klar im Cockpit - GIT Verlag
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A u t o m A t i o n<br />
Pfand,<br />
wem Pfand gebührt<br />
Zur Jahrtausendwende war die gängige Meinung, dass Bildverarbeitung zu teuer für ein<br />
Pfandsystem sei. Sechs Jahre später hat sie sich ökonomisch durchgesetzt und stellt<br />
das zentrale Element für eine sichere und zuverlässige Annahme von Einweggetränke<br />
verpackungen dar. Obwohl durch System und Vorgabenänderungen viele Hürden in kürzes<br />
ter Zeit zu nehmen waren, werden seit dem 1. Mai 2006 deutschlandweit Dosen und Mehr<br />
wegflaschen in einem einheitlichen Pfandsystem entgegengenommen. Mittendrin bei der<br />
Realisierung: Die Komponenten und das Knowhow der Matrix Vision GmbH.<br />
Die Aussage „in kürzester Zeit“ kann der<br />
eine oder andere auch zynisch auffassen.<br />
Immerhin ist durch die „Verordnung<br />
über die Vermeidung und Verwertung<br />
von Verpackungen“ von 1991 durch den<br />
damaligen Bundesumweltminister Klaus<br />
Töpfer aus ökologischen Gründen der<br />
Grundstein für das heutige Pfandsystem<br />
gelegt worden. In Folge dieser damaligen<br />
Best<strong>im</strong>mungen wurde seit dem 1. Januar<br />
2003 ein Pflichtpfand für Getränkeverpackungen<br />
erhoben, außerdem wurde<br />
der Wirtschaft neun Monate Zeit eingeräumt,<br />
um das System umzustellen. Da<br />
stellt sich doch die Frage, warum es bis<br />
2004 noch <strong>im</strong>mer kein einheitliches<br />
Pfandsystem gab?<br />
Abb. 1: Pfandlogo der Deutschen Pfandsystem<br />
GmbH<br />
54 Inspect 4/2006<br />
Intelligente Kamera validiert Einweggetränkeverpackungen<br />
Obgleich sich der Handel am 1. Oktober<br />
2003 zu einem einheitlichen System<br />
verpflichtete, verzögerte sich die Einführung<br />
dieses Systems. Eine Verfassungsbeschwerde<br />
und ein Urteil des<br />
Europäischen Gerichtshof (C463/01,<br />
14. Dezember 2004), welches das Dosenpfand<br />
bestätigte, aber den ausländischen<br />
Getränkeherstellern mehr Zeit einräumte,<br />
verhinderte eine schnelle Umsetzung<br />
des Pfandsystems und sorgte für<br />
sog. Insellösungen einzelner Handelsketten.<br />
Erst <strong>im</strong> Juni 2005 wurde die Deutsche<br />
Pfandsystem GmbH (kurz DPG) gegründet<br />
und mit der Aufgabe betraut, bis<br />
zum 1. Mai 2006 bundesweit ein einheitliches<br />
Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen<br />
zu schaffen.<br />
Neues Pfandlogo mit neuem Sicherheitsverfahren<br />
Als einziges Erkennungsmerkmal besaßen<br />
Einweggetränkeverpackungen bislang<br />
einen Barcode. Mit Pfandautomaten<br />
und industrieller Bildverarbeitung<br />
konnten so innerhalb der einzelnen<br />
Insellösungen Getränkeverpackungen<br />
klassifiziert und ohne Personal entgegengenommen<br />
werden. Die neue Verpackungsordnung<br />
verpflichtet nun die<br />
Händler mit einer Verkaufsfläche ab 200<br />
m², auch sämtliche Getränkeverpackungen,<br />
die sie selbst nicht in Verkehr gebracht<br />
haben, anzunehmen. Damit die<br />
Händler zwischen Verpackungen aus<br />
dem deutschen Pfandsystem und ausländischen<br />
Verpackungen unterscheiden<br />
können, hat die DPG mit dem Pfandlogo<br />
ein weiteres Erkennungsmerkmal eingeführt.<br />
Mit diesem Logo sind die Händler<br />
vor Pfandbetrugsversuchen sicher.<br />
Um das Pfandlogo fälschungssicher zu<br />
machen, wurde zunächst ein UVVerfahren<br />
getestet. Nachdem aber <strong>im</strong> November<br />
2005 das UVSicherheitsverfahren in<br />
einem Feldversuch überlistet wurde, entschied<br />
sich die DPG für ein Infrarot<br />
Sicherheitsverfahren. Mit Unterstützung<br />
von Matrix Vision und anderen Bildverarbeitern<br />
wurde das Sicherheitsverfahren<br />
definiert und ein eng gesteckter Zeitplan<br />
für eine Neuentwicklung eines<br />
Lesesystems für das Pfandlogo ausgearbeitet.<br />
Die Neuausrichtung des Sicherheitsverfahrens<br />
sechs Monate vor der<br />
Einführung hatte jedoch einen Nachteil:<br />
Die Hersteller von Rücknahmeautomaten<br />
konnten in der verbleibenden Zeit keine