K+H Sicherheit - NFM Verlag Nutzfahrzeuge Management
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Selbstverständlich war dieser echte<br />
Schwertransport mit umfassenden<br />
Vorplanungen verbunden und den<br />
Logistikexperten der Bohnet GmbH wurde<br />
nach eigenen Angaben ein Höchstmaß<br />
an Know-how abverlangt. Um eine<br />
reibungslose Beförderung zu gewährleisten<br />
und die verschiedenen Verkehrsträger<br />
zu koordinieren, wurde der Transport<br />
während des kompletten Ablaufs von einem<br />
erfahrenen, mehrsprachigen Projektmanager<br />
der Bohnet GmbH begleitet.<br />
Nach der Beladung auf dem Werksgelände<br />
des Kunden musste der erste Walzenständer<br />
mit Abmessungen von 11,50 m<br />
78 K&H Katalog 2013<br />
Zum Umladen der Walzenständer<br />
auf Schiffe kamen jeweils stationäre<br />
Krane zum Einsatz. (Fotos: Michael Bergmann,<br />
Bohnet GmbH, Comark d.o.o.)<br />
Länge, 4,57 m Breite und 1,90 m Höhe zu<br />
Beginn der logistischen Herausforderung<br />
auf der Straße vom Siegerland nach Gelsenkirchen<br />
transportiert werden.<br />
356 t auf exakt 200 Rädern<br />
Aufgrund des gigantischen Gewichts des<br />
Ladeguts hatte sich die Bohnet GmbH für<br />
den Einsatz eines 22-Achs-Modultrailers<br />
mit integriertem Power Booster entschieden,<br />
der von zwei MAN-Maschinen gezogen<br />
bzw. geschoben wurde – ein beeindruckender,<br />
1560 PS starker Zug mit 356 t<br />
Gesamtgewicht, die sich auf genau 200<br />
Räder verteilten.<br />
Der Transport durch<br />
Europa konnte bei Bohnet durch<br />
einen mehrsprachigen Projektleiter<br />
unterstützt werden.<br />
Steuerung per Joystick<br />
Im Laufe von drei Transportnächten ging<br />
es auf der bekannten Schwerlaststrecke<br />
kontinuierlich in Richtung Gelsenkirchen.<br />
An einigen Engstellen war ein Vorankommen<br />
aufgrund der großen starren<br />
Länge des Tiefladers jedoch nur in<br />
Schrittgeschwindigkeit möglich. Hier war<br />
es mehrfach erforderlich, die Zug- und<br />
Schubmaschine abzukoppeln und das Ladegut<br />
per Joystick um die engen Kurven<br />
zu steuern. Ein hochkomplexe Aufgabe,<br />
die von den Schwerlastexperten jedoch<br />
mit großer Routine bewältigt wurde.<br />
Zeitplan eingehalten<br />
An einigen Passagen war zudem ein<br />
Umhängen von Zug- und Schubmaschine<br />
aufgrund der Kurvenradien unabdingbar.<br />
An verschiedenen Stellen mussten außerdem<br />
Halteverbotsschilder platziert, Laternen<br />
demontiert und Stahlplatten ausgelegt<br />
werden. Nach den geplanten drei<br />
Etappen hatte der Transporter im geplanten<br />
Zeitfenster den Binnenhafen in Gelsenkirchen<br />
erreicht und der Walzenständer<br />
konnte via Fahrzeughydraulik auf<br />
spezielle Stahlblöcke abgesetzt werden.<br />
Der Schwerlaster machte sich nach der<br />
Entladung umgehend auf den Rückweg<br />
zum Beladeort, um das baugleiche zweite<br />
Ladegut auf demselben Weg zum Umschlagplatz<br />
zu befördern.<br />
Nachdem auch der zweite Walzenständer<br />
in Gelsenkirchen eingetroffen war, konnte<br />
der Kranumschlag beginnen. Im Laufe