EINE FAIRE GLOBALISIERUNG - International Labour Organization
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160 Eine faire Globalisierung: Chancen für alle schaffen<br />
4. Das Potential der freiwilligen, privaten Hilfe und der Beiträge philanthropischer<br />
Initiativen im Rahmen der globalen Solidarität sollte besser ausgeschöpft werden.<br />
(471–472)<br />
5. Initiativen für Investitionen mit sozial verantwortlicher Ausrichtung, durch die<br />
Finanzmittel in einkommensschwache Länder gelenkt werden, sollten stärker<br />
unterstützt werden. (474–475)<br />
6. <strong>International</strong>e Maßnahmen sind erforderlich, um in den Entwicklungsländern die<br />
Investitionen in die Bildung aufzustocken und die technologische Kompetenz zu<br />
stärken. (482–487)<br />
7. Ebenso besteht internationaler Handelsbedarf, um die nationalen Systeme für den<br />
sozialen Schutz zu stützen und auf diese Weise sicherzustellen, dass in der<br />
globalen Wirtschaft ein Mindestmaß an sozialem Schutz vorhanden ist. (488–491)<br />
8. Es sollte ein wirkungsvollerer Mechanismus für das globale makroökonomische<br />
Management geschaffen werden. Die Koordinierung makroökonomischer Maßnahmen<br />
sollte über das kurzfristige Management der Finanzströme und Wechselkurse<br />
hinaus langfristig auf eine Vollbeschäftigung abzielen. (410, 494–497)<br />
9. Verstärkte Anstrengungen und ein breiter angelegter sozialer Dialog sind erforderlich,<br />
um die menschenwürdige Arbeit in den Ausfuhrfreizonen und generell in<br />
den globalen Produktionssystemen zu fördern. Die IAO sollte, wann immer<br />
erforderlich, die Teilnehmer eines solchen Dialogs beraten und unterstützen.<br />
(498–501, 563–566)<br />
10. Eine menschenwürdige Arbeit für alle sollte zum globalen Ziel erklärt werden<br />
und durch eine bessere Koordinierung der Politiken innerhalb des multilateralen<br />
Systems angestrebt werden. Sämtliche Organisationen des multilateralen Systems<br />
sind aufgerufen, in Fragen der internationalen Wirtschafts- und Arbeitspolitik<br />
geschlossener und konsequenter vorzugehen. (502–510)<br />
11. In den Fragen der Bildung, der Gesundheit, der Menschenrechte, der Umwelt und<br />
der Gleichstellung der Geschlechter sollten wirtschaftliche und soziale Zielsetzungen<br />
nach einem integrierten Ansatz verfolgt werden. (511–514)<br />
Eine verstärkte Rechenschaftspflicht der Institutionen<br />
(i) Das multilaterale System und die staatlichen Akteure<br />
Eine entscheidende Voraussetzung für eine bessere Weltordnungspolitik liegt in<br />
der Reform des multilateralen Systems. Es muss demokratischer, transparenter, stärker<br />
rechenschaftspflichtig und kohärenter werden.<br />
1. Die Bretton-Woods-Institutionen sollten ein ausgewogeneres Stimmrechtsystem<br />
einführen, das den Entwicklungsländern eine stärkere Repräsentation verschafft.<br />
(521–525)<br />
2. Die Arbeitsmethoden und Verhandlungsverfahren der WTO sollten so ausgelegt<br />
sein, dass die volle und effektive Partizipation sämtlicher Mitgliedstaaten<br />
gewährleistet ist. (527)<br />
3. Sämtliche UN-Gremien sollten ihre Evaluierungseinheiten stärken, klare Grundsätze<br />
für die Offenlegung festlegen und die Ergebnisse entsprechend veröffentlichen.<br />
Externe Evaluierungen sollten gefördert werden, und es sollte regelmäßig<br />
über Folgemaßnahmen berichtet werden. (529)<br />
4. Wir rufen sämtliche Staats- und Regierungschefs auf, auf den internationalen<br />
Foren, die sich mit dem Wohlergehen und der Lebensqualität der Bevölkerung<br />
beschäftigen, die Kohärenz der Politiken zu fördern. Das Ziel einer größeren<br />
Übereinstimmung internationaler sozioökonomischer Politiken sollte auch anläss-