09.01.2013 Aufrufe

Bayreuth wird bayerisch

Bayreuth wird bayerisch

Bayreuth wird bayerisch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dung. Bevor die Fahndung nach einem Straftäter<br />

bei Facebook gepostet <strong>wird</strong>, <strong>wird</strong> über<br />

den ohnehin vorhandenen richterlichen Beschluss<br />

hinaus zusätzlich noch einmal die<br />

Staatsanwaltschaft Hannover konsultiert.»<br />

Polizei will<br />

Online-Netzwerke nutzen<br />

«Hallo Ihr da draußen!» oder «Liebe Facebook-Gemeinde!»<br />

- so spricht die Polizei<br />

Hannover ihre «Fans» bei Facebook an.<br />

Nach dem niedersächsischen Vorbild gibt es<br />

bundesweit Überlegungen, das Online-Netzwerk<br />

für die Verbrecherjagd zu nutzen.<br />

Hannover (dpa) - Auf der einen Seite stehen<br />

Fahndungserfolge, auf der anderen Seite gibt<br />

es Datenschutzbedenken: Die Polizei prüft<br />

bundesweit, beim Online-Netzwerk Facebook<br />

aktiv zu werden. Das ergab eine dpa-<br />

Umfrage. Vorreiter ist die Polizei Hannover,<br />

die seit März bei Facebook präsent ist und<br />

jetzt erstmals in einem Mordfall über die Internet-Plattform<br />

nach dem Täter sucht. «Ich<br />

hoffe auf eine Fortsetzung des Pilotprojekts»,<br />

sagte Hannovers Polizeisprecher Stefan<br />

Wittke am Donnerstag.<br />

Auch die Polizei Mecklenburg-Vorpommern<br />

fahndet via Facebook. Inwieweit dies die polizeiliche<br />

Arbeit sinnvoll ergänze, werde derzeit<br />

geprüft, heißt es aus dem Innenministerium.<br />

Die Bremer Polizei hat sich zwar eine<br />

Facebook-Adresse gesichert, nutzt sie aber im<br />

Moment nicht. Man beobachte, welche Erfahrungen<br />

zum Beispiel in Hannover gesammelt<br />

werden, sagte ein Sprecher.<br />

Nach Kritik von Datenschützern haben sich<br />

erste Behörden allerdings bereits wieder aus<br />

dem Sozialen Netzwerk zurückgezogen. Der<br />

Arbeitskreis Polizei und Innere Sicherheit der<br />

Innenminister will voraussichtlich im Februar<br />

über das Thema Facebook-Fahndung der Polizei<br />

beraten. Das Meinungsbild in Niedersachsen<br />

sei noch völlig offen, sagte ein Sprecher<br />

von Innenminister Uwe Schünemann.<br />

In Baden-Württemberg <strong>wird</strong> die Fahndung<br />

über Facebook zurzeit geprüft. Die Polizei<br />

will bei ihrem Einsatz beim Milliardenvorhaben<br />

Stuttgart 21 auf Twitter und Facebook<br />

setzen und ihr Vorgehen erläutern. Die Erfahrung<br />

damit solle dann ausgewertet werden,<br />

teilte das Innenministerium mit.<br />

In Nordrhein-Westfalen ist die Diskussion in<br />

einem frühen Stadium. Zunächst gelte es, alle<br />

rechtlichen Fragen zu beantworten. Die Erwägungen<br />

seien auch nicht auf einen einzelnen<br />

Anbieter wie Facebook beschränkt. «Und<br />

wenn, dann wollen wir das einheitlich für alle<br />

50 Polizeibehörden des Landes machen»,<br />

sagte ein Sprecher des Innenministeriums.<br />

Das <strong>bayerisch</strong>e Innenministerium hat eine<br />

spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die untersucht,<br />

wie soziale Netzwerke von der Polizei<br />

genutzt werden könnten. Ein Sprecher<br />

nannte neben der Fahndung als weitere Beispiele<br />

die Prävention, die Nachwuchswerbung<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit. Zunächst<br />

aber müsse das Ganze auch rechtlich «auf<br />

gesunde Füße gestellt werden», sagte der<br />

Sprecher.<br />

«Wir stehen den neuen Medien grundsätzlich<br />

offen gegenüber», sagte eine Sprecherin des<br />

Polizeipräsidiums des Landes Brandenburg in<br />

Potsdam. Die Diskussion sei aber noch im<br />

Gange. Neben dem Datenschutz sei auch zu<br />

beachten, dass Einträge und Reaktionen zeitnah<br />

bearbeitet werden müssten. «Es muss jemand<br />

da sein, der die Daten auch pflegt»,<br />

betonte die Sprecherin.<br />

Die Hamburger Polizei sieht das ähnlich. Bei<br />

dem Pilotprojekt in Hannover gebe es «so-<br />

DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012 81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!