Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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natürliche Ligand: Sie senden ein Signal in die reicht jedoch nicht<br />
Zette, das zum Beispiel die Zellteilung oder den aus, um den T-Lym-<br />
Zetttod auslösen kann_ Solche Antikörper bezeich<br />
net man als agonistische Antikörper_ Schließlich<br />
wurde noch eine dritte Kategorie gefunden, de<br />
ren Bindung an Zelloberflächenrezeptoren ein<br />
bedeutend stärkeres Signal auslöst als der na<br />
türliche Ligand_ Hier spricht man von "supe ra go<br />
nistischen" monoklonalen Antikörpern _<br />
Die zentrale Rolle der T-Lymphozyten<br />
Das immuntherapeutische Potenzial monoklona<br />
ler Antikörper mit einer Spezifität für die Zell-<br />
phozyten aus einem<br />
ruhenden in einen<br />
aktivierten, sich<br />
durch Zellteilung<br />
vermehrenden Zu <br />
stand zu versetzen_<br />
Dafür ist ein zweites<br />
Signal erforderlich,<br />
das über den Rezep<br />
tor (D28 gegeben<br />
wird_<br />
oberflächenrezeptoren von Lymphozyten lässt sich Die natürlichen Li -<br />
am Beispiel einer Gruppe von Lymphozyten illus- ganden der (D28-<br />
Forschungsschwerpunkt<br />
"gewöhnliche"<br />
KörperzeUe<br />
trieren, die wegen ihrer Reifung im Thymus T- Moleküle finden Inaktivierung<br />
der T -Zelle, Zelltod<br />
Lymphozyten genannt werde. Sie sind die zen- sich auf so genann-<br />
tralen Koordinatoren aller Immunantworten. Fal- ten professionellen<br />
len sie aus, wie zum Beispiel bei AIDS-Patienten,<br />
bricht die Immunabwehr zusammen und sonst<br />
harmlose Umweltkeime können tödliche Infekti<br />
onen auslösen. Zusätzlich haben T-Lymphozyten<br />
die Funktion, Erreger aufzuspüren, die sich in un<br />
seren Körperzellen versteckt halten, und die be<br />
fallenen Zellen zu zerstören.<br />
T-Lymphozyten üben ihre Funktionen nicht wie<br />
die B-Lymphozyten durch die Produktion und Frei<br />
setzung löslicher Antikörper aus, sondern agie<br />
ren stets in physischem Kontakt mit anderen<br />
Zellen (Abb. 2). Dabei wird ihr Aktivierungszu<br />
stand durch das Zusammenspiel einer Reihe von<br />
Oberflächenrezeptoren mit membranständigen trieben.<br />
Liganden auf der erkannten Zelle reguliert.<br />
Von diesen Rezeptoren seien hier zwei zentrale<br />
Schaltermoleküle dargestellt, nämlich der Anti<br />
genrezeptor sowie ein Molekül, das in der Spra<br />
che der Immunologen als (D28 bezeichnet wird.<br />
Mit dem Antigenrezeptor der T-Lymphozyten ist<br />
es ähnlich wie mit den Antikörpermolekülen der<br />
B-Lymphozyten: Jeder der etwa eine Billion T-Lym<br />
phozyten eines Menschen trägt Antigenrezepto<br />
ren einer einzigartigen Spezifität. Deshalb rea<br />
giert, ähnlich wie bei den B-Lymphozyten, immer<br />
nur ein kleiner Teil der T-Lymphozyten unseres<br />
Immunsystems auf die Infektion mit einem be<br />
stimmten Erreger. Spuren dieses Erregers erkennt<br />
der T-Lymphozyt mit Hilfe seines Antigenrezep<br />
tors an der Oberfläche einer infizierten Körper<br />
zelle in Form von Erreger-Bruchstücken, die dort<br />
vorgezeigt werden . Dieses Signal Nummer eins<br />
Stimulatorzellen. Nur diese sind auf Grund ihrer<br />
Ausstattung dazu in der Lage, eine Immunant<br />
wort einzuleiten. Werden also beim Kontakt ei<br />
nes T-Lymphozyten mit einer professionellen Sti<br />
mulatorzelle sowohl der Antigenrezeptor wie auch<br />
CD28 durch ihre Liganden besetzt, kommt es zur<br />
Aktivierung und Vermehrung dieser T-Zelle und<br />
damit zur Immunantwort. Wird hingegen nur Sig<br />
nal eins gegeben, zum Beispiel durch die Erken <br />
nung einer körpereigenen Struktur auf einer Zel<br />
le, die keine professionelle Stimulatorzelle ist und<br />
damit kein Signal zwei geben kann, so wird der<br />
T-Lymphozyt inaktiviert oder in den Zelltod ge-<br />
43<br />
BLICK<br />
"professionelle"<br />
Stimulatorzelle<br />
Aktivierung ,<br />
Vermehrung<br />
Abb. 2: Die Aktivierung<br />
ruhender T-Lymphozyten wird<br />
durch zwei Signale gesteuert:<br />
Die Erkennung eines Antigens<br />
auf einer beliebigen<br />
Körperzelle (links) führt zur<br />
Inaktivierung. Nur<br />
professionelle StimulatorzeI<br />
len (rechts) können das für<br />
eine Immunantwort<br />
erforderliche zweite Signal<br />
geben.<br />
Grafik: Hünig