21.01.2013 Aufrufe

download Exemplar - GENIUS - Institut für Männerforschung und ...

download Exemplar - GENIUS - Institut für Männerforschung und ...

download Exemplar - GENIUS - Institut für Männerforschung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorsorge, Ernährung, Bewegung<br />

Das Herzinfarktrisiko aktiv senken<br />

Unsere „Pumpe“ erhält uns am<br />

Leben: Das Herz sorgt da<strong>für</strong>, dass der<br />

Körper konstant durchblutet wird, mit<br />

dem Blut werden Sauerstoff, Nährstoffe<br />

<strong>und</strong> andere lebenswichtige Substanzen<br />

zu den Organen gebracht. Eine Beeinträchtigung<br />

der Pumpfunktion des Herzens<br />

stellt somit eine Lebensgefahr dar.<br />

Wie es zu dieser „Funktionsstörung“<br />

kommt, die oft eine jahre- bis jahrzehntelange<br />

Vorgeschichte hat, erklärt Prim.<br />

Dr. Sven Torbjörn Wällstedt, Leiter der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Innere Medizin im Zentrum<br />

Enns: „In die Wände der Herzkranzgefäße<br />

lagert sich über längere Zeit<br />

Cholesterin <strong>und</strong> später Kalk ein. Brechen<br />

diese sogenannten Plaques auf,<br />

entsteht eine W<strong>und</strong>e. Diese wird durch<br />

Reparaturvorgänge mit einer Blutkruste<br />

abgedeckt, die jedoch leider die ganze<br />

Arterie verstopfen kann.“ Daraufhin<br />

gerät der Herzmuskel im nachgeschalteten<br />

Versorgungsgebiet in akute Sauerstoffnot<br />

<strong>und</strong> kann nicht mehr an der<br />

Pumparbeit des Herzens teilnehmen.<br />

Die häufige Folge: ein Herzinfarkt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist das Risiko,<br />

einen Herzinfarkt zu erleiden, <strong>für</strong> Männer<br />

nicht wirklich höher, der Infarkt<br />

kommt aber im Durchschnitt 10 bis 15<br />

Jahre früher als bei Frauen. „Es wird<br />

angenommen, dass die weiblichen<br />

Geschlechtshormone hier bis zu den<br />

Wechseljahren eine Art Schutzwirkung<br />

übernehmen“, so Prim. Dr. Wällstedt.<br />

Aber auch, wie sehr wir auf unsere eigene<br />

Ges<strong>und</strong>heit achten, spielt eine Rolle.<br />

Dass Männer in diesem Zusammenhang<br />

meist keine Musterschüler sind, ist<br />

15<br />

Männerges<strong>und</strong>heit<br />

Ein plötzliches Engegefühl in der Brust, Atemnot <strong>und</strong> Schweiß auf der Stirn: Circa<br />

12.000 Menschen erleiden jährlich in Österreich einen Herzinfarkt. Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen sind nach wie vor Todesursache Nummer eins, doch den Risikofaktoren<br />

Nikotin, Bluthochdruck <strong>und</strong> Cholesterin kann man den Kampf ansagen.<br />

kein Geheimnis: Die Ges<strong>und</strong>enuntersuchung<br />

wird seltener beansprucht, auch<br />

ein fast sträflicher Umgang mit Ernährung,<br />

Bewegung, Alkohol <strong>und</strong> Nikotin<br />

ist beim starken Geschlecht tendenziell<br />

häufiger zu beobachten. In indirektem<br />

Zusammenhang mit dem Herzinfarkt<br />

steht Dauerstress, der die heutige Zeit<br />

auszeichnet: Der Blutdruck steigt – <strong>und</strong><br />

mit ihm das Herzinfarktrisiko. „Stress ist<br />

die psychische <strong>und</strong> körperliche Reaktion<br />

auf Unzufriedenheit – mit sich, der Situation<br />

am Arbeitsplatz, dem Chef oder der<br />

Familie“, sagt Prim. Dr. Wällstedt. Sich<br />

deshalb ab <strong>und</strong> zu eine Auszeit nehmen,<br />

um negativem Stress keine Chance<br />

zu geben, ist ein wertvoller Beitrag<br />

zur Ges<strong>und</strong>heit. Ist diese Auszeit dann<br />

auch noch mit Genuss <strong>und</strong> Entspannung<br />

verb<strong>und</strong>en, steigt der Mehrwert.<br />

Ein Kraut ist auch gegen andere<br />

Risiken gewachsen: Die Blutfette<br />

<strong>und</strong> den Blutdruck senken, auf<br />

fettarme, mediterrane Ernährung <strong>und</strong><br />

körperliche Aktivitäten setzen oder das<br />

Rauchen aufgeben wären erste, sinnvolle<br />

Schritte, um dem Herzinfarktrisiko<br />

entgegenzutreten. Auch ein Gläschen<br />

Rotwein hat eine positive Wirkung<br />

– vorzugsweise kräftige Sorten, die in<br />

einem langen Herbst mit viel Sonne<br />

gereift sind. Zusätzlich empfiehlt der<br />

Primar eine jährliche Ges<strong>und</strong>enuntersuchung<br />

beim Hausarzt. Dabei soll<br />

das persönliche Risikoprofil ermittelt<br />

<strong>und</strong> gezielte Maßnahmen gesetzt<br />

werden. „Die beste Herzinfarktvorsorge<br />

betreiben Männer, die mit ihrem<br />

Leben zufrieden sind“, sagt Prim. Dr.<br />

Wällstedt.<br />

Um dem Stress zu entkommen, muss man sich immer wieder eine Auszeit gönnen.<br />

„Die Ges<strong>und</strong>enuntersuchung<br />

wird<br />

von Männern<br />

seltener in<br />

Anspruch<br />

genommen.“<br />

Prim. Dr. Sven Torbjörn<br />

Wällstedt, Leiter der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Innere Medizin<br />

im Zentrum Enns<br />

17 | April 07

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!