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klar im Cockpit - GIT Verlag

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A u t o m A t i o n<br />

�<br />

Abb. 3: Bildaufnahme<br />

derselben IO­Teile<br />

wie in Abbildung 1<br />

mit neuem Beleuchtungskonzept.<br />

tungssystem kam die NeuroCheck-Power-<br />

Box mit Pentium 4-Prozessor, Windows<br />

XP Professional, IEEE 1394-Schnittstelle<br />

und einer Profibus-Interfacekarte für die<br />

Prozesskommunikation zum Einsatz. Alle<br />

Komponenten wurden in ein Umgehäuse<br />

mit Peltierkühlelement eingebaut.<br />

Die Prüfprogrammstruktur gliedert<br />

sich in verschiedene Einzelaufgaben und<br />

wurde auf Basis der Premium-Edition<br />

der parametrierbaren Standardsoftware<br />

NeuroCheck, Version 5.1, erstellt. Die<br />

entwickelten Prüfprogramme bestehen<br />

aus verschiedenen Einzelprüfungen in<br />

hierarchischer Struktur mit mehreren<br />

sequenziell aneinander gereihten Prüfschritten.<br />

Die Software stellt sowohl Entwicklungs-<br />

als auch Laufzeitumgebung<br />

unter einer Oberfläche zur Verfügung.<br />

Die Prüfprogramme sind dadurch jederzeit<br />

direkt am System erweiterbar. Sie<br />

werden aus verschiedenen Bibliotheksfunktionen<br />

graphisch-interaktiv zusammengestellt<br />

und parametriert. Eine Programmierung<br />

des Systems ist hierzu<br />

nicht erforderlich.<br />

Die Bildaufnahme erfolgt <strong>im</strong> Blitzbetrieb<br />

der digitalen FireWire-Kamera. Über deren<br />

Flash-Ausgang und mit Hilfe eines<br />

Blitzmoduls wird die Beleuchtung <strong>im</strong> Moment<br />

der Bildaufnahme und nur für die<br />

Dauer der eingestellten Kamera-Shutterzeit<br />

aktiviert. Diese Betriebsart erhöht die<br />

Lebensdauer der LED-Beleuchtung und<br />

gestattet es zusätzlich, diese mit einer höheren<br />

Lichtleistung zu betreiben, um<br />

Fremdlichteinflüsse zu reduzieren.<br />

Nach einer <strong>im</strong> ersten Schritt erfolgten<br />

Lageerkennung des Bauteiles <strong>im</strong> Bild erfolgt<br />

die Bildvorverarbeitung für die Kratzer-<br />

und Mackenerkennung. Durch Anwenden<br />

von kombinierten Filterverfahren<br />

werden die relevanten Strukturen herausgearbeitet.<br />

Die feine Oberflächenstruktur<br />

des Schliffbildes wird hierbei unterdrückt.<br />

Gerade bei schmalen langen Objekten<br />

besteht die Gefahr, dass nicht die gesamte<br />

Länge zusammenhängend erzeugt werden<br />

kann. Aus diesem Grund wurde in<br />

dieser Aufgabe eine Funktion verwendet,<br />

die eine Verbindung von benachbarten<br />

Objekten gestattet. Durch die intelligent<br />

46 Inspect 4/2006<br />

eingesetzte Vorverarbeitung reduziert<br />

sich die komplexe Aufgabenstellung letztendlich<br />

auf die Bewertung von dunklen<br />

Objekten, die sich von der hellen Oberfläche<br />

abheben. Die Merkmale für die Beurteilung<br />

sind Kontrast, Flächen, Achsenlängen<br />

und Forminformationen.<br />

Für den zweiten Aufgabenteil, die Erkennung<br />

von Ausbrüchen an der Außenkontur,<br />

wird das bereits vorverarbeitete<br />

Bild verwendet und die Welligkeit der<br />

Originalkontur zu einem dynamisch erzeugten<br />

Ausgleichskreis berechnet.<br />

Rückschlag …<br />

� Abb. 2: Grauwertschwankung<br />

von<br />

IO­Teilen in Abhängigkeit<br />

des<br />

Werkzeugzustandes<br />

Die Inbetriebnahme und Testphase anhand<br />

vorliegender Fehler- und Serienteile<br />

zeigte, dass die Aufgabe sicher gelöst werden<br />

kann. Mit Anlauf der Serienfertigung<br />

wurden die Teile zur Kontrolle noch zusätzlich<br />

per manueller Sichtprüfung gegen<br />

geprüft. Anfangs konnten die Ergebnisse<br />

der Testphase bestätigt werden. Zur<br />

Überraschung aller Beteiligten ändert<br />

sich das Aussehen der Teile jedoch nach<br />

Tagen schleichend und erhöhte die Fehlerquote<br />

des Bildverarbeitungssystems.<br />

Untersuchungen ergaben, dass sich das<br />

Aussehen der Oberfläche je nach Zustand<br />

der Schleifscheibe grundlegend ändert.<br />

Der Grauwert der IO-Fläche variiert zwischen<br />

ca. 20–255, je nach Zustand des<br />

Werkzeugs. Nachdem die Scheibe wieder<br />

abgerichtet wird, ist die Oberfläche der<br />

Teile wieder wie erwartet hell – direkt vor<br />

dem Abrichten war diese noch dunkel.<br />

Die Problematik, die sich hier aufzeigt,<br />

scheint auf den ersten Blick unlösbar. Die<br />

bisher dunklen Fehlstellen gehen in der<br />

Oberfläche unter.<br />

„Herausforderungen annehmen und<br />

Lösungen finden sind ein Grundsatz für<br />

die Ingenieure der NeuroCheck-Applikationsabteilung“,<br />

beschreibt Dirk Zinnäcker,<br />

Leiter der Applikationsabteilung,<br />

das Firmen-Motto bei der Projektbearbeitung.<br />

Ein neuartiges Beleuchtungskonzept<br />

war erforderlich, um den auftretenden<br />

Effekt ausgleichen zu können. In<br />

einem Brainstorming sind die Erfahrungen<br />

der Mitarbeiter zusammengefasst<br />

und verschiedene Möglichkeiten erörtert<br />

worden. Das Ergebnis ist ein<br />

Beleuchtungssystem, das durch Verwendung<br />

von Kombinationen unterschiedlicher<br />

Beleuchtungen die Helligkeitsunterschiede<br />

kompensieren kann.<br />

Für die Lösung der Aufgabe werden direkt<br />

aus dem Prüfprogramm heraus verschiedene<br />

Beleuchtungen ausgewählt und<br />

geblitzt von der Kamera aufgenommen.<br />

Die Blitzansteuerung erfolgt über den<br />

Flash-Ausgang der Kamera mit Hilfe eines<br />

Blitzmoduls. Die jeweilige Beleuchtung<br />

wird <strong>im</strong> Moment der Bildaufnahme und<br />

nur für die Dauer der eingestellten Kamera-<br />

Shutterzeit aktiviert. Um die jeweils<br />

opt<strong>im</strong>ale Helligkeit der Bildaufnahme in<br />

jeder Beleuchtungssituation zu erreichen,<br />

wird eine Umsteuerung der Kameraparameter<br />

aus dem Prüfprogramm heraus<br />

<strong>im</strong> laufenden Betrieb vorgenommen.<br />

Die erforderlichen Änderungen der<br />

bisherigen Auswertestrategie wurden<br />

durch die einfach zu bedienende Soft-<br />

� Abb. 4: System zur Oberflächeninspektion<br />

geschliffener Bauteile<br />

� Abb. 5: Prüfprotokoll direkt aus<br />

dem System heraus

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