1 - aktionbildung
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Handbuch Berufsbildungsbereich - 40 - Vinzenz von Paul-Werkstätten, Schwäbisch Gmünd Revision 1.0, 23.09.2002 40<br />
Im Rahmen der beruflichen Bildung soll das Verständigungsvermögen sowohl im aktiven als auch im<br />
passiven Bereich gefördert und unterstützt werden. Das Verständnis von Sprache und die Äußerungen<br />
der Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen sind in sehr differenzierter Weise zu betrachten.<br />
Mimik, Gestik, Blickkontakt,<br />
Berührungen und Sprache sind ein wichtiger<br />
Bestandteil der Kommunikation.<br />
Unterstützte Kommunikation ist die von<br />
<strong>aktionbildung</strong> ausgewählte Methode, um<br />
den Teilnehmern eine angemessene Kommunikationsform<br />
an die Hand zu geben:<br />
Mittel der Unterstützten Kommunikation<br />
können sein:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Basale Kommunikation<br />
Kommunikative Gebärden<br />
Spielsituationen, die der Kontaktaufnahme<br />
dienen<br />
Technische Hilfsmittel: Löbkarten,<br />
Bildkarten, Sprachcomputer<br />
Einsatz von Bildern,<br />
Gebärden, Schrift,<br />
körperlichen Erfahrungen<br />
Aufbau eines<br />
Sprachschatzes<br />
Unterstützte<br />
Kommunikation<br />
Erwerb einer angemessenen<br />
Kommunikationsform für<br />
jeden Teilnehmer<br />
Unterstützte Kommunikation muss in alltäglichen Situationen, z.B. im Morgenkreis, Eingang in die<br />
Bildungssituationen finden und in jeder Bildungseinheit bzw. in jedem Kontakt mit dem Teilnehmer<br />
angewandt werden.<br />
7.3.2 Basale Stimulation<br />
Einsatz von<br />
technischen<br />
Hilfsmitteln,<br />
z.B.<br />
Tastern,<br />
Alpha-Talker<br />
Basale Stimulation ist eine Sammlung von Möglichkeiten sich dem Menschen mit schweren und mehrfachen<br />
Behinderungen anzunähern und ihn zu verstehen. Sie ist ein einfaches aber attraktives Angebot<br />
und verzichtet auf „hochtrabende“ pädagogische Zielsetzungen, die in weiter Ferne liegen (vgl. Fröhlich<br />
1996).<br />
Basale Stimulation konzentriert sich auf den Aufbau einer Beziehung zwischen einem schwerstmehrfachbehinderten<br />
Menschen und dessen Unterstützer.<br />
In den letzten 20 Jahren hat dieser Ansatz wesentlich durch Andreas Fröhlich an Bedeutung gewonnen.<br />
Fröhlich zeigt, dass die Grenzen der sogenannten „Bildungsunfähigkeit“ überwunden werden, weil jeder<br />
Mensch in einen Austauschprozess mit seiner Umwelt treten kann. Basale Stimulation ist keine Therapie.<br />
Sie ist als Arbeitsansatz –auch in der beruflichen Bildung- zu sehen, um Menschen mit schwersten<br />
Behinderungen eine eigene Entwicklungsdynamik zu bieten. Dies gilt auch, wenn schwerste Behinderungsformen<br />
zunächst alle Aktivitätsmöglichkeiten zu blockieren scheinen.<br />
Basale Stimulation wirkt durch<br />
� Somatische Anregung:<br />
Anregung des ganzen Körpers. Erfahrung wird durch die Haut<br />
übernommen. Als Beispiel ist der warme Luftstrom eines Föns zu<br />
nennen, die unterschiedliche Wahrnehmung eines Fellhandschuhs<br />
oder eines Frotteehandtuchs.<br />
� Vibratorische Anregung:<br />
Vibrationen verbessern die Wahrnehmung von Reizen. Schwerstbehinderte<br />
Menschen liegen oder sitzen oftmals ausschließlich.<br />
Der Körper erfährt auf diese Art mehr Belastung.<br />
� Vestibuläre Anregung:<br />
Gemeint ist die Anregung des Gleichgewichtsinns. Schaukelbewegungen<br />
können haltungsstabilisierend wirken. Der Bezug zwischen<br />
Körper und Umgebung wird realistischer.<br />
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