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Teil 2 Oberkreide

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Konservierung und Präpäration<br />

Helgoländer Fossilien<br />

Alle Bemühungen des Aufsammelns sind umsonst und jede Freude an der Sammlung<br />

ist dahin, wenn die Fossilien zum <strong>Teil</strong> nach sehr kurzer Zeit anfangen auszublühen<br />

und zu zerfallen! Schon vor vielen Jahrzehnten wurde von auf Helgoland tätigen<br />

Paläontologen mit großem Bedauern erkannt, daß ein <strong>Teil</strong> der Helgoländer<br />

Kreidefossilien besonders gefährdet ist. Hierunter fallen, wie jedem Sammler bekannt<br />

sein wird, in Pyrit und Markasit fossilisierte Versteinerungen. Hinzu kommt<br />

bei Helgoland sicher noch der Einfluß des salzigen Meerwassers, der diesen Zerfall<br />

beschleunigt, wenn außerdem Luft hinzutritt.<br />

Als erste Maßnahme gegen Ausblühen, Zerfall und gegen das Zersprengen ist<br />

sicher das Entsalzen der Fossilien durch mehrfaches Einlegen in Süßwasser und<br />

zwischenzeitliches langsames Trocknen zu empfehlen. Bei Versteinerungen, die<br />

aus Pyrit oder gar Markasit bestehen, ist es jedoch zusätzlich nötig, sie anschließend<br />

dauernd unter Luftabschluß aufzubewahren, was nach alter Erfahrung am<br />

wirkungsvollsten durch Einlegen in Paraffinöl geschieht. Es gibt Fossilien von Helgoland<br />

(z.B. Ammoniten und Stacheln regulärer Seeigel aus der tonigen Unterkreide),<br />

die überhaupt nur mit diesen Konservierungsmaßnahmen in der Sammlung<br />

längere Zeit überdauern! Hier liegt für jeden interessierten Sammler noch ein<br />

breites Feld zum eigenen Experimentieren. Im übrigen sei auf die umfangreiche<br />

Sammlerliteratur verwiesen, die sich mit diesem heiklen Thema ausgiebig befaßt.<br />

Eine weitere Besonderheit betrifft die Präparation der Fossilien aus den hellen,<br />

mehr oder weniger mürben und weichen schreibkreideartigen Kalken. Nach anfänglichen<br />

Versuchen, die Fossilien durch Zerschlagen der Gerolle bereits am<br />

Strand zu gewinnen, wurde diese Methode von uns fallengelassen. Die Schalen<br />

der Fossilien zerbrechen unnötig, bleiben mit ihrer Außenseite im Gestein haften<br />

(Seeigel, Inoceramen) und werden nach dieser »Mißhandlung« ziemlich wertlos.<br />

In hervorragender Weise hat sich bei der Präparation dieser Fossilien das Airbrasive-Gerät<br />

bewährt. Nach dem Prinzip des Sandstrahlgebläses wird durch eine<br />

Düse mit Spezialpulvern - in unserem Falle Natriumbicarbonat - angereicherte<br />

Preßluft zum Ausblasen der weicheren Kreidekalke benutzt, wobei die härteren<br />

Fossilreste stehen bleiben. Bei allen Objekten wird zudem unter dem Binokular gearbeitet,<br />

um sofort kleinere Einzelheiten oder Einzelteile zu erkennen, die bei der<br />

herkömmlichen Präparation ohnehin verlorengehen.<br />

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