FH D - Frank Kameier - Fachhochschule Düsseldorf
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dyn<br />
( ρ − )<br />
η = K ⋅ t ⋅ ρ<br />
(22)<br />
K<br />
η dyn : dynamische Viskosität in mPa*s<br />
K: Kugelkonstante<br />
t: Fallzeit in s<br />
L<br />
ρ K : Dichte des Kugelmaterials (Borosilicat<br />
glas bzw. Edelstahl) in g/cm 3<br />
ρ L : Dichte der Flüssigkeit (aus Aräometer-<br />
messung) in g/cm 3<br />
Bild 6 Kugelfallviskosimeter nach Höppler<br />
Die Dichte der benutzten Flüssigkeiten bestimmt man mit Hilfe von Tauchkörpern (Aräometer).<br />
Die Flüssigkeitsdichte in g/cm 3 lässt sich direkt an der Skala des Tauchkörpers entsprechend der<br />
Eintauchtiefe ablesen. Auf exakte Temperierung der Flüssigkeit ist zu achten!<br />
5. Messflüssigkeiten<br />
Als Testsubstanz für eine newtonsche Flüssigkeit dient Glycerin, ein dreiwertiger Alkohol, der<br />
üblicherweise aus Propylen synthetisiert wird. Die Viskosität in reinem Zustand beträgt ca. 1,3<br />
Pas bei Umgebungsbedingungen; durch Mischung mit Wasser lassen sich beliebige kleinere<br />
Viskositäten bis 1 mPas einstellen. Glycerin wird häufig als Feuchthalter für kosmetische<br />
Produkte, für Kopiertinten, Stempelkissen uvm. eingesetzt.<br />
Polyacrylamid (PAA) ist ein wasserlösliches Polymer mit sehr hohem Molekulargewicht, dessen<br />
Lösungen in Wasser stark strukturviskos und auch viskoelastisch sind (vergleichbar etwa dem<br />
Eiweiß; im Gegensatz zum Eiweiß kann man PAA-Lösungen aber nicht durch starke<br />
Beanspruchung "zerscheren"). Technisch wird PAA in geringen Konzentrationen in Kläranlagen<br />
als Flockungshilfsmittel eingesetzt. Geringe Zusätze etwa bei der Förderung wässriger Lösungen<br />
durch sehr lange Pipelines vermindern außerdem den Fließwiderstand; man spart also Pumpenergie<br />
ein.<br />
Aqua-Holzdekorgel ist eine wasserverdünnbare, farblose Holzlasur. Das rheologische Verhalten<br />
ist deutlich strukturviskos (typisch für die meisten Anstrichfarben) und leicht thixotrop eingestellt.<br />
Die Farbe soll lt. Hersteller vor Gebrauch nicht gerührt werden, um die anfängliche höhere<br />
Viskosität bei der Verarbeitung zu erhalten. Die Farbe tropft somit nicht vom Pinsel und wird erst<br />
beim Aufstreichen dünnflüssiger. Im aufgetragenen Zustand bleibt die niedrigere Viskosität einige<br />
Minuten erhalten, um ein gutes Ineinanderlaufen der vom Pinsel erzeugten Spuren zu<br />
gewährleisten.<br />
<strong>Kameier</strong>/Müller 10<br />
© <strong>FH</strong> <strong>Düsseldorf</strong> 2005