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Sympathetische Kühlung von Rb- Rb-Gemischen

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Zusammenfassung iii<br />

Zusammenfassung<br />

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde ein 85 <strong>Rb</strong>-Atomgas durch thermischen Kontakt mit<br />

einem 87 <strong>Rb</strong>-Atomgas auf Temperaturen <strong>von</strong> weniger als 1 µK gekühlt. Damit wurde die<br />

Methode der sympathetischen <strong>Kühlung</strong> erstmals in diesem Temperaturbereich für zwei verschiedene<br />

bosonische Atomsorten gezeigt. Die Eigenschaften des gemischten Gases wurden<br />

quantitativ untersucht und der Streuquerschnitt σ87−85 für Stöße zwischen den beiden Isotopen<br />

wurde bei einer Temperatur <strong>von</strong> 7 µK bestimmt.<br />

Eine existierende Apparatur zur Bose-Einstein-Kondensation wurde so umgebaut, daß neben<br />

87 <strong>Rb</strong> zur selben Zeit auch das ebenfalls bosonische 85 <strong>Rb</strong> gefangen werden kann. Dazu ist<br />

der Aufbau der magneto-optischen Falle, der ersten Stufe auf dem Weg zum Bose-Einstein-<br />

Kondensat, abgeändert und um zwei neu gebaute Laser erweitert worden. In den so erzeugten<br />

Atomwolken sind beide Isotope in einem frei wählbaren Mischungsverhältnis enthalten.<br />

<strong>Sympathetische</strong>s Kühlen, bei dem der 85 <strong>Rb</strong>-Anteil der Atomwolke durch elastische Interspezies-Stöße<br />

an die Temperatur des 87 <strong>Rb</strong>-Anteils der Wolke angekoppelt wird, wurde<br />

erfolgreich mit verschiedenen Anfangsparametern demonstriert. Sowohl ultrakalte isotopenreine<br />

85 <strong>Rb</strong>-Wolken mit Temperaturen nahe dem Phasenübergang zum Bose-Einstein-<br />

Kondensat als auch kalte gemischte Wolken lassen sich erzeugen.<br />

Bei der Messung des Interspezies-Streuquerschnitts wurden gemischte Wolken aus dem<br />

thermischen Gleichgewicht gebracht und die Relaxation in einen neuen Gleichgewichtszustand<br />

beobachtet. Die Messung wurde mit Hilfe einer Monte-Carlo Simulation ausgewertet,<br />

die das zeitliche Verhalten einer gemischten Atomwolke unter Berücksichtigung <strong>von</strong><br />

s-Wellen-Stößen simuliert. Die gemessene Streulänge ist<br />

|a87−85| = (208 ± 23) × a0<br />

in guter Übereinstimmung mit der theoretischen Vorhersage a87−85 = +(213 ± 7) × a0.<br />

Durch die nun zur Verfügung stehenden Isotopen-Gemische können auch topologische<br />

Effekte wie das Entmischen der beiden Isotope bei verschiedenen Verhältnissen der Streulängen<br />

a87, a85 und a87−85 zueinander untersucht werden. Gerade hier liegt einer der Vorteile<br />

des 87 <strong>Rb</strong>– 85 <strong>Rb</strong>-Gemisches: eine Feshbach-Resonanz erlaubt es, den Betrag und das Vorzeichen<br />

der Interspezies-Streulänge durch Anlegen eines externen Magnetfeldes beliebig einzustellen.<br />

Ferner rücken durch sympathetisches Kühlen Bose-Einstein-Kondensate aus schwer<br />

kühlbaren Atomen wie 133 Cs sowie das Erreichen des BCS-Übergangs für Fermionen wie<br />

6 Li oder 84 <strong>Rb</strong> in greifbare Nähe.

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