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Materialeffizienz – eine Herausforderung an Organisation, Prozesse und Controlling
Materialeffizienz – eine Herausforderung an
Organisation, Prozesse und Controlling
von Boris H. Faißt
Die Konjunkturprognosen für die kommenden
Jahre gehen weiterhin von einem nachhaltigen
Wachstum der deutschen Wirtschaft aus. Doch
um weiter zu wachsen, benötigt der deutsche
Mittelstand bis 2013 rund 50 Milliarden
Euro an Kapital. Eine weiterhin restriktive
Kreditvergabe der Finanzinstitute sorgt jedoch
für ein beschränktes Liquiditätsangebot. Dabei
könnte ein optimiertes Working Capital Management
im deutschen Mittelstand ein ungenutztes
Liquiditätspotenzial in Höhe von 115
Milliarden Euro freisetzen. Das ist das Ergebnis
der Studie „Cash for Growth” von Roland Berger
Strategy Consultants und Creditreform. Die
Studie basiert auf den Daten über das Liquiditätsmanagement
von über 500 Unternehmen
aus den Jahren 2008 bis 2011.
Was hat die Kapitalbindungsdauer
mit Materialeffizienz zu tun?
In dem Artikel „Auf der Suche nach Barem; Versteckte
Reserven auspacken“ in der Maler- und
Lackiermeister-Zeitschrift von 3/2010 von
Manfred Godek wird der Autor schon damals
zitiert: „Im sogenannten Umlaufvermögen oder
„Working Capital” stecken wahre Schätze: Geld,
das in Geschäftsprozessen wie offenen Forderungen
oder der Lagerhaltung gebunden ist und
damit der Firma nicht zur Verfügung steht.“
„Reduziert ein Unternehmen seine Kapitalbindungsdauer
um acht Prozent, so kann
es mit der freigesetzten Liquidität eine
Umsatzsteigerung von zehn Prozent finanzieren”,
so Roland Schwientek, Partner von
Roland Berger Strategy Consultants. Und sein
Fazit: „Das größte Potenzial zur Verbesserung
des Working Capital liegt dabei in der Reduzierung
der Vorräte, gefolgt von einer Optimierung
des Kundenforderungsmanagements.”
Da in den letzten Jahren Factoring-Dienstleister
sowohl mittelständische Firmen und sogar
auch KMU´s als Zielgruppe erkannt haben, will
sich der Autor in diesem Artikel mehr dem Thema
Ressourceneffizienz und hier speziell der
Materialeffizienz widmen, die dann wiederum
in der Reduzierung der Lagerbestände und der
Materialeinsatzquote in den Büchern zu finden
ist. Dieses Thema geht weit über die Forderung
nach der Einführung eines intelligenten Warenwirtschaftssystems
hinaus.
Ressourcenschonung dient
nicht nur der Umwelt
Natürliche Ressourcen werden zunehmend
knapper und die ökonomischen und sozialen
Abbaukosten steigen. Dies führt zu schwer
kalkulierbaren Preisschwankungen, Versorgungsengpässen
und internationalen Konflikten.
Ressourcen sind nicht nur Energieträger,
sondern eben auch Rohstoffe, Bodenschätze,
Wasser, Nutzflächen und noch vieles mehr. Um
die aktuellen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen
zu erhalten, ist Ressourceneffizienz
nicht nur als Grundlage für ein ökologisch
verantwortungsbewusstes Handeln absolut
notwendig, sondern auch als Schlüssel für den
Erfolg der Wirtschaft im globalen Wettbewerb.
„Knappheit als Chance“ titelt so auch „Chancen“,
das Zukunftsmagazin der KFW Bankengruppe
in seiner Ausgabe 1/2012 und zielt auf
die Verknappung und damit auf die Verteue-