Jahresbericht2007.pdf

TO THE STUDENTS AT HBLA: GOODBYE, GOOD LUCK, AND THANK YOU!
Erstens muss ich sagen, dass ich mich sehr freue, etwas für euch zu
schreiben. Obwohl es nicht war, genau was ich mir vorgestellt hatte,
war meine Zeit bei der HBLA ziemlich lustig und auch ganz wichtig
für mich als Mensch. Ich hoffe nur, dass ich euch so viel gegeben
habe, wie ihr mir gegeben habt. Über meine Arbeit und mein Leben
in Österreich haben mein Bild von Europa und auch mein Selbstbild
sich verändert. Bevor ich nach Europa geflogen bin, wollte ich ein
europäischer Mensch werden. Ich dachte, dass wir Amerikaner ganz
unwissend seien und nicht wüssten, zum Beispiel, wie man gesund
isst und wie man wirklich auf unsere Umwelt aufpasst. Ich habe
mich gefreut, ein ziemlich fremdes Land zu entdecken, mit einer
ganz anderen Kultur, die eine lange und tief verwurzelte Geschichte
hat. Ich hatte mir nichts wirklich genau vorgestellt, sondern nur ein
vages Bild von Bergen und freundlichen Menschen, die vielleicht
Lederhosen tragen und hauptsächlich Würste und Kartoffeln essen.
Diese fremden Menschen würden auch wissen, was das Leben
wirklich heißt, nämlich Familie, Freunde, Freude und Güte, ohne
Konsumgesellschaft, die wir Amerikaner schätzen. In vielen
Hinsichten stimmt das Bild, das ich mir vorgestellt hatte, aber
natürlich nicht ganz. Anscheinend schätzt ihr auch Konsumgesellschaft und sogar Fastfood genau so
viel, wie der durchschnittliche Amerikaner! Auch tragt ihr nur selten Lederhosen (naja, schon ein
bisschen öfter...) und esst Würste und Kartoffeln ziemlich oft, aber sowieso nicht die ganze Zeit. Die
Mode, die Musik, was im Fernseher ist, ist mir so vertraut, dass ich es manchmal nicht fassen kann,
dass ich auf der anderen Seite der Welt bin. Also ist Österreich tatsächlich nicht so fremd, wie ich
vorher gedacht hatte, dass es sein würde. Die wichtigste Sache ist aber, ich habe es zum ersten Mal
gelernt, mein eigenes Land und dadurch meine Stelle in der Welt als Amerikanerin wirklich schätzen
zu wissen. Als ich euch mein Land und meine Kultur vorgestellt habe, habe ich selber so viel über
Amerika entdeckt, was mich fasziniert und sogar ein kleines bisschen stolz gemacht hat. Erst jetzt
kann ich sagen, dass ich es weißt, was es heißt, “proud to be an American“zu sein und dass es nichts
mit der Außenpolitik zu tun haben muss. Gewiss ist das ein sehr großes Geschenk.
Ganz liebe Grüße, herzlichen Dank und alles, alles Gute.
PS: Bitte schickt mir ein E-mail, wenn ihr in Amerika seid oder sein wollt! bergwiese@gmail.com
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Catherine