Oberflächenschutz? - EstrichTechnik
Oberflächenschutz? - EstrichTechnik
Oberflächenschutz? - EstrichTechnik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Editorial<br />
Estrich-<br />
Versammlung<br />
Im „EstrichNiemandsLand“ Berlin in den Bundesländern um die<br />
Hauptstadt gibt es nur sehr wenige Mitgliedsfirmen fand die Jahrestagung<br />
2009 statt. Eigentlich war es nur eine Tagung des Bundesverbandes<br />
Estrich und Belag e.V. (BEB), von einer Jahrestagung<br />
des Estrichgewerbes kann keine Rede sein. Entgegen früherer Gepflogenheiten<br />
fehlten die Aktivitäten der Bundesfachgruppe (ZDB)<br />
und der Bundesfachschule (BFs). Dies erscheint unverständlich.<br />
Die Mitgliederversammlung des BEB mit 57 Teilnehmern war eine<br />
kurze Veranstaltung. Ohne wesentliche Höhepunkte, wenn man<br />
einmal von den Kurzberichten der ArbeitskreisVorsitzenden, der<br />
Rechnungsprüfer und des Jahresabschlusses 2008 bzw. Haushaltsplanes<br />
2010 absieht. Beim Vortrag des Vorsitzenden zeigte sich bei<br />
manchen Anwesenden Ermüdungserscheinungen. Die Zahl der<br />
EstrichUnternehmer, die in keiner Funktion tätig waren, konnte<br />
fast an den Fingern abgezählt werden. Daraus wird ersichtlich,<br />
dass die Tendenz bei der BEBJahrestagung in Richtung Estrich<br />
IndustrieVerband geht. Immer mehr zum Treffpunkt für Estrich<br />
Unternehmer wird dagegen das sachverständigentreffen des BEB<br />
(30./31.10.2009) in schweinfurt.<br />
Ach doch, da gab es auf der Jahrestagung noch ein paar Grußworte<br />
des ParkettVorsitzenden (ZVPF), der wie jedes Jahr wiederum<br />
meinte, dass sein Parkettverein und der Estrichverein zusammengehen<br />
sollten. Klar, Gewinner wäre der Parkettverband, der auch<br />
mit durch die zunehmende Verlegung von Fertigparkett an Mitgliederschwund<br />
leidet, Verlierer wäre das Estrichhandwerk samt<br />
angeschlossenem Institut. Estrich und Parkett zusammen würden<br />
ca. 1.600 Mitgliedsbetriebe vertreten. Davon wären 300 Betriebe<br />
aus der Estrichbranche. Diese Größenordnung ist völlig unbedeutend,<br />
wird aber jährlich auf´s neue als Heilmittel angepriesen. Der<br />
Politik ist es schnurz, ob es ein Handwerksverein mit 300 oder 3.000<br />
Betrieben ist, der sich Gehör verschaffen will, das sind keine Zahlen<br />
die ein Wählerpotential darstellen. Politisch gesehen wird das<br />
Estrichgewerk in absehbarer Zukunft vermutlich unter dem Titel<br />
„Innenausbau“ segeln, wobei ein Boot mit „Fußbodenbau“ tituliert<br />
ist und und die Malerbetriebe die meisten crewmitglieder stellen<br />
werden. Der Estrich wird wohl die Kojen im letzten Drittel des Hecks<br />
belegen. Aber, unser Estrichverband ist wendig, mit seinen Arbeitskreisen<br />
innovativ und schlagkräftig und darüber hinaus finanziell<br />
gesund, im Gegensatz zu anderen Verbänden, von denen manche<br />
mittelfristig abzusaufen drohen. Monobetriebe, die z.B. nur Wohnungsbauestriche<br />
anbieten, haben bei jetziger Marktentwicklung<br />
keine große Überlebenschance. Mindestens ein zweites standbein<br />
muss her. Deswegen brauchen wir uns aber nicht verbandseitig den<br />
Klotz Parkett ans Bein zu binden, es gibt ja noch jede Menge mehr<br />
handwerkliche Möglichkeiten die wir ausführen können ohne dass<br />
jemand Estrichfremdes mitregieren will. Die derzeitige Konstellation<br />
gegenüber den anderen Gewerken ist optimal. Gemeinsame<br />
Messe, damit das eine Gewerk sich über das Andere informieren<br />
kann und Finden eines gemeinsamen Nenners, wenn es Gewerkübergreifendes<br />
geht.<br />
Die Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft mit einem Bericht<br />
über die Fremdüberwachung sowie die Vorteile eines Industrieestrichs<br />
