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2Körper & Fitness<br />
Sport <strong>und</strong> die starken Männer<br />
Was man(n) beim Sport beachten muss<br />
Für den erfolgreichen Mann von heute sind ein trainierter Körper <strong>und</strong> eine jugendliche<br />
Ausstrahlung Pflicht. Sport ist gut <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ego, denn <strong>für</strong> das starke<br />
Geschlecht bietet er die Gelegenheit, sich selbst zu testen, an seine Grenzen zu<br />
gehen <strong>und</strong> sich zu messen. Stress nach Dienstschluss? Lesen Sie, was Prim. Dr. Hermann<br />
Schütz vom LKH Schärding vom Stöhnen in der Kraftkammer, Joggen, bis der<br />
Pulsmesser ausschlägt, <strong>und</strong> vom Mountainbiking im Tempo der Jugend hält.<br />
„Oft wird unkontrolliert<br />
<strong>und</strong><br />
falsch trainiert.“<br />
Prim. Dr. Hermann Schütz,<br />
LKH Schärding<br />
17 | April 07<br />
Man(n) treibt Sport. Was halten Sie als<br />
Sportmediziner vom Fitnessboom?<br />
Prim. Dr. Hermann Schütz: Der Vorteil ist klar:<br />
In unserer Zeit der Bewegungsarmut <strong>und</strong> ihrer Folgeschäden<br />
wird „Bewegung“ in Erinnerung gerufen <strong>und</strong><br />
erhält ihren Stellenwert. Der Nachteil ist leider ebenso<br />
deutlich: Oft wird unkontrolliert, falsch trainiert. Männer<br />
starten noch häufiger als Frauen ohne Anleitung<br />
oder Vorkenntnisse. Wer nicht auf der Loipe oder auf<br />
der Joggingr<strong>und</strong>e tot umfallen möchte, sollte zuvor seinen<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustand kennen.<br />
Eine Rote Karte <strong>für</strong> die gefährliche<br />
Selbstüberschätzung?<br />
Schütz: Es ist eine Tatsache, dass Männer in einem<br />
gewissen Alter oft glauben, sie können mit ihren erwachsenen<br />
Söhnen Schritt halten. Sie wollen Vorbild<br />
sein, jung sein. Haben in ihrer Jugend auch sportliche<br />
Höchstleistungen erbracht. Die Betonung liegt auf „haben“.<br />
Denn sie ignorieren dabei oft, dass sie nicht<br />
nur älter geworden sind, sondern auch ein Jahrzehnt<br />
Trainingsrückstand haben.<br />
Ein Plädoyer <strong>für</strong> eine sportmedizinische<br />
Untersuchung?<br />
Schütz: Unbedingt! Was fängt man(n) schon mit<br />
der Empfehlung „betreibe Sport“ an, ohne zu wissen,<br />
was sein Körper braucht? Sport kann den Ges<strong>und</strong>heits-<br />
zustand auch verschlechtern, wenn ich falsch trainiere.<br />
Dabei geht es nicht nur um Herz-Kreislauf-Tests, sondern<br />
auch um orthopädische Gelenkchecks. Jemand<br />
mit Arthrose soll nicht laufen. Jemand mit niedrigem<br />
Blutdruck ist mit Ausdauersport schlecht beraten, sondern<br />
braucht Power, damit die Herzfrequenz ansteigt<br />
– <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Ab welchem Alter soll man(n) vor dem<br />
Sport zur Untersuchung?<br />
Schütz: Die sportmedizinische Untersuchung hat<br />
kein Altersmascherl – es gibt schon Kinder mit angeborenen<br />
Hüftschäden, die bestimmte Sportarten meiden<br />
sollten.<br />
Gibt es den Sportges<strong>und</strong>heitscheck auf<br />
Krankenschein?<br />
Schütz: Leider nein. Das ist ein großes Manko – <strong>für</strong><br />
Prävention wird nichts bezahlt. Es bleibt in der Eigenverantwortung<br />
des Einzelnen.<br />
Sind Männer durch ihr Leistungsdenken<br />
anfälliger <strong>für</strong> Sportverletzungen?<br />
Schütz: Nicht nur übertriebener Ehrgeiz kann schaden.<br />
Es liegt in der Natur, dass Männer risikobereiter<br />
sind als Frauen. Und „Aufwärmen“ ist <strong>für</strong> Männer meist<br />
ein Fremdwort, dabei ist es das A <strong>und</strong> O. Die Muskeln<br />
müssen auf den Sport vorbereitet werden. Ich kann<br />
wie ein Irrer trainieren <strong>und</strong> nehme trotzdem keine Kraft<br />
an. Ein Fall <strong>für</strong> den „Personal Trainer“. So einen individuellen<br />
Trainingsmanager würde von der Sache her<br />
ein jeder brauchen. Viele verletzen sich auch deshalb,<br />
weil sie nicht bereit sind, eine Sportart von Gr<strong>und</strong> auf<br />
zu lernen – sich gedanklich darauf einzustellen. Das ist<br />
fad – keine Action. Außerdem stellen sie sich oft nicht<br />
auf die rasanten technischen Entwicklungen ein – das<br />
beste Beispiel da<strong>für</strong> sind die Carvingskier.