Teil 2 Oberkreide
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Alle Skelettelemente von Seesternen, Seelilien und Seeigeln sowie auch die entsprechenden<br />
Stiele und Stacheln sind in sich jeweils wie ein calcitischer Einzelkristall<br />
aufgebaut. Sie zerbrechen daher an diagonalen und stark glänzenden<br />
Spaltflächen wie ein Calcitkristall. Hierdurch lassen sich auch kleinste Bruchstücke<br />
der fossilen Echinodermen von allen anderen Fossilien sofort unterscheiden.<br />
Zu den Raritäten gehört der bisher einzige Fund eines relativ vollständigen Seesterns<br />
(Taf.45, Fig.3), der mit seiner Unterseite in Feuerstein eingebettet ist. Die<br />
fünfeckige Oberseite liegt frei und wird von den großen Randplatten begrenzt.<br />
Randplatten und weitere kleine Skelettelemente sind auch isoliert in den Kreidegeröllen<br />
auffindbar, werden wegen ihrer Kleinheit jedoch meist übersehen.<br />
Häufiger auf der Düne zu finden und leichter zu erkennen sind Einzelglieder aus<br />
dem Stiel von Seelilien (Taf. 47 bis 48). Eine schematische Darstellung vom Aufbau<br />
dieser Tiere gibt Abb. 7. Eine weitere Gruppe der Crinoiden hat im Laufe der Evolution<br />
den Stiel reduziert. Sie sind zu freischwimmenden Seelilien geworden. Einzelne<br />
Kelchplatten und Armelemente dieser weltweit im höchsten Santon auftretenden<br />
Leitform konnten in einigen Gerollen gefunden und herauspräpariert werden<br />
(Taf. 46).<br />
Neben den Inoceramen gehören die Seeigel zu den häufigsten Fossilien der Helgoländer<br />
<strong>Oberkreide</strong>. Zwei große und leicht unterscheidbare Gruppen treten auf.<br />
Erstens handelt es sich um reguläre Seeigel (Taf. 48, Fig. 12, und Taf. 49 bis 50),<br />
deren Gehäuse (Corona) fünfstrahlig radiär gebaut sind und bei denen Reihen mit<br />
großen Platten (Interambulacralia) mit kleinen Platten (Ambulacralia) abwechseln.<br />
Die großen Platten tragen zudem größere Stachelwarzen, auf denen die langen,<br />
bisweilen auch keulenförmigen Stacheln mit Gelenken befestigt waren. Der Mund<br />
(Peristom) befindet sich als große, runde Öffnung zentral auf der Unterseite. In ihm<br />
war der Kauapparat (»Laterne des Aristoteles«) untergebracht. Der After (Periproct)<br />
After<br />
Abb. 8: Bauplan eines regulären Seeigels.<br />
Durch die Madreporenplatte und den Steinkanal gelangt das Meerwasser in das Wassergefäßsystem.<br />
Mit Hilfe der Ampullen werden die Ambulakralfüßchen in Funktion gesetzt. Fossil<br />
erhalten sind Gehäuse, Stacheln und in seltenen Fällen auch der außerordentlich kompliziert<br />
aufgebaute Kieferapparat<br />
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