Mehrsprachigkeitskonzept – Tertiärsprachen – Deutsch nach Englisch
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Es setzt sich Ziele: Was will ich lernen? Wie will ich lernen?<br />
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Es bewertet die Folgen seiner Handlungen: Was/Wie habe ich gelernt? Was/Wie<br />
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will ich weiter lernen?<br />
Einblicke in die Erforschung der Erwachsenenbildung und in die<br />
Jugendforschung<br />
Aus den Forschungen zur Erwachsenenbildung wissen wir, dass etwa 50% der<br />
Teilnehmenden an fremdsprachlichen Kursen keine Fremdsprache gelernt haben, dass<br />
sie obendrein lernentwöhnt und lernungewohnt sind. Sie haben einfach vergessen oder<br />
gar nicht wahrgenommen, dass es bestimmte günstige und ungünstige Lernverfahren<br />
gibt und wie man sie anwendet. Sie haben auch verdrängt, wie man mit Lernpensen,<br />
mit dem entstehenden Lerndruck und mit den unterschiedlichen Lernmöglichkeiten<br />
umgeht. Hier gilt es, Verdrängtes wieder bewusst zu machen und zu reaktivieren und<br />
vielleicht sogar neue Einsichten zu vermitteln.<br />
Erwachsene sind von ihrer Persönlichkeit her auf Selbststeuerung angelegt. Sie<br />
bestimmen über sich und ihr Leben; sie haben es gelernt, in Beruf und Gesellschaft<br />
soziale Aufgaben zu übernehmen und sie mit gezieltem Vorgehen zu verbinden.<br />
Erwachsene haben es in der Familie und in der Gesellschaft zu festen Positionen<br />
gebracht, die beim Problemlösen über gezielte Vorgehensweisen verfügen. Eine<br />
Fremdsteuerung ist für sie nicht denkbar.<br />
Erwachsene sind oft in ihrer Identität bereits festgelegt. Fremdgesteuerte Regulierungen<br />
widersprechen ihrem Selbstverständnis und ihrem individuellen Lebens- und<br />
Arbeitsrhythmus.<br />
Erwachsene in Fortbildungskursen kommen oft aus einem anderen als dem europäischen<br />
Kulturkreis. Sie haben dadurch meist auch andere Lerngewohnheiten erworben,<br />
die z.T. mit dem Verständnis des ‚neuen Lernens‘ nicht konform gehen. Hier gilt es,<br />
vorsichtig und schrittweise eine Umorientierung des Denkens, des Selbstverständnisses<br />
und des Verständnisses der Rollen anderer zu entwickeln.<br />
Besonders die Jugendlichen sind es, die ihrerseits lernen müssen, sich selbst und die<br />
Lehrkräfte im Lernprozess anders zu sehen. Überflutet durch neue Medien wie etwa<br />
Fernsehen und Internet, übersättigt durch Motivationstricks der Showmaster und<br />
Moderatoren ging vielen von ihnen das Staunen und die gespannte Erwartung verloren.<br />
Das Motto war stattdessen: Let’s have fun! Genuss sofort! Für sie war es der<br />
Normalfall, in allen Lebenslagen Spaß zu haben. Lehrer sind jedoch keine Showmaster<br />
und keine Zirkuspferde, die anderen Vergnügen bereiten. Der Alltag des Lernens stellt<br />
sich anders dar: Schule ist Wirklichkeit, sie bedeutet Verantwortung, und Lernerfolge<br />
sind in der Regel ohne ernsthafte geistige Anstrengung nicht denkbar. Es wird<br />
notwendig sein, auf dem Wege zum selbstverantworteten Lernen hier ein Umdenken zu<br />
initiieren und den Lernenden die dazu notwendigen Hilfen zu geben.<br />
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