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Prostatakrebs<br />

Gefährliche Scheu<br />

Die Vorsorgeuntersuchung wäre so einfach,<br />

durch einen simplen Bluttest kann ein Prostatakarzinom<br />

schon im Frühstadium erkannt werden.<br />

Dennoch bleibt der vorbeugende Arztbesuch <strong>für</strong><br />

viele Männern ein Gräuel, die Neuerkrankungen<br />

nehmen jedes Jahr zu.<br />

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit<br />

dem Alter“, erklärt Prim. Dr. Michael Dunzinger, Leiter der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Urologie <strong>und</strong> Andrologie am LKH Vöcklabruck.<br />

„Ab dem 40. Lebensjahr ist jeder 45. Mann<br />

betroffen, ab 60 Jahren bereits jeder siebte.“ Ein Erkrankungsrisiko<br />

liegt so bei circa 16 Prozent der männlichen<br />

Bevölkerung vor. Jährlich erkranken in OÖ ca. 1.000<br />

Männer an Prostatakrebs. Dieser ist damit die häufigste<br />

Krebserkrankung beim Mann.<br />

Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) liegt<br />

unterhalb der Blase <strong>und</strong> umschließt die Harnröhre. Sie<br />

ist Teil des männlichen Fortpflanzungssystems <strong>und</strong> produziert<br />

ein energiereiches Sekret, das die Samenzellen<br />

zur Ernährung <strong>und</strong> Fortbewegung benötigen. 98<br />

Prozent der Samenflüssigkeit stammt von Prostata <strong>und</strong><br />

Samenbläschen. Im Normalzustand so groß wie eine<br />

Kastanie, beginnt die Vorsteherdrüse ca. ab dem 50.<br />

Lebensjahr auf die Größe eines kleinen Apfels zu wachsen.<br />

Dadurch kommt es zu einem steigenden Druck auf<br />

Harnröhre <strong>und</strong> Blase, das Urinieren ist meist erschwert.<br />

Mit dem Wachstum der Prostata ist auch ein erhöhtes<br />

Krebsrisiko verb<strong>und</strong>en: „Bei Beschwerden wie häufigem<br />

Harndrang, einem abgeschwächten Harnstrahl oder<br />

Schmerzen beim Harnlassen, die vorwiegend bei der<br />

gutartigen Prostatavergrößerung auftreten, sollte ein Arzt<br />

aufgesucht werden, da dies Anzeichen <strong>für</strong> ein Prostatakarzinom<br />

sein können. Meist bestehen aber bei einem<br />

Prostatakarzinom im Frühstadium keine Symptome“, so<br />

Prim. Dr. Dunzinger. Generell heißt es aber, gar nicht erst<br />

auf diese Symptome zu warten: „Eine Vorsorge beim Uro-<br />

logen oder Hausarzt ist ab dem 45. Lebensjahr einmal<br />

jährlich ausdrücklich anzuraten. Liegt in der Familie bereits<br />

eine Erkrankung vor, gilt diese Vorsorgeempfehlung<br />

schon ab dem 40. Lebensjahr, da die Heilungschancen<br />

im Frühstadium die höchsten sind“, betont der Arzt. Bei<br />

der Vorsorgeuntersuchung erfolgt eine Abtastung der<br />

Prostata <strong>und</strong> es wird ein Bluttest zur Bestimmung des<br />

PSA-Werts durchgeführt. Der Urologe macht zusätzlich<br />

noch eine Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm.<br />

Das PSA, das prostataspezifische Antigen, ist eine eiweißreiche<br />

Substanz, die ausschließlich in der Prostata<br />

gebildet wird. Ein erhöhter PSA-Wert weist auf gutartige,<br />

entzündliche oder krebsartige Erkrankungen der Prostata<br />

hin. „Circa 80 Prozent der diagnostizierten Prostatakarzinome<br />

werden durch einen erhöhten PSA-Spiegel entdeckt“,<br />

so Prim. Dr. Dunzinger. Zur weiteren Abklärung<br />

eines erhöhten PSA-Wertes ist dann die Probeentnahme<br />

(Biopsie) aus der Prostata notwendig. Je nach Patient<br />

<strong>und</strong> Krebsstadium erfolgt nach der Diagnose eine individuelle<br />

Therapie. Die Möglichkeiten reichen hier von<br />

vorläufiger Beobachtung über eine radikale Entfernung<br />

der Prostata, Hormontherapie <strong>und</strong> Hormonentzug bis zu<br />

einer Strahlentherapie, in fortgeschrittenen Tumorstadien<br />

kommt auch die Chemotherapie zum Einsatz.<br />

„Obwohl die Häufigkeit der Diagnose Prostatakarzinom<br />

seit Einführung des PSA-Tests zunimmt, sinkt<br />

die Sterblichkeit durch die verbesserten Therapieoptionen.<br />

Entscheidend ist aber die Früherkennung der<br />

Erkrankung“, betont der Mediziner. Eine regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchung bleibt hier<strong>für</strong> unverzichtbar.<br />

17<br />

Männerges<strong>und</strong>heit<br />

Ab dem 45. Lebensjahr ist eine<br />

Vorsorgeuntersuchung einmal jährlich<br />

anzuraten.<br />

„Meist bestehen<br />

bei einem Prostatakarzinom<br />

im<br />

Frühstadium keine<br />

Symptome.“<br />

Prim. Dr. Michael Dunzinger,<br />

Leiter der Abteilung <strong>für</strong> Urologie <strong>und</strong><br />

Andrologie, LKH Vöcklabruck<br />

17 | April 07

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