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0Körper & Fitness<br />
„Du bist, was du isst“ –<br />
Prüfen Sie Ihren Speiseplan!<br />
Schweinsbraten mit Knödel, Geselchtes oder Schnitzel – der österreichische Mann liebt es auf dem Teller<br />
nach wie vor deftig. Doch saftig sind häufig die ges<strong>und</strong>heitlichen Quittungen wie Übergewicht,<br />
Diabetes oder erhöhtes Infarktrisiko. Das neue Körper- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein spornt deshalb auch<br />
das starke Geschlecht an, sich über Ernährung <strong>und</strong> Essverhalten Gedanken zu machen.<br />
„Mit ges<strong>und</strong>er<br />
Ernährung kann<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen<br />
vorgebeugt<br />
werden.“<br />
Prim. Dr. Alfons Gegenhuber,<br />
Leiter der Inneren Medizin<br />
im LKH Bad Ischl<br />
17 | April 07<br />
Unsere Väter haben noch anstandslos gegessen,<br />
was ihnen vorgesetzt wurde, doch die Zeiten<br />
ändern sich: Der moderne Mann beginnt, sich mit Ernährung<br />
auseinanderzusetzen, verloren gegangene<br />
Kraftquellen durch Nahrung wieder zu mobilisieren.<br />
Männer leben im Schnitt r<strong>und</strong> sechs Jahre kürzer als<br />
die Frauen. Das hängt zum Großteil auch mit einer<br />
unges<strong>und</strong>en Lebensführung zusammen, neben Stress<br />
spielen vor allem Übergewicht <strong>und</strong> Nikotin eine<br />
große Rolle. Prim. Dr. Alfons Gegenhuber, Leiter der<br />
Inneren Medizin im Landes-Krankenhaus Bad Ischl,<br />
weist in diesem Zusammenhang auf einen wichtigen<br />
Punkt hin: „Zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen,<br />
wie zu hohen Blutdruck oder hohe Blutfette<br />
bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall, lässt<br />
sich mit ges<strong>und</strong>er Ernährung in gewisser Weise gegensteuern.“<br />
Alleine durch salz- <strong>und</strong> fettärmere Kost<br />
<strong>und</strong> mehr Gemüse <strong>und</strong> Obst ist bei den Männern<br />
schon einiges gewonnen.<br />
Welche Vitamine, Proteine <strong>und</strong> Mineralien unterstützen<br />
nun den männlichen Organismus <strong>und</strong> bringen<br />
ihn in Schwung? Viele wertvolle Stoffe sind in<br />
Nahrungsmitteln versteckt <strong>und</strong> wirken im Körper auf<br />
unterschiedlichste Weise. In sehr vielen Gemüsesorten<br />
stecken beispielsweise sek<strong>und</strong>äre Pflanzeninhaltsstoffe,<br />
die vorbeugend gegen Krebs wirken, etwa in<br />
Kohlgemüse, vor allem aber in Tomaten. Das Lycopin,<br />
das der reifen Tomate die schöne rote Farbe gibt,<br />
wirkt – Studien zufolge – gegen Prostataleiden, es<br />
neutralisiert im Körper die schädlichen freien Radikale.<br />
„Auch Vollkornprodukte, Nüsse oder Kerne sind konzentrierte<br />
Kraftpakete <strong>für</strong> die Muskeln des Mannes“,<br />
so Dr. Gegenhuber. Sie sind reich an Vitamin E, stärken<br />
Hirn <strong>und</strong> Nerven <strong>und</strong> können Arterienverkalkung,<br />
Herzinfarkt <strong>und</strong> Schlaganfall aufhalten – ebenso wie<br />
kalt gepresstes Olivenöl. Sinnvoll ist <strong>für</strong> den Mann eine<br />
bewusste <strong>und</strong> vielseitige, leicht mediterrane Ernährung<br />
mit täglichem Verzehr von drei bis fünf Portionen Obst<br />
<strong>und</strong> Gemüse <strong>und</strong> Fleisch in Maßen. Vom blutverdünnenden<br />
„Schnäpschen nach dem Essen“ ist übrigens<br />
eher abzuraten, da die angebliche Verdauungsförderung<br />
eine Mär ist. Viel besser sind da Tee <strong>und</strong> Leitungswasser,<br />
die kurbeln Blutfluss <strong>und</strong> Verdauung nämlich<br />
tatsächlich an.<br />
Ein Tabuthema, das sehr viele österreichische<br />
Männer betrifft, über das aber keiner gern spricht, sind<br />
Verdauungsstörungen <strong>und</strong> Hämorrhoiden als Konsequenz<br />
der unges<strong>und</strong>en Lebensweise. Jucken am Darmausgang,<br />
Blut auf dem Papier <strong>und</strong> Schmerzen beim<br />
Stuhlgang deuten häufig auf die erweiterten Venen im<br />
Enddarm <strong>und</strong> am After hin. Dazu Dr. Gegenhuber, der<br />
Experte <strong>für</strong> Innere Medizin aus dem LKH Bad Ischl:<br />
„Reichlich trinken, den Darm durch ballaststoffreiche<br />
Kost ‚wecken´ sowie regelmäßige Bewegung sind<br />
hier zunächst die Mittel der Wahl.“ Meiden sollte der<br />
Mann scharfe Gewürze, stark gebratenes Fleisch <strong>und</strong><br />
auch koffeinhaltige Getränke, außerdem sollte er sich<br />
<strong>für</strong> den Stuhlgang Zeit nehmen <strong>und</strong> auf keinen Fall<br />
pressen. Ein letzter Tipp: Generell trinken Männer zu<br />
wenig Ges<strong>und</strong>es. Gegen das kleine tägliche Bier oder<br />
ein Glas Rotwein ist sicherlich nichts einzuwenden<br />
– der Rest der r<strong>und</strong> zwei Liter Flüssigkeit, die man(n)<br />
pro Tag empfohlen werden, sollte aber antialkoholisch<br />
<strong>und</strong> möglichst zuckerfrei sein.