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1 - aktionbildung

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Handbuch Berufsbildungsbereich - 32 - Vinzenz von Paul-Werkstätten, Schwäbisch Gmünd Revision 1.0, 23.09.2002 32<br />

7.1.4.1 Der S/PAC als Grundlage<br />

Für die Diagnostik der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten werden die Formulare der S/PAC-<br />

Reihe verwendet. Diese enthalten Items, die als Entwicklungsschritte für Menschen mit schwersten und<br />

mehrfachen Behinderungen entwickelt worden sind. Die Verwendung der S/PAC-Formulare ermöglicht<br />

die Einschätzung der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Erfassung und Darstellung des Hilfebedarfes des<br />

Teilnehmers und hilft bei der Hilfeplanung und Dokumentation des Bildungsprozesses.<br />

<strong>aktionbildung</strong> arbeitet mit dem PC-Programm „PAC IT“ entwickelt von Thomas Hanna und Andreas<br />

Hibbeler. Diese PC-Version erleichtert die Dokumentation der Erhebung ganz entscheidend. (s. Anlage<br />

9.6.2 PAC-IT, S.93)<br />

<strong>aktionbildung</strong> hat sich bewusst für die Formulare des S/PAC entschieden, obwohl der PAC in den letzten<br />

Jahren immer wieder in die Kritik geraten ist. Zunehmend wird der PAC als veraltet bezeichnet.<br />

<strong>aktionbildung</strong> sieht sehr wohl, dass die Erhebungen defizitorientiert sind und weniger die bereits vorhandenen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmer, die es zu erhalten gilt, herausstellen. Ebenso<br />

ergeben die Erhebungen kein umfassendes Bild für Menschen, die ihre körperlichen Möglichkeiten nicht<br />

umsetzen können, d.h. bei denen Antriebslosigkeit, mangelnde Flexibilität oder mangelndes Durchhaltevermögen<br />

im Vordergrund stehen. Trotzdem hat sich <strong>aktionbildung</strong> für den Einsatz dieses Diagnoseinstrumentes<br />

entschieden.<br />

Denn: Einerseits erleichtert die PC-Version die Erhebung der Ressourcen der Teilnehmer erheblich. Die<br />

Items können auf einem Blankobogen vermerkt werden. Innerhalb des Gruppenalltags bzw. des Arbeitsprozesses<br />

lassen sich die Beobachtungen sehr konkret durchführen. Die Gefahr von Zuschreibungen wird<br />

dadurch reduziert. Die Übertragung der Items erfolgt dann am PC. Sofort erhält die Fachkraft eine<br />

graphische Auswertung der Daten. Diese Darstellung vermittelt die erhobenen Ressourcen der Teilnehmer.<br />

In einer Fachkräfteteamsitzung können diese zwischen den Kollegen diskutiert und mit den Einschätzungen<br />

der einzelnen Fachkräfte abgeglichen werden.<br />

Andererseits steht derzeit kein anderes geeignetes Instrument zur Erhebung von arbeitsrelevanten Fertig-<br />

und Fähigkeiten von Erwachsenen mit schweren und mehrfachen Behinderungen zur Verfügung.<br />

<strong>aktionbildung</strong> ist hier auf der Suche nach einer Alternative.<br />

7.1.4.2 Weitere Instrumente der Ressourcenanalyse<br />

Um die individuelle Bildungsplanung optimal formulieren zu können, ist es notwendig neben den Beobachtungen<br />

der Fachkräfte, auch das Wissen anderer mit den Teilnehmern agierender Personen mit-<br />

einzubeziehen. Nur so kann ein umfassendes Bild über die Entwicklung und die Fähigkeiten der Menschen<br />

mit schwersten und mehrfachen Behinderungen entstehen und kann die Auswahl der Bildungsziele<br />

und didaktischen Materialien optimal festgesetzt werden.<br />

Hierzu gehören das Wissen von:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

HPD im Rahmen der Basisdiagnostik<br />

Medizinischem Dienst hinsichtlich Ursache und<br />

Entwicklung der Behinderung<br />

Erfahrungen um die Leistungsfähigkeit der<br />

Teilnehmer von Angehörigen und<br />

Wohngruppenmitarbeitern<br />

Erfahrungen der Werkstufenlehrer hinsichtlich<br />

der Ansätze der Lernfähigkeit<br />

7.1.5 Erstellung des Bildungsprofils (Zielbestimmung)<br />

Mit der Erstellung eines individuellen Bildungsprofils durch die Fachkräfte soll der Übergang des Teilnehmers<br />

vom Eingangsverfahren in den Berufsbildungsbereich festgeschrieben werden.<br />

Auf Grundlage der oben beschriebenen Erhebungen werden Ziele für den Teilnehmer formuliert, die es<br />

ihm ermöglichen sollen, am Arbeitsleben in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung teilzunehmen.<br />

Die Ziele dienen dem Erhalt, der Festigung und dem Ausbau der bereits erlernten Fähigkeiten, sollen<br />

aber auch weitere Entwicklungspotentiale von noch nicht erlernten Fähigkeiten berücksichtigen. Um die<br />

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