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Mehrsprachigkeitskonzept – Tertiärsprachen – Deutsch nach Englisch

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Kinder im Grundschulalter für Fragen des Sprachvergleichs aufgeschlossen sind und<br />

ihren Lernprozess zu beschreiben und zu diskutieren in der Lage sind (Christ 2000, 6).<br />

3.4.2. II. Prinzip: Verstehen als Grundlage und Ausgangspunkt des Lernens<br />

Es wurde weiter oben schon betont, wie wichtig der Verstehensaspekt für das<br />

<strong>Tertiärsprachen</strong>lernen ist. Er ist die Grundlage und der Ausgangspunkt des Lernens im<br />

Allgemeinen und des Fremdsprachenlernens im besonderen. Es geht beim Verstehen<br />

im <strong>Tertiärsprachen</strong>unterricht eigentlich um Fragen der Informationsverarbeitung, um<br />

die Wahrnehmung, Integration und Verankerung des Neuen (Sprache und Verfahren<br />

des Sprachenlernens) im Gedächtnis schon vorhandene Wissens- und Erfahrungsbestände.<br />

Verstehen bedeutet also zunächst, ähnliche (oder gegensätzliche) sprachliche Phänomene<br />

im Vergleich der vorhandenen Sprachen mit der neuen Sprache wahrzunehmen<br />

und so einzuordnen und im Gedächtnis zu verankern, dass sie wieder aktiviert werden<br />

können, wenn man sie braucht. Verstehen bedeutet auch, sich bewusst mit dem eigenen<br />

Lernverhalten auseinander zu setzen.<br />

Verstehen vollzieht sich zunächst oft als „stummer Prozess“ der Auseinandersetzung<br />

mit einem neuen Phänomen (wahrnehmen; <strong>nach</strong>denken; vergleichen; interpretieren;<br />

Vermutungen anstellen und Hypothesen bilden; einordnen und andocken; etc.). Die<br />

Aufgabe des Unterrichts wäre es dann, diese stummen Prozesse im Kopf „zur Sprache<br />

zu bringen“ und diese Verstehensprozesse zu besprechen. Wir stoßen also auch an<br />

dieser Stelle wieder auf die schon erwähnte „Kultur des lauten Denkens“ im<br />

fremdsprachlichen Unterricht. Dieses diskursive „Sprechen zur Sache“, das im<br />

Anfangsunterricht vor allem in der Muttersprache erfolgt, ist ein charakteristisches<br />

didaktisches Element des <strong>Tertiärsprachen</strong>lernens auf der Grundlage des Verstehens. Es<br />

ergänzt die Entfaltung der partnerbezogenen Sprachverwendung in Alltagskontexten.<br />

Verstehen entfalten bedeutet deshalb im Unterricht den Lernenden<br />

� zum einen gezielt ausgewählte, transferierbare und integrierbare Texte zur<br />

Entwicklung des Verstehens anzubieten (z.B. in synthetischen oder authentischen<br />

Paralleltexten in den vorhandenen Sprachen, die man selbst vergleichend<br />

auswerten kann; in der Aktivierung der genannten „Verstehensbrücken“, z.B. in<br />

der Wortschatz- und Grammatikarbeit).<br />

� zum anderen geht es auch darum, den Lernenden mehr redundantes „sprachliches<br />

Spielmaterial“ anzubieten als sie aktiv beherrschen sollen und ihnen zu helfen, sich<br />

in diesem Angebot zu orientieren (was brauche ich davon für welchen Zweck?).<br />

Das führt uns zum nächsten Prinzip:<br />

3.4.3. III. Prinzip: Inhaltsorientierung<br />

Im <strong>Tertiärsprachen</strong>unterricht sind die Lernenden älter als beim Erlernen der ersten<br />

Fremdsprache, in unserem Beispiel-Modell „<strong>Deutsch</strong> <strong>nach</strong> <strong>Englisch</strong>“ schon<br />

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