Oberflächenschutz? - EstrichTechnik
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Fachwissen | Anwendung<br />
bestellt wurde. Insbesondere<br />
erläuterte Sander den Einbau<br />
von Hartstoffestrichen an Fallbeispielen.<br />
„Wir haben eine<br />
Versiegelung entwickelt, welche<br />
die Reinigung und Pflege<br />
deutlich erleichtert“, erläuterte<br />
Sander den Teilnehmern und<br />
berichtete über Möglichkeiten<br />
ohne nachträgliche Beschichtung.<br />
„Gemeinsam mit MKS<br />
Funke haben wir auch ein Verfahren<br />
entwickelt, das anschauliche<br />
Sichtestriche mit<br />
ästhetisch anmutenden Oberflächen<br />
erlaubt“, so Sander zu<br />
der Kooperation mit einem<br />
Fachunternehmen für Oberflächentechnik.<br />
Dann führte Nils Alfringhaus<br />
in das Thema der Gussasphaltestriche<br />
ein. An zwei<br />
Fallbeispielen wurde erläutert,<br />
dass es bei der Überarbeitung<br />
alter bituminöser Untergründe<br />
wichtig sei, unterscheiden zu<br />
können, ob es sich tatsächlich<br />
um einen Gussasphalt handelt<br />
oder um andersartige bituminöse<br />
Untergründe, wie z.B.<br />
dünnschichtige Bitumenemulsionsestriche,<br />
die andere Materialeigenschaften<br />
aufzeigen.<br />
Dipl.Ing. Peter Rode,<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger, bga<br />
Beratungsstelle für Gussasphaltanwendung<br />
e.V., berichtete<br />
über „Möglichkeiten und<br />
Nils Alfringhaus leitete die jeweiligen Fachvorträge mit aktuellen<br />
Fallbeispielen aus der Tätigkeit der Sachverständigen des<br />
Iba-Institut ein<br />
Grenzen für Gussasphalt in Industrie<br />
und Gewerbe“. Hierbei<br />
hob Peter Rode vor allem auf<br />
die Beanspruchung von Gussasphaltestrichen<br />
in Industrie<br />
und Gewerbe ab: „Angeblich<br />
wartungsfreie Räder von Flurförderzeugen,<br />
die aus hartem<br />
Polyamid hergestellt werden,<br />
führen oft zur Überbeanspruchung<br />
des Industriebodens!“<br />
Auch kleinflächige Aufstandsflächen<br />
von Regalanlagen führen<br />
zu Eindrücken im Gussasphalt.<br />
Hier empfahl Rode die<br />
Anordnung von Betonfundamenten,<br />
um eine lokale Überbeanspruchung<br />
zu vermeiden.<br />
„Gussasphaltestriche sind jahrzehntelang<br />
bewährt. Der Einbau<br />
ist auch ohne Gefährdung<br />
der Gesundheit für den Verarbeiter<br />
möglich. Die schnelle<br />
Erhärtung und das bituminöse<br />
Bindemittel machen ihn unempfindlich<br />
gegenüber Feuchtigkeit“,<br />
so Rode, der auch abgrenzte,<br />
dass im Einzelfall<br />
dennoch eine Abdichtung unter<br />
den Gussasphalt gehört.<br />
Zum nächsten Vortrag leitete<br />
Nils Alfringhaus mit Fallbeispielen<br />
schadhafter Magnesiaestriche<br />
über und berichtete<br />
anschaulich über die Folgen<br />
von Planungsfehlern und schadensträchtiger<br />
Bauausführung<br />
bei Missachtung der Regeln<br />
der Technik.<br />
Walter Böhl, ö.b.u.v. Sachverständiger<br />
für das Estrichlegerhandwerk,<br />
staatl. gepr. Bautechniker/Estrichlegermeister,<br />
Duraplan GmbH & Co. KG,<br />
stellte sich der Frage „Magnesiaestrich<br />
– die Alternative als<br />
Nutzestrich?“ Anschaulich erläuterte<br />
Böhl dabei die historische<br />
Entwicklung der Steinholzestriche<br />
bis zu den<br />
heutigen Magnesiaestrichen<br />
und die Entwicklung des Estrichlegerhandwerks.„Magnesiaestriche<br />
sind nach wie vor<br />
151 35<br />
eine optimale Lösung für den<br />
industriellen Bereich. Vor<br />
allem im Hinblick auf Anforderungen<br />
wie Ableitfähigkeit<br />
ist ein solcher Estrich auch<br />
ohne Beschichtungen geeignet“,<br />
berichtete Böhl und ärgerte<br />
sich: „Leider hat das<br />
Marketing geschlafen, deshalb<br />
leidet der Magnesiaestrich unter<br />
seinem Ruf. Zu Unrecht,<br />
denn Magnesiaestriche sind<br />
eine wirtschaftliche Alternative<br />
zu allen anderen Estrichkonstruktionen<br />
im Industriebau.“<br />
Nils Alfringhaus referierte<br />
zum Thema „Industrieböden:<br />
immer sicher begehbar, rutschhemmend<br />
& hygienisch – ein<br />
Widerspruch?“<br />
Dabei wurde im Workshop<br />
sowohl der Aspekt der praktischen<br />
Messung der Tritt und<br />
Begehsicherheit vorgeführt,<br />
sowie auch typische Schadensbilder<br />
in Folge falscher<br />
oder ungeeigneter Reinigungsmaßnahmen<br />
bei Kunstharzbeschichtungen<br />
für Gewerbe und<br />
Industrie an Fallbeispielen<br />
aufgezeigt: „Entweder rutschhemmend,<br />
dann rauh und<br />
schlecht zu reinigen, oder eher<br />
weniger rauh, dann gut zu reinigen:<br />
aber Unfallgefahr!“<br />
Über das Dilemma sich widersprechenderAnforderungsprofile<br />
wurde lebhaft diskutiert:<br />
„Es gibt keinen Königsweg.<br />
Die Anforderungen der<br />
Berufsgenossenschaft und der<br />
Gewerbeaufsicht müssen in<br />
Übereinstimmung gebracht<br />
werden. Hierfür sollte man vor<br />
der Ausführung den Kontakt<br />
suchen“, rät Alfringhaus. Sonst<br />
wird schon mal eine Großküche<br />
gesperrt, entweder wegen<br />
Gruppenbild: Alle Teilnehmer<br />
auf einen Blick: Gute laune<br />
trotz Regen - Das iba-Institut<br />
freut sich über einen guten<br />
Zuspruch