte<br />

sich am Niederrhein ein 15-Jähriger<br />

als Polizist. Aber der falsche Ordnungshüter<br />

geriet erst an eine Mitarbeiterin der Staats-<br />

anwaltschaft, dann kam die echte Polizei.<br />

In Köln war im November ein Vierjähriger<br />

Samstagmorgen um sechs Uhr mit seinem<br />

kleinen Rad unterwegs in den Kindergarten.<br />

Eine Passantin stutzte und rief die Polizei.<br />

Wie die legendäre Miss Marple ließ eine 76jährige<br />

Seniorin in Dortmund einen Betrüger<br />

auffliegen. Zum Schein ging sie am Telefon<br />

auf den «Enkeltrick» ein. Als der Schurke das<br />

Geld abholen wollte, wartete schon die alarmierte<br />

Polizei. Auf drastische Weise erteilte<br />

im rheinischen Kaarst eine Oma ihrem erwachsenen<br />

Enkel eine Lehre: Weil der das<br />

Fenster stets auf Kipp stehenließ, stibitzte die<br />

75-Jährige zum Schein sein Laptop und Sparbuch.<br />

Der Enkel erstattete Anzeige. Später erfuhr<br />

er, dass die Großmutter dahinter steckte.<br />

Manchmal stellten sich die schweren Jungs<br />

selbst eine Falle. So verriet in Köln eine verlorene<br />

Socke einen Einbrecher. Der strumpflose<br />

Täter wurde in der Nähe entdeckt. Ein<br />

frisch gewischter Fußboden wurde<br />

in Herne für einen Ladendieb zur Falle. Auf<br />

der Flucht rutschte der Langfinger auf dem<br />

glitschigen Untergrund aus und donnerte<br />

durch die Glasscheibe. Unverletzt wartete er<br />

auf die Polizei.<br />

Durch Training mit Hanteln hinter dem Steuer<br />

seines 40-Tonners fiel ein Fernfahrer auf der<br />

Autobahn 1 bei Münster auf. Als der Bodybuilder<br />

auch noch überholen wollte, stoppte<br />

ihn die Autobahnpolizei.<br />

Eine unerwartete Gefahr lauerte auf einen<br />

Autofahrer auf der Autobahn bei Hagen: Sein<br />

Wagen wurde von einem tafelfertigen Eisbein<br />

schwer getroffen. Das Gefriergut hatte<br />

wohl ein Lastwagen verloren. Schlimme Folgen<br />

hatte der Eisbein-Torpedo aber nicht. Auf<br />

der Autobahn 4 bei Olpe machte im August<br />

ein Kirmes-Elefant Schlagzeilen. Die Beamten<br />

dachten zuerst an einen schlechten Scherz.<br />

Dann meldeten immer mehr Anrufer das Rüsseltier.<br />

Der Elefant war am Ende doch nicht<br />

so richtig echt: Er gehörte zu einem Karussell<br />

und war von einem Lastwagen geplumpst.<br />

www.behoerdenmagazin.de<br />

DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012 85

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