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Risikofaktor HIV –<br />

Wenn Lust <strong>und</strong> Abenteuer zum Verhängnis werden<br />

Zwar haben sich die drastischen<br />

Prognosen von einer globalen Pandemie<br />

der HIV-Infektion nicht bewahrheitet,<br />

aber noch immer infizieren sich<br />

täglich im Schnitt ein/e bis zwei ÖsterreicherInnen<br />

mit dem HI-Virus, erkranken<br />

<strong>und</strong> werden sozial ausgegrenzt“,<br />

so Erich O. Gattner, MSc., Präsident<br />

der Aidshilfe OÖ. Eine absolute Zahl<br />

der infizierten Personen anzugeben, ist<br />

aufgr<strong>und</strong> der großen Dunkelziffer <strong>und</strong><br />

der damit ungenauen Datenlage nahezu<br />

unmöglich. 2006 wurde in OÖ<br />

bei 25 Männern, 9 Frauen <strong>und</strong> 10<br />

Personen ohne genauere Angaben zu<br />

Person <strong>und</strong> Geschlecht das HI-Virus<br />

festgestellt. ExpertInnen sehen in<br />

der größeren männlichen Infektionszahl<br />

ein Indiz <strong>für</strong> ein geringeres<br />

Interesse, das viele Männer<br />

ihrer eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />

entgegenbringen.<br />

Zwar sind die<br />

Männer nicht überall<br />

auf der Welt<br />

führend, was die<br />

Zahl der Neuinfektionen angeht – so<br />

kommen in manchen Teilen Afrikas auf<br />

einen HIV-infizierten Mann drei infizierte<br />

Frauen. „Frauen sind dort auch<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer sozialen Rolle, die der<br />

des Mannes in manchen Regionen der<br />

Welt unterlegen ist, eher gefährdet, sich<br />

mit dem Virus zu infizieren“, so Gattner.<br />

Aber auch in westeuropäischen Ländern<br />

sehen die ExpertInnen in der Rolle<br />

des Mannes einen Schlüssel im Kampf<br />

gegen das Virus. Männer zeigen mitunter<br />

eine höhere Risikofreudigkeit als<br />

19<br />

Männer & Sex<br />

R<strong>und</strong> 2.522 Männer <strong>und</strong> Frauen sind in Österreich im Zeitraum von 1983 bis<br />

2007 an Aids erkrankt. Derzeit werden r<strong>und</strong> 1.083 AidspatientInnen behandelt.<br />

Fast 80 Prozent der an Aids erkrankten Österreicher sind männlich – ein<br />

Ungleichgewicht, das zwar nicht 1 : 1 auf andere Länder übertragen werden<br />

kann, das aber doch erahnen lässt, welch wichtige Rolle das starke Geschlecht<br />

im Kampf gegen das tödliche Virus spielt.<br />

Frauen, ein schnelles sexuelles <strong>und</strong> ungeschütztes<br />

Abenteuer einzugehen – immer<br />

wieder auch, während sie in einer<br />

fixen Beziehung leben, in der<br />

das Kondom längst gegen<br />

eine andere Verhütungsmethode<br />

ausgetauscht<br />

wurde <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />

herrschenden Vertrauens<br />

nicht mehr zum Schutz<br />

gegen Krankheiten eingesetzt<br />

wird. „Nach einem<br />

Seitensprung, der dem Partner<br />

oder der Partnerin verschwiegen<br />

wird, ist es schwierig,<br />

dem Sexualpartner in der<br />

Partnerschaft zu vermitteln,<br />

dass man nun wieder mittels<br />

Präservativ vor einer möglichen<br />

Infektion schützen will“, erläutert<br />

Gattner die Problematik. „Die SeitenspringerInnen<br />

ohne Kondomverwendung<br />

setzen damit nicht nur ihre eigene,<br />

sondern auch die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die<br />

Sicherheit des sozialen Umfeldes aufs<br />

Spiel.“ Geht es nach der Selbsteinschätzung<br />

der österreichischen Bevölkerung,<br />

so fühlt sich vor allem die jüngere Generation<br />

umfassend informiert <strong>und</strong> aufgeklärt.<br />

Gleichsam scheint es, als hätten<br />

die jahrelange Aufklärungsarbeit, die<br />

Informationskampagnen <strong>und</strong> der offene<br />

Umgang mit dem Thema der Krankheit<br />

den Schrecken, aber auch die Vorsicht<br />

genommen. „In diesem Sinne muss vehement<br />

darauf hingewiesen werden,<br />

dass es nicht möglich ist, ein bisschen<br />

schwanger zu werden. Und es ist auch<br />

nicht möglich, ein bisschen HIV zu haben“,<br />

betont Gattner.<br />

Den langsam steigenden Zahlen<br />

der Neuinfizierten muss wieder<br />

mit einer intensiven Aufklärungsarbeit<br />

begegnet werden. Männer dürfen die<br />

möglichen Risiken von „unsafen“ Liebesabenteuern<br />

nicht länger bagatellisieren,<br />

sondern müssen sich ihrer eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />

sowie der ihrer PartnerInnen<br />

bewusst werden. Das Wissen über den<br />

eigenen aktuellen HIV-Status ist dabei<br />

sehr wesentlich.<br />

„Noch immer<br />

infizieren<br />

sich täglich<br />

ein/e bis<br />

zwei ÖsterreicherInnen<br />

mit dem<br />

HI-Virus.“<br />

Erich O. Gattner, MSc.,<br />

Präsident der Aidshilfe<br />

Oberösterreich<br />

Nähere Infos zu Aids<br />

finden Sie unter<br />

www.aidshilfe-ooe.at<br />

17 | April 07

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