Teil 2 Oberkreide
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Zur Entstehung der Kreide-Feuersteine<br />
Feuerstein, auch Flint genannt, ist bei Helgoland auf die Schichten der <strong>Oberkreide</strong><br />
beschränkt und tritt in Form einzelner Lagen von dunklen und plattigen knolligen<br />
Konkretionen vor allem in den hellen schreibkreideartigen Kalken auf. Die Feuersteine<br />
bestehen aus wasserhaltiger Kieselsäure und sind wesentlich härter als die<br />
sie einbettenden Kreidekalke. Werden sie vom Meer aus der Schreibkreide ausgespült,<br />
können sie wegen ihrer Härte oft auch als wallartige Anhäufungen über<br />
sehr lange Zeiträume auf den Stränden erhalten bleiben (z.B. die »Aade« am Südstrand<br />
der Düne). Allerdings sind sie auf Helgoland und der Düneninsel mit Flintgeschieben<br />
untermischt, die von Gletschern der Eiszeiten aus dem südlichen Ostseeraum<br />
sowie auch durch den Menschen als Baustoff vom Festland herantransportiert<br />
wurden.<br />
Man nimmt heute an, daß sich die Feuersteine im bereits abgelagerten, aber noch<br />
wasserreichen Sediment (frühdiagenetisch) parallel zur ursprünglichen Schichtung<br />
gebildet haben. Dem hauptsächlich aus abgestorbenen Resten mikroskopisch kleiner<br />
einzelliger Kalkorganismen (Coccolithophoriden) bestehenden Sediment des<br />
Schreibkreidemeeres waren in geringeren Anteilen auch Reste von Kleinorganismen<br />
mit Kieselskeletten (z.B. Diatomeen und Radiolarien) sowie auch bis mehrere<br />
Millimeter große Skelettnadeln der Kieselschwämme beigemengt.<br />
Der »Skelett-Opal« dieser Einzeller und Kieselschwämme ist im kreidezeitlichen<br />
Meeressediment gelöst worden und bildet das Ausgangsmaterial für die Feuersteine.<br />
Während der Setzung des Sediments fand unter gleichzeitigem Auspressen des in<br />
ihm enthaltenen Porenwassers - darin dispers gelöst die Kieselsäure - die Bildung<br />
der Feuersteine statt. In bestimmtem Niveau unter der Grenzfläche Sediment/<br />
Meerwasser reicherte sich die Kieselsäure schichtparallel unter Verdrängung der<br />
Kalksubstanz (Metasomatose) an. Fossilien, Lebensspuren und tonige Substanzen<br />
wurden dabei von ihr eingeschlossen und konserviert.<br />
Ähnlich wie sich in übersättigter Lösung Kristallkeime bilden, an denen nachfolgend<br />
das Wachstum bevorzugt weitergeht und zu größeren Kristallen führt, kann<br />
auch für die Feuersteine angenommen werden, daß bei gegebener chemophysikalischer<br />
Voraussetzung in einer bestimmten Fläche unterhalb des Meeresbodens<br />
die Feuersteinbildung beginnt. Diese setzt sich dann über einen längeren Zeitraum<br />
fort, bis zu einem Zeitpunkt, wo durch die weitere Sedimentation der Meeresboden<br />
von dieser Feuersteinlage so weit entfernt ist, daß die Kieselzufuhr abreißt. Nun<br />
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