15.01.2013 Aufrufe

Oberflächenschutz? - EstrichTechnik

Oberflächenschutz? - EstrichTechnik

Oberflächenschutz? - EstrichTechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nachtrag zum gleichnamigen Artikel in Heft 150<br />

Vor Gericht ist man nicht in Gottes Hand<br />

Nachdem der vom Gericht<br />

zunächst im Beweisverfahren<br />

eingesetzte Sachverständige Architekt<br />

Arno M. nicht bereit war<br />

sein Gutachten zu korrigieren,<br />

wurde die Industrie­ und Handelskammer<br />

Aschaffenburg mit<br />

Schreiben vom 14. Juni 2006<br />

informiert. Die Antwort der<br />

IHK war unbefriedigend.<br />

Der IHK Aschaffenburg<br />

wurde die Fachzeitschrift<br />

„<strong>EstrichTechnik</strong> und Fußbodenbau“,<br />

Ausgabe 150, mit<br />

dem bekannten Fachbeitrag<br />

vorgelegt. Nunmehr reagierte<br />

die IHK Aschaffenburg mit<br />

Schreiben vom 19. Mai 2009.<br />

„Vielen Dank für Ihren Brief<br />

vom 14. Juni 2006, den Sie<br />

unserem IHK­Präsidenten jetzt<br />

nochmals zugeschickt haben.<br />

Herr Suffel bat uns, für ihn zu<br />

antworten.<br />

Wir haben in der Sache entsprechende<br />

Schritte unternommen.“<br />

Offensichtlich muss erst die<br />

Fachpresse tätig werden, damit<br />

sich etwas bewegt.<br />

Die Rechtssprechung des<br />

Bundesgerichtshofes ist zu beachten.<br />

Zur Bedeutung von Privatgutachten<br />

im Bauprozess hat<br />

sich hierzu der BGH mit Ur­<br />

Spezialprodukte für den Estrichbau<br />

Türzargenschutz Variant<br />

Für Fließ- und Zementestrich.<br />

Kein Hinterlaufen<br />

im Türbereich.<br />

Minimiert Schallbrücken.<br />

Schallentkopplungsfuge<br />

nach DIN 4109<br />

T-Fuge selbstklebend<br />

70 + 80 mm Höhe<br />

Abstellwinkel Hart PVC<br />

Winkelmaße in<br />

70 x 50 und 80 x 60<br />

Länge 1,80 m<br />

48 151<br />

Industrie Verbund<br />

Werkstoffe CB GmbH<br />

Tel. 0211/26112 02<br />

Fax 0211/26113 02<br />

info@cbgmbh.de<br />

www.crakblocker.de<br />

teil vom 24.09.2008, Aktenzeichen<br />

IV ZR 250/06 geäußert.<br />

In der Vergangenheit gab<br />

es bereits Entscheidungen mit<br />

dem gleichen Tenor.<br />

„Das Gericht darf dem Gutachten<br />

eines gerichtlich bestellten<br />

Sachverständigen gegenüber<br />

einem Privatgutachten<br />

nur dann den Vorzug geben,<br />

wenn es dies einleuchtend und<br />

nachvollziehbar begründen<br />

kann.“<br />

Nachdem in dem entschiedenen<br />

Fall zunächst das Landgericht<br />

Köln mit Urteil vom<br />

09.07.2003, Aktenzeichen 23<br />

O 1/01, und auch das Oberlandesgericht<br />

Köln mit Urteil<br />

vom 30.08.2006, Aktenzeichen<br />

5 U 143/03, eine andere<br />

Auffassung vertraten, stellt<br />

nunmehr das Gericht in der<br />

Entscheidung fest:<br />

„Der Rechtsstreit wird zur<br />

weiteren Sachaufklärung zurückgewiesen.<br />

Der BGH stellt<br />

dazu fest, dass ein Privatgutachten,<br />

dessen Ergebnisse von<br />

einem Gerichtsgutachten abweichen,<br />

zu denselben Konsequenzen<br />

führt, wie wenn zwei<br />

gerichtlich bestellte Sachverständige<br />

zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen kommen. Das<br />

Gericht darf bei dieser Situation<br />

einem der sich widersprechenden<br />

Gutachten nicht ohne<br />

eine einleuchtende und logisch<br />

nachvollziehbare Begründung<br />

den Vorzug geben. Im Zweifel<br />

muss das Gericht die Widersprüche<br />

aufklären und sich dabei<br />

nötigenfalls sachverständig<br />

beraten lassen.“<br />

Fachwissen | Anwendung<br />

Eine Partei ist deshalb gut<br />

beraten, wenn sie in zweifelhaften<br />

Fällen das Gutachten<br />

eines gerichtlich bestellten<br />

Sachverständigen durch einen<br />

privat beauftragten Gutachter<br />

überprüfen lässt und dessen<br />

Ergebnisse vorlegt. Das Gericht<br />

darf dann nicht einfach<br />

über dieses Gutachten hinweggehen,<br />

sondern muss klären,<br />

welches die Gründe für die unterschiedlichen<br />

Ergebnisse<br />

sind, um auf dieser Basis entscheiden<br />

zu können, welchem<br />

Gutachten der Vorzug zu geben<br />

ist. Die Kosten eines solchen<br />

Privatgutachtens sind in<br />

der Regel erstattungsfähig, so<br />

z.B. OLG Celle, Urteil vom<br />

25.07.2006, Aktenzeichen 2<br />

W 148/08.<br />

Weitere interessante Entscheidungen<br />

findet man unter:<br />

ibr­online zu Urteilen vom<br />

OLG Karlsruhe, OLG Düsseldorf,<br />

OLG Nürnberg oder auch<br />

OLG Hamburg.<br />

Wichtig ist, dass man den<br />

Kopf nicht in den Sand steckt.<br />

In dem bekannten Fall, der<br />

durch eine fehlerhafte Entscheidung<br />

einer Kammer beim<br />

Oberlandesgericht in Bamberg<br />

entschieden wurde, besteht jedenfalls<br />

die begründete Hoffnung,<br />

dass man im Ergebnis<br />

weiterkommt. Es sollte Klage<br />

gegen den vom Gericht aus<br />

eingesetzten Sachverständigen<br />

Arno W. eingeleitet werden.<br />

Der betroffene Estrichfachunternehmer<br />

wird dringend gebeten,<br />

diesen Schritt zu gehen<br />

und sich nicht mit dem bisherigen<br />

Ergebnis zufrieden zu<br />

geben.<br />

GERHARD GASSER<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

©<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

©

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!