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Sexualität im Alter<br />

Kein Frust mit der Lust<br />

Lust, Liebe <strong>und</strong> Leidenschaft – <strong>für</strong> junge Männer gehört die<br />

Sexualität meist zum Leben wie das tägliche Brot. Auch im<br />

Leben eines reiferen Mannes spielt Sex eine große Rolle – eine<br />

veränderte Leistungsfähigkeit, mögliche Erektionsprobleme oder<br />

ein abnehmendes Lustempfinden vermiesen dabei so manchem<br />

Mann den Spaß an der gelebten Zweisamkeit.<br />

Statt Lust <strong>und</strong> Liebe tun sich Frust<br />

<strong>und</strong> Unsicherheit auf – ein unnötiger<br />

Druck, den sich dabei die Männer<br />

auflasten, wie auch Prim. Dr. Michael<br />

Dunzinger von der Abteilung <strong>für</strong> Urologie<br />

<strong>und</strong> Andrologie im Landes-Krankenhaus<br />

Vöcklabruck weiß: „Natürlich<br />

hängt der Stellenwert der Sexualität bei<br />

älteren Menschen von der biologischen<br />

Verfassung jedes Einzelnen ab. In erster<br />

Linie bleibt es aber ein emotionales<br />

Thema, <strong>für</strong> das es auch im fortgeschrittenen<br />

Alter keine Normen gibt, denen<br />

man entsprechen müsste.“ Selbst wenn<br />

also die Lust mit dem Alter etwas nachlässt,<br />

gibt es neben dem vollständigen<br />

Vollzug des Geschlechtsaktes vielfältige<br />

Optionen <strong>für</strong> eine befriedigende Sexualität.<br />

Intime Nähe, Berührungen <strong>und</strong><br />

Küsse sind dabei genauso angebracht<br />

wie einfühlende Worte unter Partnern,<br />

die gleichsam erotische Zweisamkeit<br />

erzeugen können.<br />

Gerade Männer im reiferen Alter<br />

kämpfen häufig mit der Angst, nicht<br />

mehr ihren Mann stehen zu können –<br />

vor allem deshalb, weil sie vielfach ihre<br />

Männlichkeit sehr stark über ihre sexuellen<br />

Leistungen definieren. „Deshalb fällt<br />

es vielen Männern schwer, über ihre<br />

abnehmende Lust oder Erektionsschwächen<br />

zu sprechen oder gar einen Arzt<br />

aufzusuchen“, so Dunzinger. Die Folge<br />

sind Rückzug oder depressive Verstimmungen,<br />

die sich wiederum auf das<br />

Sexualleben auswirken, denn Erektionsprobleme<br />

haben häufig psychische<br />

Ursachen. So tragen beruflicher Stress,<br />

partnerschaftliche Probleme oder hohe<br />

Erwartungshaltung an sich selbst häufig<br />

das Ihre dazu bei, wenn er im Bett<br />

nicht mehr so funktioniert, wie er gerne<br />

würde.<br />

Dennoch sollte einer andauernden<br />

Erektionsstörung auf jeden Fall<br />

ein Besuch beim Facharzt folgen. Neben<br />

psychischen Ursachen kann eine<br />

erektile Dysfunktion nämlich auch ein<br />

Indiz <strong>für</strong> verschiedene Alterskrankheiten<br />

wie etwa Diabetes, Gefäßkrankheiten<br />

oder Bluthochdruck sein. In diesem Fall<br />

muss vordergründig die organische<br />

Ursache <strong>für</strong> die Probleme beim Sex<br />

behandelt werden. „Können schwerwiegende<br />

Krankheitsbilder ausgeschlossen<br />

werden, gibt es neben der<br />

‚W<strong>und</strong>erpille´ Viagra durchaus noch<br />

eine Reihe von anderen gut wirksamen<br />

Behandlungsmöglichkeiten, die sich<br />

bei Erektionsschwächen bewährt ha-<br />

21<br />

Männer & Sex<br />

„Xxxx<br />

xxxx<br />

xxxx.“<br />

Xxxxx<br />

Bei Erektionsschwierigkeiten im Alter gibt es gut wirksame <strong>und</strong> bewährte<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

ben“, betont der Urologe, fügt aber<br />

hinzu: „Dennoch muss gesagt werden,<br />

dass Sexualität bedeutet, miteinander<br />

zu reden. Ein ausgefülltes Sexualleben<br />

muss keineswegs durch eine verminderte<br />

Leistungsfähigkeit des alternden<br />

Mannes beeinträchtigt werden.“ Männer<br />

wie Frauen können diese Zeitspanne<br />

als Chance sehen, über Gefühle<br />

<strong>und</strong> Wünsche auch im sexuellen Bereich<br />

zu sprechen. Die Lust beginnt<br />

im Kopf <strong>und</strong> auch eine langjährige<br />

Partnerschaft kann durch eine offene<br />

Kommunikation <strong>und</strong> einen liebevollen,<br />

zärtlichen <strong>und</strong> rücksichtsvollen Umgang<br />

mit sich <strong>und</strong> dem anderen ganz<br />

neu belebt werden.<br />

„Vielen Männern<br />

fällt es<br />

schwer, über<br />

ihre abnehmende<br />

Lust<br />

zu sprechen.“<br />

Prim. Dr. Michael Dunzinger,<br />

Abteilung <strong>für</strong> Urologie<br />

<strong>und</strong> Andrologie,<br />

LKH Vöcklabruck<br />

17 | April 07

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