Bayreuth wird bayerisch
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Eine Stadt stellt sich vor - <strong>Bayreuth</strong><br />
Stadtgeschichte<br />
im Zeitraffer<br />
Gründungsdatum und -geschichte der Stadt <strong>Bayreuth</strong> liegen im Dunkeln.<br />
Stadtgründer waren die Grafen von Andechs, und noch heute<br />
zeigt die Innenstadt die typische Struktur eines <strong>bayerisch</strong>en Straßenmarktes:<br />
Die Siedlung gruppiert sich um eine zum Platz erweiterte<br />
Durchgangsstraße, in deren Mitte das Rathaus stand. Abseits davon<br />
lag die Kirche und auf einem kleinen Hügelsporn die herrschaftliche<br />
Burg.<br />
Die älteste erhaltene Urkunde, in der <strong>Bayreuth</strong> mit einer großen Repräsentanz<br />
der damaligen geistlichen und weltlichen Herrschaft genannt<br />
<strong>wird</strong>, stammt aus dem Jahre 1194. Im Jahre 1260 fiel das Land<br />
am Obermain durch Erbschaft an die Burggrafen von Nürnberg und<br />
somit in den Besitz jener Dynastie, die als „Markgrafen von Brandenburg-Culmbach“<br />
die Geschichte der Stadt und der Region über<br />
ein halbes Jahrtausend bestimmen sollte.<br />
Bis 1603 war die Plassenburg in Kulmbach Residenz und Zentrum<br />
des Landes. <strong>Bayreuth</strong> entwickelte sich nur langsam und wurde durch<br />
Kriege und Seuchen immer wieder geschädigt. 1430 zerstörten die<br />
Hussiten die Stadt. 1602 wurde sie von der Pest heimgesucht, 1605<br />
und 1621 durch Stadtbrände schwer in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Ordenskirche St. Georgen<br />
58 DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012<br />
Mit Markgraf<br />
Christian kam<br />
die Wende<br />
Der Wendepunkt der Stadtgeschichte war der Regierungsantritt des<br />
Markgrafen Christian im Jahre 1603. Er verlagerte seine Residenz<br />
von Kulmbach nach <strong>Bayreuth</strong>, wofür das hiesige Alte Schloss vielfach<br />
aus- und umgebaut wurde.<br />
Durch die neue Funktion als Residenzstadt änderten sich Bevölkerungsstruktur<br />
und Stadtbild. Aus der Handwerker- wurde eine Hofbeamtenstadt.<br />
Der junge Markgraf Christian hatte seine Regierung<br />
mit großen Ambitionen angetreten. Trotz seiner Bemühungen um<br />
Ausgleich wurde er in den 30-jährigen Krieg hineingezogen, sodass<br />
der begonnene Ausbau der Residenzstadt stagnierte. Das flache Land<br />
und auch die Stadt <strong>Bayreuth</strong> wurden von Verwüstungen, Plünderungen<br />
und Geiselnahmen der kaiserlichen Truppen heimgesucht.<br />
Christian starb 1655 nach 52-jähriger Regentschaft. Sein Enkel Christian<br />
Ernst regierte von 1661 bis 1712. Nur langsam normalisierte sich<br />
nach dem großen Krieg das Leben. Der Markgrafenbrunnen und ein<br />
Reitermonument, das zuerst im Alten Schlosshof stand und heute<br />
den Platz vor dem Neuen Schloss beherrscht, erinnern noch an Christian<br />
Ernst, der an der Befreiung des von den Türken belagerten Wiens<br />
beteiligt war.<br />
Ab 1701 entstand als Neugründung die Stadt St. Georgen, Lieblingsprojekt<br />
des Erbprinzen und späteren Markgrafen Georg Wilhelm. Das<br />
feudale St. Georgen bestand aus mehreren Schlossbauten und einem<br />
Altenheim, dem Gravenreuther Stift. Die Ordenskirche ist noch heute<br />
das schönste unveränderte Zeugnis der <strong>Bayreuth</strong>er Hofkunst um<br />
1700. Bis 1811 war St. Georgen eine selbstständige, von <strong>Bayreuth</strong><br />
unabhängige Stadt.<br />
Blütezeit unter<br />
Markgräfin Wilhelmine<br />
Seine Blütezeit erlebte <strong>Bayreuth</strong> unter der Regentschaft des Markgrafenpaares<br />
Friedrich und Wilhelmine, der kunstsinnigen Lieblingsschwester<br />
Friedrichs des Großen. In der Zeit zwischen 1735 und 1763