Mehrsprachigkeitskonzept – Tertiärsprachen – Deutsch nach Englisch
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1. Zur Einführung<br />
Britta Hufeisen / Gerhard Neuner<br />
Das Projekt „Mehr als eine Fremdsprache effizient lernen <strong>–</strong> <strong>Tertiärsprachen</strong> lehren und<br />
lernen in Europa, Beispiel: <strong>Deutsch</strong> <strong>nach</strong> <strong>Englisch</strong>“ wurde im Rahmen des mediumterm<br />
programme of activities 2000-2003 des European Centre for Modern Languages<br />
(Graz) in Kooperation mit dem Goethe Institut Inter Nationes gefördert.<br />
Als <strong>Tertiärsprachen</strong> bezeichnet man diejenigen Fremdsprachen, die in der zeitlichen<br />
Abfolge <strong>nach</strong> einer ersten Fremdsprache, d.h. als 2., 3., 4., etc. erlernt werden (vgl.<br />
Hufeisen, 1991).<br />
Das Projekt konzentrierte sich auf die Frage, wie das Lehren und Erlernen der<br />
<strong>Tertiärsprachen</strong> unter bewusstem Einbezug vorhandener Sprachkenntnisse und<br />
Sprachlernerfahrungen (Muttersprache; erste Fremdsprache) effizienter gestaltet<br />
werden kann.<br />
Die Konstellation der Sprachenfolge „<strong>Englisch</strong> als erste Fremdsprache und <strong>Deutsch</strong> als<br />
zweite Fremdsprache“ ist im schulischen Fremdsprachenangebot in vielen Ländern<br />
weit verbreitet (Beginn des Unterrichts in der ersten Fremdsprache im Alter von<br />
9-10 Jahren; Einsetzen der zweiten Fremdsprache im Alter von etwa 13-14 Jahren).<br />
Aus diesem Grund wurde im vorliegenden Projekt die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Europäischen Fremdsprachenzentrum / Graz und dem Goethe Institut Inter Nationes /<br />
München vereinbart.<br />
Anzumerken ist, dass im Schulbereich das Erlernen der ersten Fremdsprache nicht<br />
abgeschlossen ist, wenn der Unterricht in der/den Folgefremdsprache/n einsetzt. Für die<br />
institutionelle Organisation des Fremdsprachenangebots im Schulbereich ist also<br />
einerseits die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Fremdsprachen charakteristisch<br />
(z.B. <strong>Deutsch</strong> <strong>nach</strong> <strong>Englisch</strong>), andrerseits ist der Lernprozess durch das gleichzeitige,<br />
parallele Erlernen mehrerer Fremdsprachen auf unterschiedlichem Kompetenzniveau<br />
gekennzeichnet (z.B. <strong>Deutsch</strong>lernen mit schon vorhandenen <strong>Englisch</strong>kenntnissen ‚im<br />
Kopf“).<br />
Im Rahmen der Projektorganisation wurden zunächst in den beiden ersten <strong>–</strong> von<br />
insgesamt fünf <strong>–</strong> Tagungen (Graz, 2000; München, 2001) die grundlegenden<br />
Bedingungen des <strong>Mehrsprachigkeitskonzept</strong>s eruiert (z.B. sprachen- und bildungspolitische<br />
Aspekte; institutionelle Bedingungen; linguistische und lerntheoretische<br />
Grundlagen; didaktisch-methodische Prinzipien des <strong>Tertiärsprachen</strong>unterichts; vgl.<br />
dazu den Projektbericht zum Workshop Nr. 11/2000, Graz, Oktober 2000). Auf dieser<br />
Grundlage wurden in den folgenden Tagungen (Riga/Lettland, 2001; Biel/Schweiz,<br />
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