Oberflächenschutz? - EstrichTechnik
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zu können, ob die Tragfähigkeit<br />
des Altuntergrundes den<br />
Anforderungen an die spätere<br />
Nutzung genügt. Ermittlungsaufschlüsse<br />
über die Art des<br />
vorliegenden Estrichs liefern<br />
dem erfahrenen Profi:<br />
• die Farbe<br />
• Gefüge, Körnung und Textur<br />
(Kornverteilung)<br />
• das Fugenbild<br />
• das Oberflächenbild<br />
• Porosität und Saugfähigkeit<br />
• sowie diverse Besonderheiten<br />
des Estrichs.<br />
An Hand dieser Gesichtspunkte<br />
werden die wichtigsten<br />
Untergründe kurz vorgestellt.<br />
ZEMENTESTRICHE<br />
Farbe<br />
Konventionellen Zementestrich<br />
charakterisiert eine<br />
zementgraue Farbe.<br />
In Regionen, in denen farbige<br />
Sande und Kiese zum<br />
Einsatz kommen, können Zementestriche<br />
auch verschiedene<br />
Grautöne zeigen.<br />
Gefüge und Körnung<br />
werden durch die Zuschlagstoffe<br />
bestimmt:<br />
Im Querschnitt der Estrichproben<br />
sollte Estrichkies der<br />
Körnung 08 mm sichtbar sein.<br />
Die Textur ist relativ gleichmäßig.<br />
Fugenbild<br />
Professionell eingebaute Zementestriche<br />
prägen Scheinfugen<br />
in Form von Kellenschnitten<br />
in der Regel in jeder<br />
Türöffnung, in jeder Fläche<br />
mit über 6 m Seitenlänge und<br />
bei jeder Estricheinschnürung.<br />
Dies gilt allerdings nur für<br />
Estriche auf Trennlagen oder<br />
schwimmende Lastverteilungsschichten,<br />
nicht für Verbundestriche.<br />
Oberflächenbild<br />
Oberflächen von Zementestrichen<br />
sind zumeist abgerieben<br />
oder geglättet. Da die<br />
Feuchtigkeitsabgabe solcher<br />
Estriche über die Ober und<br />
Unterseite unterschiedlich<br />
schnell ablaufen, können sich<br />
diese Estriche an den Rändern<br />
konkav wölben (schüsseln).<br />
Gemäß des bereits zitierten<br />
Kommentars handelt es sich<br />
dabei um unvermeidliche Nebeneffekte<br />
der Trocknung.<br />
Saugfähigkeit/Porosität<br />
Konventionelle Zementestriche<br />
weisen eine gute<br />
Saugfähigkeit auf und sind in<br />
aller Regel nur mäßig porös.<br />
Enthält die Rezeptur allerdings<br />
Zuschlagstoffe aus<br />
Hochofen schlacken, kann die<br />
Oberfläche durchaus sehr porös<br />
ausfallen.<br />
Vor allem die alten Schlackeestriche<br />
der neuen Bundesländer<br />
sowie die so genannten<br />
Leichtestriche zeigen eine<br />
deutliche GranulatStruktur<br />
und sind häufig labil und<br />
wundgelaufen.<br />
Hier ist immer besondere<br />
Vorsicht geboten!<br />
Besonderheiten<br />
Zementestriche mit Zuschlägen<br />
aus Hartstoffen wie Granit,<br />
Korund, Siliciumkarbid, u.ä.<br />
(Hartstoffestriche) bestehen<br />
entweder aus einer Hartstoffschicht<br />
oder aus zwei Lagen:<br />
einer Übergangs und der<br />
Hartstoffschicht.<br />
An Hand der Einstreuung<br />
sowie des Erscheinungsbildes<br />
der gesamten Konstruktion<br />
kann ein geübtes Auge den<br />
Hartstoffestrich erkennen.<br />
Zementfließestriche und Zementestriche<br />
mit Zusätzen wie<br />
sie bei beschleunigten Systemen<br />
üblich sind, lassen sich optisch<br />
kaum von konventionellen Zementestrichen<br />
unterscheiden.<br />
12 151<br />