unter dem Aspekt des Güteschutzes verlief in gewohnter<br />
Weise. Die künftigen Jahrestagungen finden 2010 in Bad Neuenahr<br />
statt, 2011 in Feuchtwangen, gemeinsam mit der Estrichmesse und<br />
2012 in Kiel. Über die Jahrestagung im Detail informieren wir sie in<br />
Heft 152. Bis dahin alles Gute<br />
Ihr<br />
Jürgen Menzel<br />
Immer größer werdende Bedeutung<br />
Risikobewältigung<br />
im Estrichhandwerk<br />
Den Regeln des Fachs und der Technik stehen<br />
häufig Produktneuheiten und Produktinnovationen<br />
gegenüber. Ob diese Produkte und<br />
Systeme vor der Markteinführung immer in<br />
einem ausreichenden Maße technisch erprobt<br />
und ausgereift sind, mag jeder selbst nach seiner<br />
Erfahrung beurteilen.<br />
Oft jedoch können nur konkrete Herstellervorgaben<br />
für die Verarbeitung und die Anwendung<br />
den Ausführenden vor Schäden und einem<br />
unverhältnismäßig hohem Risiko bewahren.<br />
Der Ton wird rauer<br />
Hierbei ist in den letzten Wochen und Monaten<br />
zu beobachten, dass der Ton in der Fußbodenbranche<br />
durchaus „rauer“ wird. Diesbezüglich<br />
sicherlich weniger hinsichtlich verbalen<br />
Auseinandersetzun gen, sondern vielmehr auf<br />
die Zuweisung von Verantwortlichkeiten im<br />
Schadensfall.<br />
Es ist sicherlich allgemein bekannt, dass im<br />
Rahmen der Bearbeitung von Schadensfällen<br />
und insbesondere bei rechtlichen und vertragsrechtlichen<br />
Auseinandersetzungen, der Handwerker<br />
bzw. Ausführende das „schwächste<br />
Glied“ darstellt. Hierbei handelt es sich nicht<br />
nur um eine Phrase; Diese wird im Rahmen von<br />
Auseinandersetzungen und Beurteilungen in<br />
der Praxis nahezu täglich untermauert.<br />
Nun dürfte allen Beteiligten diesbezüglich<br />
eines klar sein: In der Fußbodenbranche ist es<br />
wie in jeder anderen Branche auch – jeder<br />
braucht jeden! Es wäre fatal zu glauben, dass<br />
alleine damit, dass ein Ausführender oder Objekteur<br />
einen Schaden zu verantworten hat und<br />
gegebenenfalls hierdurch in seiner Existenz bedroht<br />
ist, ein Problem gelöst wird. Dies wäre in<br />
der Tat keine sehr weitsichtige Überlegung und<br />
führt im Endeffekt zu einem Zustand, welchen<br />
Redaktion | Verlag Heft 152 im August<br />
Menzel Medien n Fasanenweg 7 n 74254 Offenau n Deutschland<br />
Fon 0 (049) 7136 9686-0 n Fax 0 (049) 7136 9686-10 n info@estrichtechnik.de<br />
151 3<br />
wir heute schon fast erreicht<br />
haben: dünne Kapitaldecken<br />
bei ausführenden Betrieben<br />
und zum Teil qualitätsabfallende<br />
Ausführungen.<br />
Eindeutigere Empfehlungen<br />
häufig wünschenswert!<br />
In diesem Zusammenhang<br />
fällt auf, dass Empfehlungen<br />
von Herstellern häufig eher<br />
allgemein gehalten sind und<br />
keine eindeutigen Aussagen<br />
treffen.<br />
Selbstverständlich darf in<br />
diesem Zusammenhang berücksichtigt<br />
werden, dass das<br />
ausführende Unternehmen ein<br />
Fachbetrieb ist und somit gewisse<br />
Grundvoraussetzungen<br />
und Grundkenntnisse mitbringen<br />
sollte.<br />
Unabhängig davon jedoch<br />
lassen unvollständige und wenig<br />
konkrete Empfehlungen<br />
häufig einen Ermessensspielraum<br />
zu, welcher dann bei<br />
falscher Wahl durchaus zu<br />
Schäden führen kann.<br />
So ist es schon eher befremdend,<br />
dass in der Fußbodenbranche<br />
Begriffsunterschiede<br />
zwischen beispielsweise<br />
„Reini gungsempfehlung“ und<br />
„Reinigungsanleitung“ diskutiert<br />
werden. Hierbei handelt<br />
es sich um vertragsrechtliche<br />
und juristische Spitzfindigkeiten,<br />
welche dem Handwerk<br />
Redaktionsschluss: 23.07.2009<br />
Postauslieferung: 27.08.2009