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klar im Cockpit - GIT Verlag

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C o n T r o l<br />

Dem Täter auf der Spur<br />

Ein nebliger Novembermorgen in Berlin-<br />

Adlershof. Kommissar Klein fröstelt es.<br />

Nicht nur wegen des Toten, der <strong>im</strong> frisch<br />

zertrampelten Gras vor ihm liegt. Der leh-<br />

mige Boden weist eine Reihe deutlich<br />

sichtbarer Spuren auf …<br />

Spätestens jetzt weiß der Kr<strong>im</strong>i-Kenner:<br />

Der Fall ist so gut wie gelöst. Die Spurensicherung<br />

wird die Schuhabdrücke aufnehmen,<br />

in eine gigantische Datenbank<br />

füttern und nach der einen oder anderen<br />

Verfolgungsjagd den Täter anhand seiner<br />

Schuhe identifizieren.<br />

Aber wie geht das eigentlich ?<br />

Spurensuche mit SCHARS<br />

Das geht schnell, sicher und gut dokumentiert<br />

mit der Bilddatenbank SCHARS,<br />

dem Schuhspur- und -muster- Archivierungs-<br />

und Retrieval-System. Dieses System<br />

wurde entwickelt für Aufnahme,<br />

Beschreibung und Wiederauffinden von<br />

bildlich vorliegenden Spuren, so wie sie<br />

vorwiegend <strong>im</strong> kr<strong>im</strong>inaltechnischen<br />

Umfeld und in Sicherheitsbereichen<br />

auftreten.<br />

SCHARS ist in direkten<br />

fachlichen Konsultationen<br />

und Beratungen<br />

mit Experten des<br />

Landeskr<strong>im</strong>inalamtes<br />

Brandenburg entstanden.<br />

Es ist in diversen<br />

Landeskr<strong>im</strong>inalämtern<br />

und Polizeipräsidien<br />

<strong>im</strong> Einsatz.<br />

Obwohl für Schuhspuren<br />

und Schuhsohlenmuster<br />

ausgelegt,<br />

kann<br />

72 Inspect 4/2006<br />

Bildverarbeitung für Polizei und Sicherheitsdienst<br />

das System aber mit den identischen<br />

Charakteristiken auch für Reifenspuren<br />

oder verwandte Bildklassen eingesetzt<br />

werden. Zur Bildgewinnung kann neben<br />

Flachbettscannern, insbesondere aufgrund<br />

der Reliefinformation in den realen<br />

Objekten, auch Kameratechnik mit<br />

Framegrabbern genutzt werden. Verbunden<br />

mit der bildlichen Charakteristik<br />

der Spur ist eine Vielzahl von alphanumerischen<br />

Informationen für den Anwender<br />

relevant, z. B. die Tatort- und<br />

Tatzeitbeschreibung. Diese Daten werden<br />

entsprechend mit bearbeitet bzw.<br />

ausgewertet.<br />

Dem Nutzer wird vom System sowohl<br />

für den Prozess der Kodierung, d. h. der<br />

Ablage seines Spur- und Vergleichsmaterials<br />

in einer Bilddatenbank, als auch für<br />

den Prozess der Suche in dieser Bilddatenbank<br />

eine automatisierte Unterstützung<br />

über indexierte Teilbilder bzw.<br />

Icons gegeben. Seinen Einsatz findet das<br />

System überall dort, wo die potentiell<br />

auftretende Bildmenge nach bildlichen<br />

Grundmustern und weiteren Regelmäßigkeiten<br />

in (möglichst kleine) Teilmengen<br />

sinnvoll klassifizierbar ist.<br />

Funktionsweise und Features<br />

SCHARS umfasst einen Kern, in<br />

dem die Daten, die Informationen,<br />

das Bildhandling und Abläufe,<br />

die sich innerhalb einer Nutzerklasse<br />

weitestgehend gleichen,<br />

enthalten sind. Die<br />

charakteristischen Informationen<br />

der einzelnen Nutzer,<br />

z. B. anwendungsabhängige<br />

Verwaltungsdaten oder fallspezifische<br />

Daten, sind in nutzerspezifischen<br />

Aufsätzen untergebracht.<br />

Diese Struktur erlaubt<br />

eine einfache Anpassung des Systems<br />

an neue Nutzerforderungen.<br />

Das System ist als<br />

Windows-Applikation<br />

in C++ programmiert<br />

und lässt die Bildakquisition<br />

über beliebigeEingabegeräte<br />

(Scanner,<br />

Kamera, Kamerascanner<br />

etc.) zu.<br />

Spezialhard<br />

Abb. 1: „SCHARS“ Schuhspur- und -muster-<br />

Archivierungs- und Retrieval-System“<br />

ware, bspw. Framegrabber mit eigenen<br />

Prozessoren für die Abarbeitung der<br />

bildspezifischen Prozeduren, kann je<br />

nach Anforderung integriert werden. Sowohl<br />

der Ergebnisausdruck bildlich vorliegender<br />

Daten als auch von vorgefertigten<br />

Textbausteinen in Form einer<br />

automatisierten Protokollierung werden<br />

unterstützt. Die Netzwerkfähigkeit ist gegeben,<br />

aktuelle Standards sind eingehalten.<br />

Als „features“ sind u. a. unterschiedliche<br />

Retrievalstrategien, Verknüpfungen<br />

und Ausschlüsse enthalten. Die effektive<br />

Inspektion größerer Bildmengen wird<br />

durch temporäre Klassenbildung unterstützt.<br />

Für die Ergebnisinspektion und<br />

die Bearbeitung der Bilder ist eine ganze<br />

Palette von Bildverarbeitungsfunktionen<br />

<strong>im</strong>plementiert. Neben einer Reihe nutzerfreundlicher<br />

Fensterfunktionen, z. B.<br />

Zooming, steht gleichfalls eine Messfunktion<br />

mit variabler Skalierungsmöglichkeit<br />

für die Kodierung zur Verfügung.<br />

Das SCHARS ist eine Bilddatenbank<br />

mit iconunterstützter Indexierung, ein<br />

Werkzeug, mit dem für den Kr<strong>im</strong>inalisten<br />

die Zeit für die operative Spurenauswertung<br />

sowohl bei der Kodierung von<br />

Schuhspuren und -mustern als auch bei<br />

der Recherche in den zugehörigen Datenbanken<br />

verkürzt wird.<br />

Täter gefasst.<br />

� Kontakt<br />

Dipl.-Inf. Christian Feist<br />

Dipl.-Inf. Ralf Knöfel<br />

Gesellschaft zur Förderung<br />

angewandter Informatik, Berlin<br />

Tel.: 030/6392-1608<br />

Fax: 030/6392-1661<br />

feist@gfai.de<br />

knoefel@gfai.de<br />

www.gfai.de

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