Beurteilung und Bewährung von Untergründen<br />
BETONE<br />
Farbe<br />
Ähnlich wie konventionelle<br />
Zementestriche zeigen auch<br />
Betone eine zementgraue<br />
Farbe.<br />
Dabei können abhängig von<br />
der Betonzusammensetzung<br />
auch verschiedenfarbige Grautöne<br />
auftreten.<br />
Gefüge und Körnung<br />
Gefüge und Körnung werden<br />
durch die Zuschläge wie<br />
Sand, Kiessand, Kies und/oder<br />
Splitt definiert und sind weitaus<br />
gröber als konventionelle<br />
Zementestriche. Deutlichere<br />
Bestimmungshinweise liefert<br />
jedoch die eher unregelmäßige<br />
Textur.<br />
Typische Oberflächenbilder<br />
• Ein flügelgeglätteter Beton<br />
ist kellenglatt, ähnlich der<br />
Verarbeitung eines geglätteten<br />
Zementestrichs<br />
• Nach der Bearbeitung mit<br />
Tellerscheiben zeigen Betonoberflächen<br />
eine Sandpapierstruktur<br />
• Durch das Nacharbeiten der<br />
Betonoberfläche mit einem<br />
geeigneten Besen wird eine<br />
raue Feinstruktur erzeugt<br />
Porosität und Saugfähigkeit<br />
fallen abhängig von ihren Zusammensetzungen<br />
und Oberflächenausbildungen<br />
sehr unterschiedlich<br />
aus. Insgesamt<br />
darf man bei Betonuntergründen<br />
jedoch von einer relativ<br />
hohen Saugfähigkeit ausgehen.<br />
Besonderheiten<br />
Übliche Betonuntergründe<br />
sind Decken und Bodenplatten<br />
mit Dicken zwischen 10<br />
und 30 cm.<br />
Die Trocknungszeit bis zur<br />
Belegreife kann daher durchaus<br />
mehrere Jahre dauern.<br />
Fachwissen | Anwendung<br />
CALCIUMSULFATFLIESS<br />
ESTRICHE/<br />
KONVENTIONELLE<br />
CALCIUMSULFATESTRICHE<br />
Farbe<br />
Beide Estricharten weisen<br />
gelbliche bis gipsweiße Tönungen<br />
auf.<br />
Werden farbige Zuschläge<br />
verarbeitet, kann die Farbgebung<br />
entsprechend anders ausfallen.<br />
Das gilt beispielsweise<br />
für alte Anhydritestriche, die,<br />
wurden sie als Nutzböden eingebaut<br />
(alte Leunitböden in<br />
den neuen Bundesländern),<br />
durchaus mit Steinholzestrichen<br />
zu verwechseln sind.<br />
Der Grund: Die etwa 1 bis 2<br />
cm dicke Nutzschicht ist häufig<br />
eingefärbt, meist rotbraun<br />
bis hellgrau. Da diese Nutzböden<br />
nur relativ gering verschleißfest<br />
sind, hat man sie in<br />
späteren Jahren oft mit PVAc<br />
Beschichtungen (PVAc= Polyvinylacetat)<br />
versehen. Solche<br />
Untergrundaufbauten findet<br />
man heute noch oft in öffentlichen<br />
Gebäuden, Kasernen,<br />
Krankenhäusern, Büros, etc.<br />
Gefüge und Körnung<br />
Gemein ist beiden Estricharten<br />
ein relativ dichtes Gefüge.<br />
Körnung und Textur können<br />
dagegen sehr unterschiedlich<br />
ausfallen, denn die Palette der<br />
Zuschlagstoffe ist breit. Sie<br />
reicht vom Fluss und Grubensand,<br />
bzw. Fluss und Grubenkies,<br />
von Brechsand über<br />
Splitt, Hochofenschlacke und<br />
Hochofenschlackesand bis hin<br />
zu Quarzsanden und mehlen.<br />
Calciumsulfatfließestriche<br />
zeigen allerdings im allgemeinen<br />
eine feinere Körnung.<br />
Oberflächenbild<br />
Da die Schwindneigung der<br />
Calciumsulfatestriche eher gering<br />
ist, sind Scheinfugen<br />
selbst auf großen Flächen<br />
E S T R I C H<br />
W E I L<br />
W I R<br />
A L L E<br />
D A R A U F<br />
S T E H N<br />
©