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Teil 2 Oberkreide

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Fossilien der <strong>Oberkreide</strong><br />

Ein Sammler von Fossilien auf der Düneninsel bei Helgoland muß sich mit den hier<br />

vorliegenden andersartigen Verhältnissen vertraut machen. Ähnlich wie beim Sammeln<br />

von Versteinerungen aus eiszeitlich verfrachteten Geschieben, hat er kaum<br />

die Möglichkeit, seine Funde aus dem anstehenden Gestein zu bergen. Denn nur<br />

in ganz seltenen Fällen werden bei extremen Niedrigwasserständen die vor der<br />

Düneninsel unter Meeresbedeckung liegenden Schichten überhaupt sichtbar! Vielmehr<br />

ist er darauf angewiesen, die durch das Brandungsgeschehen auf den Strand<br />

geworfenen Fossilien zu finden oder aber die verfrachteten Gerolle auf Fossilien zu<br />

untersuchen.<br />

Gegenüber den Versteinerungen, welche aus den vorwiegend tonigen Schichten<br />

der Unterkreide leicht ausgewaschen werden, sind die Organismenreste aus den<br />

kalkigen Sedimenten der <strong>Oberkreide</strong> so innig mit dem Gestein verbunden, daß sie<br />

- von wenigen Ausnahmen abgesehen - zumeist nicht als vollständige Einzelfossilien<br />

aufgesammelt werden können. Die Ausnahmen betreffen jene Fossilien, die so<br />

widerstandsfähig sind, daß sie beim Zerreiben der Kreidegerölle in der Brandung<br />

regelrecht übrigbleiben. Bei diesen handelt es sich einmal um die aus festem Calcitgefüge<br />

bestehenden Belemniten, sodann besonders um die in Feuerstein überlieferten<br />

Fossilien (vergl. Kapitel: Zur Entstehung der Kreide-Feuersteine). Letzteren<br />

fehlt in den meisten Fällen zwar die ursprüngliche Schale (weil diese abgerollt<br />

ist), jedoch zeigen sie als Steinkern (vergl. <strong>Teil</strong> 1, S. 31) oft sehr schön den Abdruck<br />

bzw. den Ausguß der Schaleninnenseite, wie z.B. bei irregulären Seeigeln.<br />

In der Schichtfolge der <strong>Oberkreide</strong> sind Schwämme (Spongien) als häufige Fossilformen<br />

vertreten (Taf. 1 bis 4). Sie lassen sich allerdings fast nur in Feuerstein-Erhaltung<br />

finden, da ihr poröses Skelett in der Schreibkreide sonst weitgehend zerfallen<br />

ist. Die Schwämme sind eine in vorzeitlichen und heutigen Meeren weit verbreitete<br />

Gruppe der niederen Tiere von einfachem Bau (vergl. Abb. 6). Sie stellen eine<br />

untere Entwicklungsstufe der vielzelligen tierischen Organismen dar. Die festsitzenden<br />

Schwammkörper zeigen eine durch nadelige Skelettelemente (Skleren)<br />

versteifte ursprünglich poröse Wandstruktur, die einen inneren Hohlraum umschließt.<br />

Seltener treten unter dem Fundgut die nur wenige Zentimeter Größe erreichenden<br />

Korallen auf (Taf. 5 und 31). Sie sind als kleine becherförmige Kalkgebilde mit radial<br />

verlaufenden inneren Wänden (Septen) in den weißen Kreidegesteinen nicht<br />

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